Auf der Baustelle
Zeitkapsel als Grundstein gelegt - Projekt neues Bürgerspital «ist auf Kurs»

Am Donnerstag startet mit der Grundsteinlegung die entscheidende Phase am Neubau des Bürgerspital Solothurns. Die Arbeiten am Fundament laufen auf Hochtouren. Und ein Zertifikat zeichnet diesen Neubau als besonders ökologisch aus.

Elisabeth Seifert
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Grundsteinlegung auf der Baustelle beim Bürgerspital Solothurn im November 2015
19 Bilder
Neben der Baustelle
Verena Diener und Martin Häusermann vom Spital legen einen Herzschrittmacher in die Zeitkapsel
Zur Grundsteinlegung wird eine Kiste gefüllt. Christian Rötenmund (Geschaeftsführer Minergie Schweiz) und Alfredo Pergola (Gesamtprojektleiter Neubau Bürgerspital)
Architekt Reto Gmuer und Projektleiter Alfredo Pergola füllen die Zeitkapsel
Dagobert Cahannes versenkt an seinem vorletzten Arbeitstag als Mediensprecher der Regierung eine Zeitung in der Zeitkapsel.
Die Regierungsräte Peter Gomm und Roland Fürst
Dagobert Cahannes versenkt an seinem vorletzten Arbeitstag als Mediensprecher eine Zeitung in der Zeitkapsel.
Christian Roetenmund, Geschäftsführer Minergie Schweiz
Regierungsrat Roland Fürst
Dann gehts raus auf die Baustelle: Der Solothurner Spital Chef und der Medienbeauftragte der Regierung
Präsidentin des soH-Verwaltungsrates Verena Diener
Die Zeitkapsel wird in einer vorbereitete Öffnung im Boden versenkt
Danach wird sie mit Erde bedeckt.
Regierungsrat Peter Gomm, Verena Diener, Regierungsrat Roland Fürst und Spitalchef Martin Häusermann
Kurt Fluri (Stadtpräsident Solothurn) und Martin Blaser (Gemeindepräsident Biberist) schaufeln mit
Die Baustelle neben dem Bürgerspital
Die Baustelle neben dem Bürgerspital
Die Baustelle neben dem Bürgerspital

Grundsteinlegung auf der Baustelle beim Bürgerspital Solothurn im November 2015

Hansjörg Sahli

Sie giessen Beton, verlegen Armierungseisen – und lassen so sukzessive die riesige Bodenplatte in einer Grösse von 9800 Quadratmetern entstehen. Die Maurer, Eisenleger und Poliere der Firma Strabag AG.

Bereits seit Anfang September sind die rund 60 Bauarbeiter damit beschäftigt, das Fundament zu legen für das Haupthaus des neuen Bürgerspitals. Mit über dreieinhalb Metern besonders massiv fällt dieses dort aus, wo sich später der mehrstöckige Bettentrakt erheben wird, etwas weniger dick ist es unter dem künftigen Behandlungstrakt.

Hier, im Boden des zweiten Untergeschosses, wo sich dereinst die Autoeinstellhalle befindet, legten am Donnerstagvormittag Vertreter der Spitäler AG, des Kantons sowie der am Bau beteiligten Unternehmen in einem offiziellen Akt den ersten Grundstein.

Die Zeitkapsel ist ein Metallkoffer

Den «Grundstein» bildet dabei, so will es die Tradition bei Prestigebauten, eine in die Bodenplatte eingemauerte Zeitkapsel. In diesem Fall ein Metallkoffer mit einer Reihe symbolträchtiger Dokumente oder Gegenstände.

Bevor einer der vier Baukräne den Koffer präzis in die ausgesparte Öffnung der Bodenplatte setzte, wurde er denn auch feierlich «gepackt».

Martin Häusermann etwa, der CEO der Spitäler AG, legte einen Herzschrittmacher hinein. Mit seiner beschleunigenden Funktion solle dieser dafür sorgen, dass die Bauarbeiten weiterhin gut vorankommen.

Verwaltungsratspräsidentin Verena Diener bestückte den Koffer mit dem letztjährigen Geschäftsbericht der soH, der die längerfristige Strategie festlegt.

Nicht fehlen dürfen die Bauprojektdokumentation und die Baupläne – sowie eine aktuelle Ausgabe der Solothurner Zeitung.

«Endlich kann ich diese Zeitung versenken», witzelte Dagobert Cahannes, der gestern als Medienbeauftragter des Regierungsrates seinen letzten grossen Auftritt hatte.

Ein besonders wertvolles «Gepäckstück» bildet eine Kopie des Zertifikats, das der Neubau von der Schweizer Minergie-Fachstelle verliehen bekommen hat.

Das Bürgerspital Solothurn sei das erste Spital in der Schweiz, welches nach der Minergie-Areal-Bewertung zertifiziert worden sei, sagte Fachstellenleiter Christian Röthenmund.

Zukunftsweisend sei, dass die ganze Wärme- und Kälteversorgung des neuen Spitals von einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und Emissionen zeuge. Das neue Bürgerspital soll etwa mit Aarewasser gekühlt werden. Zu diesem Zweck wird das Spital mit einer unterirdischen Direktleitung zur Aare versehen.

Hälfte der Arbeiten ist vergeben

In seiner Festrede skizzierte Bau- und Justizdirektor Roland Fürst die anstehenden Bauetappen. Geht alles glatt, wird Ende Januar das Fundament fertiggestellt sein. Parallel zur Vollendung der Bodenplatte werden für das zweite Untergeschoss bereits jetzt erste Wände hochgezogen.

Im ersten Quartal des neuen Jahres folgen dann die Arbeiten an der Decke des zweiten Untergeschosses. Im Frühling 2017 soll der Rohbau abgeschlossen sein. 2020 dann, so der Plan, steht der neue Betten- und Behandlungstrakt.

Ein Ziel, dass Stand jetzt erreicht werden kann. «Das Projekt ist auf Kurs», unterstrich denn auch Regierungsrat Fürst. Und zwar gerade auch, was die Kosten betrifft. Bis jetzt sind Arbeiten von rund 155 Mio. Franken vergeben worden, knapp die Hälfte des Gesamtkredits in der Höhe von 340 Mio. Franken.

Einige Vergaben blieben dabei etwas unter den prognostizierten Kosten, wodurch sich die Projektreserven erhöhen. Gesamtprojektleiter Alfredo Pergola ist besonders stolz darauf, dass für den Betten- und Behandlungstrakt 67 Prozent der Arbeiten im ordentlichen Submissionsverfahren an Solothurner Firmen vergeben werden konnten.

Diese hätten sehr gute Offerten eingereicht. Die Armierungseisen zum Beispiel stammen alle von der Stahl Gerlafingen AG.