AUTOMOBIL: Formel-1-Team Sauber mit neuer Nachwuchs-Hoffnung am Steuer

Im Zürcher Formel-1-Team, das nun unter Alfa Romeo Sauber firmiert, ist nicht nur der Name neu: Am Steuer sitzt mit Charles Leclerc auch eine der grossen Nachwuchshoffnungen der Rennsportserie.

Sascha Reuter
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Sascha Reuter

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Es herrscht dieser Tage schon fast ein wenig Aufbruchstimmung bei Sauber. Mit aktuellen Ferrari-Motoren und dem neuen Hauptsponsor und Technikpartner Alfa Romeo will das Team aus Hinwil den Anschluss an das Feld schaffen. Eine grosse Aufgabe angesichts des Rück­standes im letzten Jahr. Denn hinter dem Team liegt eine Saison zum Vergessen. Oder um es mit Teamchef Frederic ­Vasseur zu sagen: «Wir starten von hinten – und zwar von weit hinten.»

Mit alten Ferrari-Motoren hatte man keine Chance und kam als abgeschla­gener Letzter nur auf fünf mickrige Pünktchen, alle gesammelt von Pascal Wehrlein. Dennoch musste der Deutsche am Saisonende für Charles Leclerc (20) weichen. Wohl auch wegen des Motorendeals mit Ferrari. Schliesslich ist Leclerc Teil der Ferrari-Fahrer-Akademie. Und der Monegasse gilt als Rohdiamant. In den letzten zwei Jahren konnte er die GP3 und die Formel 2 gewinnen. Sollte er bei Sauber überzeugen, könnte er ein Kandidat für die Räikkönen-Nachfolge bei Ferrari sein.

Ein wichtiger Gradmesser wird Teamkollege Marcus Ericsson sein. Denn für den Kampf um Punkte wird es für Sauber zu Saisonbeginn wohl noch nicht reichen. Dennoch reiste man optimistisch nach Australien, das Team vermittelte bei den Testfahrten einen guten Eindruck. Nicht nur der Motor ist neu bei Sauber, auch aus technischer Sicht habe man eine andere Philosophie gewählt, sagt der technische Direktor Jörg Zander. Signifikante Veränderungen nahmen die Ingenieure vor allem beim aerodyna­mischen Konzept vor. Man scheint nicht mehr völlig abgeschlagen zu sein, sondern sich im hinteren Mittelfeld zu bewegen.

Nach den freien Trainings am Freitag hat sich an der Formel-1-Hierarchie am Tabellenende aber zumindest rang­mässig noch nichts geändert: Leclerc und Ericsson fanden sich auf den letzten Plätzen wieder.

Melbourne. GP von Australien (Sonntag, 7.10 Uhr). Freies Training. Erster Teil: 1. Hamilton (GBR), Mercedes, 1:24,026 (227,201 km/h). 2. Bottas (FIN), Mercedes, 0,551 zurück. 3. Verstappen (NED), Red Bull-­Renault, 0,745. 4. Räikkönen (FIN), Ferrari, 0,849. 5. Vettel (GER), Ferrari, 0,969. 6. Ricciardo (AUS), Red Bull-Renault, 1,037. 7. Grosjean (FRA/SUI), Haas-Ferrari, 1,704. 8. Alonso (ESP), McLaren-Renault, 1,870. 9. Sainz (ESP), Renault, 1,896. 10. Vandoorne (BEL), McLaren, 2,456. 11. Gasly (FRA), Toro Rosso-Honda, 2,468. 12. Sirotkin (RUS), Williams-Mercedes, 2,510. 13. Hülkenberg (GER), Renault, 2,557. 14. Ocon (FRA), Force India-Mercedes, 2,579. 15. Stroll (CAN), Williams, 2,610. 16. Perez (MEX), Force India, 2,741. 17. Magnussen (DEN), Haas, 3,009. 18. Hartley (NZL), Toro Rosso, 3,719. 19. Ericsson (SWE), Alfa Romeo Sauber-Ferrari, 3,938. 20. Leclerc (MON), Alfa Romeo Sauber, 4,827. – 20 Fahrer im Training.

Zweiter Teil: 1. Hamilton 1:23,931 (227,458 km/h). 2. Verstappen 0,127. 3. Bottas 0,228. 4. Räikkönen 0,283. 5. Vettel 0,520. 6. Grosjean 0,717. 7. Ricciardo 0,790. 8. Alonso 1,269. 9. Magnussen 1,315. 10. Vandoorne 1,354. 11. Sainz 1,459. 12. Perez 1,482. 13. Hülkenberg 1,532. 14. Stroll 1,612. 15. Ocon 1,957. 16. Hartley 1,994. 17. Gasly 2,014. 18. Sirotkin 2,043. 19. Ericsson 2,883. 20. Leclerc 2,884.