Mit 1368 Registrierten hat die Hooligan-Datenbank einen neuen Höchststand erreicht. Die häufigsten Tatbestände betreffen den Einsatz von Pyrotechnik.
Die Zahl der registrierten Vandalen im Sportbereich wächst unaufhaltsam. Ende Juli waren mit 1368 Personen so viele wie noch nie in der Hooligan-Datenbank registriert. Seit Anfang Jahr sind 163 Personen neu erfasst worden. Gleichzeitig wurden 89 Personen gelöscht.
71 Prozent der Registrierten stammen aus dem Umfeld des Fussballsports, 29 Prozent aus dem Umfeld des Eishockeys, wie das Bundesamt für Polizei (fedpol) bekannt gab.
Genau die Hälfte der erfassten Personen ist zwischen 19 und 24 Jahre alt. Weitere 28 Prozent sind zwischen 25 und 29 Jahre alt, 14 Prozent zwischen 30 und 39,5 Prozent zwischen 15 und 18 sowie 3 Prozent zwischen 40 und 49 Jahre alt.
Die aktuell am häufigsten begangenen Tatbestände sind die folgenden:
Während der Fussballsaison 2012/13 wurden drei Meldeauflagen, ein Polizeigewahrsam, 114 Rayonverbote und 110 Stadionverbote bei Datenbank Hoogan erfasst. Während der Eishockeysaison 2012/13 waren es eine Meldeauflage, 52 Rayonverbote und 46 Stadionverbote. Aufgrund der laufenden Verfahren können die Zahlen für die kommende Saison 2012/13 noch ansteigen.
Das fedpol betreibt seit August 2007 das elektronische Informationssystem Hoogan. Dort werden Daten über Personen aufgenommen, die sich bei Sportveranstaltungen im In- und Ausland gewalttätig verhalten haben. Damit sollen gewalttätige und gewaltbereite Risikofans von Sportstadien und deren Umgebung ferngehalten werden.
Die bekannt gewordenen Zahlen könnten die Debatte um das so genannte Hooligan-Konkordat der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizei-Direktoren anheizen. Dieses sieht unter anderem obligatorische Bewilligungen von Fussball- und Eishockey-Matches der obersten Spielklasse vor. Zudem sind darin neue Auflagen bezüglich dem Alkohol-Ausschank, den Fan-Transporten und der Anzahl Sicherheitskräfte enthalten.
Auch die Rayonverbote sollen mit dem Konkordat bis zu drei Jahre dauern können und für die ganze Schweiz gelten. Bisher galt die Sperre maximal ein Jahr lang.
Zuletzt wurde im Kanton Zürich bei einer Abstimmung im Juni der Beitritt zum Konkordat mit 85,5 Ja-Stimmen beschlossen. Bereits im Mai sprach sich der Zuger Kantonsrat für einen Beitritt aus. Jedoch wurde dagegen das Behördenreferendum ergriffen. Die Vorlage kommt im September vors Volk.
Auch der Kanton Luzern ist dem Konkordat beigetreten. Derzeit ist eine Beschwerde gegen das Konkordat beim Bundesgericht hängig. Ein Entscheid wird noch diesen Sommer erwartet.