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Klub der jungen Geschichten
Lyann Zurkirchen, Knutwil, 6. Primar
«Ich stieg in den Keller. Dort schien ein Licht aus dem Schrank, den seit Ewigkeiten niemand mehr geöffnet hatte.» Leon war am Mathe lernen, weil er am nächsten Tag eine Mathe-Arbeit schrieb. Als der jugendliche Knabe fertig war, ging er die Treppe bis zum Keller hinunter, um sich ein Eis zu holen. Im überstellten Raum angekommen, sah er ein helles Leuchten in einem grossen Schrank. Leon öffnete die Schranktüre vorsichtig und langsam. Das Licht war so hell, dass der Knabe für einen kurzen Moment nichts mehr sah. Als er sich an das Licht gewöhnt hatte, sah er eine Landschaft. Also stieg er in den grossen, leuchtenden Schrank. Je weiter Leon lief, umso frischere Luft atmete er ein. Auf einmal stolperte er und fiel in weiches, grünes Gras, und die Türe des Schranks schloss sich schnell. Als er sich wieder auf die Beine stellen konnte, schaute er sich zufrieden und überrascht um. Auf einmal hörte er eine hohe Mädchenstimme, die immer lauter wurde. Er schaute sich verwundert um. Als er ein Mädchen in seinem Blickfeld sah, lief er auf sie zu, weil sie sehr nett und sympathisch aussah.
«Hallo, wer bist du?» fragte er das nett aussehende Mädchen. Doch sie antwortete nicht und lief weg. Dabei machte sie noch eine Handbewegung, als wollte sie, dass Leon mit ihr ging. Er lief ihr hinterher über einen Hügel. Er erwartete nicht viel, doch als er über den kleinen Hügel schaute, war er fasziniert. Er sah ein riesiges Dorf, das mit verschiedenen Tieren und Menschen bewohnt war.
«Komm mit!» sagte das Mädchen. Also lief Leon mit ihr zum Dorf hinunter. Alle Menschen grüssten ihn, und manche umarmten ihn sogar. Eine junge Frau brachte ihn zu einem grossen Zelt - das grösste vom ganzen Dorf - indem es sehr schön dekoriert war, und ein riesiger Thron stand da. Auf diesem Thron sass ein alter Mann, der etwa 70 Jahre alt war. «Hallo, Unbekannter. Ich habe dich noch nie in meinem Dorf gesehen», sagte der alte Herr. «Guten Tag, Herr, ich bin durch einen leuchtenden Schrank gelaufen, und es hat mich hierher verführt», erklärte Leon. Der Mann flüsterte zu seinen Arbeiterinnen: «Ich glaube, er ist der Auserwählte». «Ich? Auserwählt? Für was?», fragte der Knabe. «Du bist der Auserwählte für mein Dorf, für den nächsten Besitzer des Dorfes. Ich bin dein Uronkel. Du musst hierbleiben und auf mein Dorf achten, weil ich sehr krank bin und nicht mehr lange lebe. Bleibst du?» Er musste zuerst damit klarkommen und sagte dann: «Aber ich muss doch in die Schule. Ich kann nicht hierbleiben.» Doch der Herr erklärte ihm, dass die Zeit hier so langsam vergeht, dass er rechtzeitig wieder zuhause wäre. Also stimmte er ihm zu. Er blieb 10 Jahre - doch als er wieder nach Hause kam, verging gerade mal eine Stunde, seitdem er in den Schrank gestiegen war.