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Sport (AZ, BT)
Die drohende Verlängerung der Corona-Massnahmen bis Ende Februar sorgt beim FC Baden und beim FC Wohlen für Kopfzerbrechen. Wann die 1. Liga den Spielbetrieb wieder aufnehmen kann und welche Folgen dies für die Aargauer Teams hat, ist ungewiss.
Der Ball rollt seit dieser Woche wieder in der Schweiz. Zumindest auf den Trainingsplätzen der Profis. Die Amateurvereine haben dagegen weiterhin das Nachsehen. Geht es nach dem Bundesrat, wird dies vorerst bis Ende Februar der Fall sein. Ein normales Training könnte so frühestens ab März möglich sein.
Im Aargau ist die Situation für die Teams aus der 1. Liga frustrierend. Wohlens Trainer Thomas Jent sagt: «Falls die bestehenden Massnahmen verlängert werden, ist das für uns brutal hart. Ich merke meinen Spielern die Verzweiflung an. Nach der Pressekonferenz des Bundesrats haben ich zahlreiche Meldungen von ihnen erhalten. Das sind Fussballer, die gerne weiterkommen möchten, aber seit einem Jahr nicht mehr richtig gekickt haben.»
Doch nicht nur bei Jents Spielern sitzt der Frust tief, auch beim Verein. «Finanziell wird es immer schwieriger zu stemmen. Wir sind ein ambitionierter Klub und haben entsprechend auch Spieler auf der Lohnliste», sagt Jent. «Kommt hinzu, dass im Sommer Sponsoring-Einnahmen wegbrechen könnten.» Auch das Trainingslager in Gran Canaria anfangs Februar sei schon lange gebucht. «Wenn es erst im März weitergehen kann, bringt uns diese Vorbereitung nicht viel. Das Geld hätten wir uns besser gespart.»
Hoffnung hat Jent allerdings noch. Der Verband habe betont, dass er sich für einen Restart der Promotion League im Februar stark machen werde. «Der Unterschied zwischen der 1. Liga und der Promotion League ist nicht gross. Die Budgets sind bis auf ein paar Ausnahmen auf ähnlichem Niveau. Entsprechend sollte sich der SFV auch für uns einsetzen.»
Auch beim FC Baden ist die Situation unbefriedigend. «Die Liga hat uns mitgeteilt, dass es drei Szenarien gibt. Mit einem Start erst im März würde das Zweite eintreten, bei dem die Saison zu Ende gespielt, jedoch die Aufstiegsspiele gestrichen würden. Aufsteigen dürften dann die zwei besten Gruppensieger. Damit sind wir aber nicht einverstanden», sagt Baden-Trainer Ranko Jakovljevic und erklärt: «Einige Vereine wissen seit September, dass die Aufstiegsspiele gestrichen werden könnten und haben sich aufgerüstet. Uns wurde das erst im Dezember mitgeteilt.»
Wie es weitergehen soll, dürfte an der Präsidentenkonferenz der SFV-Abteilung «Erste Liga» am 23. Januar besprochen werden. Doch selbst wenn die Aufstiegsspiele gestrichen würden, versucht Badens Präsident Heinz Gassmann das Positive zu sehen: «Wir haben drei Punkte Rückstand auf den Leader. Falls die reguläre Saison zu Ende gespielt werden kann, hätten wir noch 16 Partien Zeit, um diesen Rückstand aufzuholen. Da kann noch viel passieren.»
Wichtig sei, dass die Saison zu Ende gebracht werden könne. Somit wäre der finanzielle Schaden zwar schmerzhaft, aber verkraftbar. Und der Präsident ist von seiner Mannschaft überzeugt. «Wir haben das stärkste Team, seit ich hier bin. Auch ohne Aufstiegsspiele traue ich ihm den Erfolg zu.»
Entsprechend sind derzeit personelle Verstärkungen beim FC Baden kein Thema, auch wenn die Saison verkürzt werden sollte.
Entspannter gestaltet sich die Situation beim Aargauischen Fussballverband, obwohl der geplante Rückrunden-Start am 6. März der 2. Liga AFV wahrscheinlich verschoben werden muss: «Wir wollen unseren Vereinen ein paar Wochen Vorbereitungszeit geben und werden unsere Pläne anpassen müssen. Aber das ist für uns momentan noch kein Problem. Wir haben bis Ende Juni Zeit, um die Saison zu absolvieren», sagt Hannes Hurter.
Der AFV-Geschäftsführer betont ausserdem, dass der Cup bestehen bleiben soll. «Wir wissen, dass dieser Wettbewerb beliebt ist bei unseren Vereinen. Deshalb möchten wir ihn unbedingt durchführen.»
Von verlängerten Corona-Massnahmen würde derzeit einzig die Wintermeisterschaft zum Opfer fallen. Das Turnier wäre ursprünglich für Mitte Februar eingeplant gewesen, wie Hurter erklärt.