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Klub der jungen Geschichten
Lena Abächerli, Giswil, 5. Primar
Ich stieg in den Keller. Dort schien ein Licht aus dem Schrank, den seit Ewigkeiten niemand mehr geöffnet hatte. Ich ging hinein und da war eine zauberhafte Welt. Ich dachte nur, wie schön diese Welt war. Plötzlich kitzelte mich etwas auf der Schulter, und ich schaute auf die Schulter. Da sah ich einen wunderschönen Schmetterling. Dann sagte jemand: «Wir brauchen Hilfe.»
Ich schaute mich um, doch ich sah niemanden. Ich lauschte nochmals und hörte wieder: «Wir brauchen Hilfe.» Dann schaute ich zum Schmetterling runter und fragte ihn lächelnd: «Hast du mit mir geredet?» Ich erschrak, als er antwortete: «Ja, ich heisse übrigens Bella.» Ich fragte weiter: «Wer braucht denn Hilfe?» Der Schmetterling erwiderte: «Luna, die Wölfin. Sie ist verschwunden und ich, die Katze Dalina und die Füchsin Malia machen uns grosse Sorgen um sie.» Ich musste gar nicht lange überlegen und sagte gleich: «Ich helfe euch Luna zu finden.» Bella brachte mich zu den anderen Tieren, damit sie mir alles erzählen konnten.
Nach keiner Ahnung wie lange (denn es gab keine Zeit in dieser Welt) gingen wir in den verwunschenen Wald. Das war Lunas Lieblingsort. Dort hörten wir ganz leise eine Stimme: «Hilfe, Hilfe…» Ich fragte die anderen, ob das Lunas Stimme gewesen war. Sie meinten: «Ja.» Wir überlegten, wo sie sein könnte. Dann kam Malia auf eine Idee: «Das Orakel! Vielleicht weiss das etwas.» Alle fanden das eine gute Idee und wir gingen zum Orakel. Ich musste mit dem Orakel sprechen, denn es konnte nur Französisch. Ich fragte es: «Weisst du, wo Luna ist?» «Luna est dans la forêt», antwortete das Orakel. Ich übersetzte den Satz für die Tiere: «Das Orakel hat gesagt, dass Luna im Wald ist. Dort waren wir doch und haben die Stimme gehört.»
Wir gingen wieder in den verwunschenen Wald. Dort hörten wir die Stimme wieder und Bella meinte: «Wir sollten der Stimme folgen.» Das machten wir dann auch. Die Stimme wurde immer lauter. Wir standen auf einmal vor einem riesigen Berg. Dalina rief dann nach Luna. Da kam eine Antwort: «Ich bin auf den Berg hochgegangen. Als ich fast oben angekommen war, bin ich abgerutscht und etwa einen Meter gefallen. Jetzt bin ich auf einem Ast. Ich komme nicht mehr rauf, weil ich so Höhenangst habe.» «Wir kommen rauf», riefen wir zurück. Als wir oben angekommen waren, sah ich Luna gleich. Sie sah so schön aus mit ihrem schneeweissen Fell. Ich holte sie rauf und dann gingen wir langsam den Berg hinunter. Als wir unten angekommen waren, hatten alle Luna umarmt. Wir gingen zurück zum Orakel, um uns zu bedanken. Darauf das Orakel: «Je t`en prie.» Ich übersetzte es wieder: «Das Orakel sagte gerne geschehen.» Luna war immer noch sehr erschöpft, aber es gab trotzdem am Abend ein grosses Fest mit allen Tieren. Bald ging ich schon nach Hause. Doch ich wusste, dass ich bald wiederkomme.