Im Frauenrennen setzt sich Flavia Stutz mit grossem Vorsprung durch. Dabei hält die 21-jährige Nachwuchshoffnung namhafte Konkurrentinnen in Schach.
Stefanie Barmet
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Flavia Stutz und der Luzerner Stadtlauf sind seit Jahren eine gute Kombination. Zweimal siegte die Ufhuserin in der Nachwuchs-Elite, mehrfach stand sie in verschiedenen Kategorien auf dem obersten Treppchen. Auch 2018 lief sie in Luzern bei der Altstadt Classic über 3,870 Kilometer als überlegene Siegerin ein. Von einem leichten Sieg kann trotzdem nicht die Rede sein.
Einerseits waren mit der Langcross-Schweizer-Meisterin Nicole Egger, den Zürcherinnen Lara Alemanni und Fiammetta Troxler, welche die Schweiz bereits mehrfach an internationalen Nachwuchs-Meisterschaften vertreten hatten, sowie der ehemaligen Spitzenläuferin Livia Morgenthaler namhafte Konkurrentinnen gemeldet. Andererseits hatte die 21-Jährige in den vergangenen Monaten mit Müdigkeit zu kämpfen und konnte sowohl an den Cross-Schweizer-Meisterschaften wie auch an den Titelkämpfen auf der Strasse über 10 Kilometer nicht ihr volles Potenzial abrufen.
«Nun bin ich wieder fit, und es läuft mir richtig gut», so die strahlende Siegerin. Wie gut sie zurzeit drauf ist, zeigt ein Vergleich mit ihrer Leistung aus dem Vorjahr sowie mit der Konkurrenz. Die ausgebildete Gärtnerin Zierpflanzen und Floristin war ganze 19 Sekunden schneller als im Jahr 2017, als sie den Lauf als Gesamtzweite beendete. Der Zweitplatzierten Nicole Egger nahm sie heuer neun Sekunden ab. «Ich bin eher eine Langsamstarterin. Am Start wollte ich deshalb nicht allzu viel verlieren.»
Von Beginn an war die Vize-Schweizer-Meisterin im Langcross der Frauen gemeinsam mit Nicole Egger unterwegs. Nach ungefähr einem Kilometer übernahm dieses Duo dann die Führung. Bereits in der ersten leichten Steigung gelang es Flavia Stutz, sich leicht von Egger abzusetzen. In der Folge konnte die Luzernerin den Vorsprung ausbauen. «Ich habe gehofft, das Rennen gewinnen zu können, hatte aber grossen Respekt vor der Konkurrenz. Umso schöner, dass es geklappt hat.»
Ihre Taktik, in einem der Aufstiege anzugreifen, ging auf. Den Sieg am Lieblingsrennen sowie die positive Entwicklung seien eine grosse Motivation. «Die Stimmung, aber auch die Strecke mit den Pflastersteinen und vor allem der Abschnitt in der Altstadt mit den leichten Steigungen gefallen mir extrem gut. Dadurch vergeht das Rennen wie im Flug, und man kommt gar nicht wirklich in einen Zustand des Leidens.»
In den kommenden Wochen wird sich der Fokus von der Strasse auf die Bahn verschieben, wo die Ufhuserin im Sommer über verschiedene Distanzen antreten wird. Eine Premiere bildet indes ihr Start am Gigathlon. Dabei wird Flavia Stutz im Fünferteam den Part der Läuferin übernehmen und zu ihrem ersten Berglauf antreten. Dass ihr Anstiege liegen, hat sie in Luzern einmal mehr eindrücklich bewiesen.