Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic hat den Impfstoff von Pfizer/BioNTech in der Schweiz zugelassen. Ob die Impfung obligatorisch ist und wann damit begonnen wird, beantworten wir Ihnen in den 13 wichtigsten Fragen.
Wie Gesundheitsminister Alain Berset über Twitter mitteilte, könne bereits in den nächsten Tagen mit der Impfung begonnen werden.
Bonne nouvelle: @Swissmedic_ a autorisé le premier vaccin contre le #COVID19. Il a été jugé sûr, efficace et de haute qualité. La #vaccination commencera dans les prochains jours. Elle est gratuite et vivement recommandée. #CoronaInfoCH @BAG_OFSP_UFSP pic.twitter.com/EhaMldKhd5
— Alain Berset (@alain_berset) December 19, 2020
Gegen das Coronavirus geimpft werden könnten Personen ab 16 Jahren, wenn die offiziellen Impfempfehlungen des Bundes beachtet würden, hiess es weiter. Damit die Impfung optimal wirke, würden zwei Impfungen im Abstand von mindestens 21 Tagen empfohlen. Gemäss den von Swissmedic ausgewerteten Studiendaten liegt der Impfschutz bei Erwachsenen sieben Tage nach der zweiten Verabreichung bei über 90 Prozent.
Ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankung sollen zuerst geimpft werden. Auch das Gesundheitspersonal mit Patientenkontakt und das Betreuungspersonal und die engsten Kontakte der besonders gefährdeten Personen, stehen in der ersten enge Reihe.
Erst nach den priorisierten Gruppen sollen die Impfstoffe allen anderen Erwachsenen zur Verfügung stehen, die sich impfen lassen möchten. Kinder und Jugendliche gehören noch nicht zu den Zielgruppen der Impfstrategie, da die entsprechenden Studiendaten für diese Altersgruppe noch nicht vorliegen.
Die Impfung ist nicht obligatorisch. «Wir empfehlen sie aber sehr», teilt Gesundheitsminister Alain Berset in einem Video mit.
Gemäss den vom Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic ausgewerteten Daten liegt der Impfschutz sieben Tage nach der zweiten Impfung bei über 90 Prozent. Auch Gesundheitsminister Berset sagt, dass der Impfstoff wirksam und sicher sei. «Der Impfstoff wurde genauso streng geprüft wie jeder andere Impfstoff auch.»
Swissmedic werde die Sicherheit des Impfstoffes wie bei allen neu zugelassenen Arzneimitteln auf dem Markt genau überwachen und wenn nötig Massnahmen ergreifen, «sollten Sicherheitssignale auftreten», heisst es in der Mitteilung.
Das hängt vom Kanton ab. In einigen werden grosse Impfzentren geplant, etwa in Kantonsspitälern oder Messezentren. Aber auch medizinische Praxen und Apotheken kommen infrage. Die Entscheidungen werden unter anderem davon abhängen, welche Impfstoffe zur Anwendung kommen.
Anfang Dezember hat der Bund einen Vertrag mit Pfizer über 3 Millionen Impfdosen unterzeichnet. Hinzu kommen rund 4,5 Millionen Impfdosen von Moderna und 5,3 Millionen Impfdosen von AstraZeneca.
Weil jede Person zwei Mal geimpft werden muss, dürfte die reservierte Menge von Pfizer für rund 1,5 Millionen Personen reichen. Gemäss der Impfstrategie des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) haben dabei besonders gefährdete Personen und das Gesundheitspersonal Vorrang.
Die Planung dazu ist laut Thomas Steffen, Kantonsarzt Basel-Stadt, noch nicht abgeschlossen. Es sei gut möglich, dass neben der Bevölkerungsgrösse weitere Faktoren einbezogen würden. Zum Beispiel könnten Kantone mit grossen, zentralen Spitälern und viel medizinischem Personal anteilsmässig mehr Impfdosen erhalten.
Die Covid-19-Impfung wird für die Bevölkerung gratis sein. Die Kosten für die Impfstoffe, die Impfung und das notwendige Material würden von Bund, Kantonen und der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) getragen. Die Impfung sei von Franchise und Selbstbehalt befreit.
Leider nicht. Die Impfung sei wichtiger Schritt aus dieser Krise, so Gesundheitsminister Alain Berset über Twitter. «Sie löst aber nicht alle unsere Probleme. Es wird lange dauern, bis genügend Menschen geimpft sind und wir die Lage besser im Griff haben.» Berset erinnert an die Wichtigkeit von Hygiene- und Distanzregeln. «Es liegt weiterhin an uns allen, das Virus zu bremsen.»
Das ist eine offene Frage, da noch keine Langzeitstudien vorliegen. Bekannt ist, dass noch mehrere Monate nach einer Infektion sowohl Antikörper als auch sogenannte Gedächtniszellen, die bei einer Infektion zu einer raschen Reaktion des Immunsystems führen, nachgewiesen werden können. Das gilt als Hinweis, dass ein Impfschutz lange anhalten könnte.
Die Beschaffung erfolgt über die Armeeapotheke. Sie liefert an eine kantonale Adresse. Von dort aus wird die weitere Verteilung kantonal organisiert.
Die Nebenwirkungen der Impfung von Pfizer und Biontech sind gemäss einer im «New England Journal of Medicine» veröffentlichten Studie mit 44'820 Teilnehmenden moderat. 66 bis 83 gaben Prozent Schmerzen an der Einstichstelle an. Bei fünf bis sieben Prozent zeigten sich Rötungen oder Schwellungen an der Stelle.
Weitere Symptome waren Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Durchfall oder Muskel- und Gliederschmerzen. Besonders bei der zweiten Impfdosis bekam ein Teil der Teilnehmer Fieber. Diese Nebenwirkungen waren der Studie zufolge im Allgemeinen schwach bis mässig und klangen nach kurzer Zeit wieder ab.