Schweizer Flüsse sind voller Pestizide. Vier davon sind schon längst verboten.
Eine vor wenigen Tagen publizierte Studie des Wasserforschungsinstituts Eawag fand 104 Pestizide in fünf Schweizer Flüssen, teils mit hohen Konzentrationen. Recherchen der «Zentralschweiz am Sonntag» zeigen nun, dass mindestens vier dieser Stoffe gar nicht mehr zugelassen sind. Ein Mittel ist sogar seit 2008 verboten. Dennoch fanden sich Spuren davon im Wasser.
Der Grossteil der Belastung geht laut der Studie auf die Landwirtschaft zurück. Das Bundesamt für Landwirtschaft will daher in Zukunft noch genauer hinschauen, wie Vizedirektorin Eva Reinhard sagt. Sie hat 18 Stoffe aus der Eawag-Studie als problematisch definiert.
Das Verbot von Pestiziden habe jedoch auch seine Schattenseiten, so Reinhard: «Wenn immer mehr Pestizide verboten werden, bekommen die Landwirte echte Probleme», sagt sie und verweist auf einen aktuellen Bericht der EU-Kommission, der aufzeigt, dass für die Bekämpfung von vielen Schädlingen keine Pflanzenschutzmittel mehr zur Verfügung stünden. «Wir können nicht den Selbstversorgungsgrad stabilisieren wollen und zugleich immer mehr Pestizide verbieten», sagt sie.