GRENZSCHUTZ: Illegale Migration auf Rekordhoch

So viele wie 2014 waren es schon lange nicht mehr: Bis Ende Oktober griffen die Grenzwächter 12 039 Personen auf, die ohne ein für den Grenzübertritt anerkanntes Ausweispapier oder Visum in die Schweiz eingereist waren.

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Das sind knapp 2000 mehr als im gesamten Jahr 2013. Wie GWK-Kommandant Jürg Noth (Bild) diese Woche an der Generalversammlung des Sicherheitspolitischen Forums Zentralschweiz in Luzern sagte, dürften bis Ende Jahr 14 000 Menschen dabei ertappt werden, wie sie illegal in die Schweiz einreisen oder sich rechtswidrig hier aufhalten.

Transitland Schweiz

Die meisten dieser illegalen Einreisen gehen auf das Konto von Asylsuchenden; auch hier sind die Zahlen aufgrund der weltweiten Krisenherde in diesem Jahr angestiegen. Zudem gewinnt die Schweiz aber auch als Transitland an Bedeutung, weil sie auf der Route von Italien nach Nordeuropa liegt. Vor allem Eritreer und Syrer versuchen via Schweiz, nach Schweden, Deutschland und in die Niederlande zu gelangen.

Appell an andere Schengen-Staaten

Die Migrationsströme haben sich, auf Europa bezogen, gegenüber 2013 fast verdoppelt, sagte Noth: «Es ist wichtig, dass wir ein Zeichen setzen. Wir müssten wieder vermehrt an den Binnengrenzen Schwerpunkte setzen.» Dieser Aufruf richtete sich vor allem an andere europäische Staaten, denn das GWK konzentriert sich schon länger auf Schwerpunkt-Aktionen an der Südgrenze. Derzeit greifen die Grenzwächter im Tessin etwa 200 unberechtigt Einreisende pro Woche auf. «Lediglich 10 bis 15 Prozent davon können nach Italien zurückgeschickt werden, der Rest durchläuft das Asylverfahren», so Noth.

Mehr Schlepper unterwegs

Zugenommen hat auch die Schleppertätigkeit. Während 2013 zwischen Januar und Oktober 177 mutmassliche Schlepper vom Grenzwachtkorps abgefangen wurden, waren es in diesem Jahr bereits 310 Personen.

fak