Mit einer eigenwilligen Aktion hat der Aargauer SVP-Nationalrat Luzi Stamm diese Woche für Aufsehen gesorgt: Er kaufte Kokain mit dem Ziel, der Drogen-Mafia in der Schweiz das Handwerk zu legen. Nun teilt der Aargauer Parteipräsident Thomas Burgherr mit, dass Stamm aus gesundheitlichen Gründen vorerst nicht mehr an der Frühjahrssession teilnehme.
Für etwas mehr als 40 Franken kaufte der Aargauer SVP-Nationalrat Luzi Stamm am Dienstag in Bern ein Gramm Kokain. Sein Plan: «Mein Ziel ist es, den Kokainring in der Schweiz zu zerstören.»
Die etwas seltsam anmutende Aktion des 66-jährigen Rechtsanwalts aus Baden AG war danach beliebtes Gesprächsthema im Bundeshaus.
Nun hat seine Kantonalpartei reagiert. Sie verkündet am Samstagabend in einer kurzen Medienmitteilung, das Luzi Stamm vorerst seine Tätigkeit als Nationalrat niederlege.
Luzi Stamm sei mit Thomas Burgherr, Präsident der SVP Aargau, übereingekommen, dass der 66-Jährige sich «erholungsbedingt eine Auszeit nimmt und dementsprechend nicht mehr weiter an der Frühjahrssession teilnimmt.» Man wünsche ihm gute Erholung und hoffe, dass er seine Tätigkeit als Nationalrat bald wieder aufnehmen könne.
Weitere Stellungnahmen in dieser Angelegenheit würden nicht abgegeben, heisst es in der Mitteilung von Samstag. «Wir informieren, wenn es wieder etwas von allgemeinem Interesse zu sagen gibt.»
Schon letzten April bei der Nomination für die Nationalratswahlen im Herbst 2019 war Stamms Gesundheit ein Thema. «Wir haben mit Luzi Stamm ein Gespräch geführt und ihm mitgeteilt, dass die Findungskommission zum Schluss gekommen ist, ihn aus Rücksicht auf seine Gesundheit nicht mehr für die Nationalratswahlen zu nominieren», sagte Rolf Jäggi damals.
Erst vor wenigen Monaten war Luzi Stamm im Bundeshaus schon einmal mit einer anderen speziellen Geschichte aufgefallen. Er war während der Wintersession mit einer Million Euro Falschgeld in einem Koffer durch das Bundeshaus gelaufen.