Sonnwendfeier
Ravellenclub und Vogelherdclub zeigten vor Feuerwerk ihre Arsenale

Die Feuerwerksvereine Ravellenclub und Vogelherdclub der Oensinger Sonnwendfeier luden am Samstagmorgen vor dem grossen Showdown zum Rundgang bei ihren Abschussrampen.

Erwin von Arb
Drucken
Der Ravellenclub und Vogelherdclub zeigten vor dem Feuerwerk ihre Arsenale
5 Bilder
RCO-Präsident Ruedi Zimmermann (links) bespricht auf der Ravelle mit Feuerwerkschef Toni Bussmann von Bugano das Drehbuch.
OK-Chef Urs Rölli zündete am Samstag um 11.12 Uhr auf der Ravelle die erste 100-Millimeter-Zylinderbombe.
Steffen Bräunlich vom Lieferanten Hamberger zeigt die Verkabelung der mittels Funk ausgelösten Feuerwerkskörper.
Plastikfolien verhindern eine gute Sicht auf die Bomben.

Der Ravellenclub und Vogelherdclub zeigten vor dem Feuerwerk ihre Arsenale

Bruno Kissling

«Wegen der unsicheren Witterung haben wir schon ein wenig um die Sonnwendfeier gezittert», meinte OK-Präsident Urs Rölli am Samstagmorgen bei der Begrüssung der rund 50 zum Rundgang eingeladenen Gäste.

Dazu gehörten neben Regierungsrat Roland Fürst örtliche Behördenmitglieder und Delegationen von benachbarten Gemeinden, Sponsoren und Medienleute.

Rölli zeigte sich überzeugt, dass sich der Ravellenclub (RCO) und der Vogelherdclub (VCO) am Abend ab 20.15 Uhr wiederum ein einmaliges Feuerwerksduell am Gäuer Himmel liefern werden.

4000 Abschussrohre

Welch grosser Aufwand dafür im Vorfeld betrieben werden muss, erklärte VCO-Präsident Hans Schnider auf dem im Wald liegenden Neuweg im Vogelherd.

Dort hatte der Verein in Zusammenarbeit mit Feuerwerkslieferant Hamberger aus Spiez auf einer Länge von 450 Metern an neun Standorten Abschusseinrichtungen platziert. Die Sicht auf die Feuerwerkskörper war aber eingeschränkt, weil diese wegen des zeitweise auftretenden Regens allesamt mit Plastikfolie abgedeckt waren.

Die Batterien auf dem Neuweg waren im Verlauf der Woche für die bis zu 15 Zentimeter grossen Kaliber aufgebaut worden, die Abschussvorrichtungen für die Kaliber mit bis zu 40 Zentimeter Durchmesser auf dem darüber liegenden Waldweg.

Die über 4000 Abschussrohre im Vogelherd wurden von bis zu 30 Personen aufgebaut und mit Kugel- und Zylinderbomben bestückt. Die Nettosprengmasse des gesamten Arsenals beträgt 5,2 Tonnen, wie Schnider dazu ausführte.

Die Choreografie des 2700 Einzelzündungen umfassenden VCO-Feuerwerks wurde in Zusammenarbeit mit Lieferant Hamberger erarbeitet.

75 Flugbewegungen mit Heli

«Wir haben unsere Vorstellungen eingebracht, und Feuerwerkschef Steffen Bräunlich hat diese umgesetzt», bemerkte Schnider mit dem Verweis, dass der Verein selbst über neun ausgebildete Mitglieder mit pyrotechnischem Fachwissen verfüge. Dieses genüge allerdings nicht für das grösste Feuerwerk der Schweiz.

Auf die fachliche Kompetenz der Firma Bugano aus Neudorf LU zählt seit 30 Jahren oder zehn Sonnwendfeiern der RCO, wie Präsident Ruedi Zimmermann den Gästen nach der Verschiebung auf die Ravelle erklärte. Auch hier wurden Feuerwerkskörper mit einem Gesamtgewicht von über 5 Tonnen platziert.

75 Flugbewegungen mit einem Helikopter waren nötig, um die 70 Paletten Material und das Holz für die Höhenfeuer auf die Ravelle zu verfrachten.

Die Abschussplätze für die 200 bis 300 Millimeter grossen Kaliber wurden aus Sicherheitsgründen im steilen Gelände der Ravellenfluh platziert, wie Bugano-Feuerwerkschef Toni Bussmann dazu sagte. 20 000 Zündungen und 14 000 Effekte sieht das 48 Seiten starke Drehbuch vor.

Schätzungen zufolge soll das je fünf Bilder umfassende und etwa eine Stunde dauernde Feuerwerk der beiden Vereine rund 300 000 Franken kosten. Bestätigen wollte das indes niemand. Auch Bussmann wurde bei diesem Thema wortkarg.