Ein Motorradunfall kostet im Durchschnitt doppelt so viel wie ein Unfall mit einem Auto. Grund sind Mehrfachverletzungen und Frakturen.
Zu Beginn der Motorradsaison wertete die in Luzern ansässige Schweizerische Unfallversicherungsanstalt Suva die Kosten der Motorradunfälle aus. Ab April nehmen die Unfälle mit Motorrädern stark zu und erreichen in den Sommermonaten Juni bis August den Höhepunkt, teilte die Suva am Dienstag mit.
Diese Auswertung zeigt: Motorradunfälle ziehen die höchsten Kosten nach sich. Und zwar deutlich höhere, als Unfälle mit einem Personenwagen, Velo, Mofa oder Roller. Über die vergangenen zehn Jahre betrachtet kostete ein Motorradunfall im Durchschnitt 20'000 Franken, heisst es weiter. Ein Unfall mit einem Personenwagen 10'000 Franken. Motorradfahrer verunfallen schwerer, schreibt die Suva. So sind bei diesen Unfällen die Heilungskosten, Taggelder und Rentenleistungen pro Fall entsprechend höher. Besonders teuer seien Unfälle, die Frakturen nach sich zögen.
So kostet ein Verkehrsunfall ohne Frakturen pro Fall rund 8000 Franken. Für einen Unfall mit Frakturen zahlen die Versicherer mit rund 24'500 Franken dreimal so viel. Noch deutlicher ist der Unterschied bei Mehrfachverletzungen: Ein Unfall ohne Mehrfachverletzung kostet rund 5200 Franken. Ein Verkehrsunfall mit Mehrfachverletzungen kommt auf fast 20'000 Franken zu stehen.
Weiter stellte die Suva auch fest, dass Männer bei Verkehrsunfällen deutlich höhere Kosten pro Fall generieren als Frauen. Unter anderem, weil Männer im Durchschnitt schwerere Unfälle als Frauen erleiden und ihnen ein höheres Taggeld ausbezahlt werde. Dies wiederum deute darauf hin, dass die verunfallten Männer mehr verdienten als die verunfallten Frauen.
In rund zwei Prozent der Motorradunfälle komme es wegen Wagnis oder Grobfahrlässigkeit zu Kürzungen der Taggeldleistungen, schreibt die Suva. Die Heilungskosten seien aber in jedem Fall gedeckt.
sda