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Klub der jungen Geschichten
Seline Distel, Schüpfheim, 6. Primar
Wir waren absolut sicher, dass nichts schiefgehen kann. Leider zu sicher... Und so nahm ein neues Abenteuer seinen Lauf. Es war ein ganz normaler Tag auf Quietschentia. Ritter Frank und seine geliebte Erika Donnerblümchen genossen wie jeden Morgen den Kaffee vor ihrem Schloss und begutachteten das Geschehen auf Quietschentia.
Doch plötzlich kam ein aufgeregter Diener zu ihnen und berichtete, dass es ihrem Haustier, dem Drachen Stinki Finki, sehr schlecht gehe. Total schockiert machten sie sich sofort auf den Weg in sein Schlafgemach. Dort lag er, hustete dezent Flämmchen, säuselte etwas und hatte eine knallrote Stirn. Erika ging fassungslos und schluchzend zu ihm und sagte: «Oh nein, mein grosser Liebling, wie kommst du nur wieder zu Kräften?»
Erika machte sich wirklich sehr grosse Sorgen um Stinki Finki. Da hatte Ritter Frank eine Idee. Und so ging er in die Schlossbibliothek und suchte nach Büchern von Heiltinkturen, bis er etwas sehr, sehr Mysteriöses fand. Er öffnete ein altes, zusammengefaltetes Blatt Papier. Zum Vorschein kam eine alte Landkarte vom ganzen Kontinent Quietschentia mit dem Titel: «Geheimes Rezept für alle Krankheiten dieser Welt». Einfach fabelhaft! Frank las sofort nach, was man für diese Tinktur brauchte: 1. Aus dem Kontinent Frühling eine Sonnenblume. 2. Aus dem Kontinent Sommer einen Schmetterling. 3. Aus dem Kontinent Herbst einen Regentropfen. 4. Aus dem Kontinent Winter einen Eiszapfen.
Das waren viele Zutaten und eine Herausforderung, aber er wollte nicht aufgeben und dass Stinki Finki wieder gesund wird. Deshalb packte er seine Sachen und brach auf. Er ritt auf seinem Pferd in den Kontinent Frühling, im Gepäck seine Werkzeuge. Endlich hatte er sein erstes Ziel erreicht. Nun hielt er Ausschau nach der gesuchten Blume. Doch jedes Mal, wenn er eine Sonnenblume entdeckte und sie pflücken wollte, waren Bienen darauf, die ihn stachen. Doch aufgeben war für ihn keine Option. Plötzlich sah er am Rande der Wiese die perfekte Blume. Er schnitt sie ab und setzte seine Reise fort.
Weiter ging es in den Kontinent Sommer. Im Tal der Schmetterlinge war es einfach, einen solchen einzufangen, da der ganze Himmel voll von tausenden von Schmetterlingen in allen Farben war. Mit sehr vielen Bienenstichen, sehr viel Mut, einer Sonnenblume und einem Schmetterling ging es weiter in den Kontinent Herbst. Ob er auch da alles finden würde, war die grosse Frage...
Im Kontinent Herbst regnete es oft, deshalb sollte diese Aufgabe leicht zu bewältigen sein. Doch es kam anders als gedacht. Als Frank ankam, regnete es tatsächlich, doch nur für ein paar Sekunden. Kaum hatte er den Deckel des Glases offen, fiel kein Tropfen mehr vom Himmel. Er wartete und wartete, doch nach zwei Stunden begann es endlich wieder zu regnen. Endlich war auch diese Zutat eingefangen.
Jetzt kam die letzte und auch die schwierigste Aufgabe im Kontinent Winter. Das Reiten auf dem Eis war sehr schwierig, deshalb beschloss Ritter Frank zu laufen. Er suchte sehr lange nach einem Eiszapfen. Nach einer Weile entdeckte er tatsächlich einen. Doch dieser hing sehr weit oben. Aber Frank liess sich nicht einschüchtern und kletterte auf einen grossen Baum, damit er den Eiszapfen greifen konnte. Er steckte ihn ein und lief zu seinem Pferd zurück.
Nun ging die Reise wieder zurück nach Hause. Zuhause angekommen jubelten und applaudierten alle. Sofort ging er in das Schlafgemach von Stinki Finki. Dort sah er, dass es ihm noch schlechter ging als zuvor. Er war blass und schlaff. Sofort mixte der Ritter alle Zutaten zusammen. Stinki Finki trank die Flüssigkeit, doch es passierte nichts. Viele Tage vergingen ohne Veränderung.
Nachdem alle die Hoffnung fast aufgegeben hatten, ging es dem Drachen plötzlich wieder besser. Die Heiltinktur hatte tatsächlich gewirkt und Stinki Finki wurde wieder gesund. So konnten Frank und Erika ihren Kaffee und Stinki Finki sein Futter am Morgen endlich wieder entspannt und glücklich zusammen vor ihrem Schloss geniessen.