FC Basel
Das Wichtigste einer knapp gehaltenen Pressekonferenz nach der Frei-Entlassung und vor dem Sion-Spiel

Heiko Vogel stand den Medien am Freitag in einer Vorschau-Pressekonferenz zum Spiel gegen Sion zur Verfügung. Thema waren aber viel mehr die drei Entlassungen in dieser Woche.

Cedric Oppliger 2 Kommentare
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Simon Walter (Medienchef) und Heiko Vogel (Sportchef und Interimstrainer) stellen sich den Medien.

Simon Walter (Medienchef) und Heiko Vogel (Sportchef und Interimstrainer) stellen sich den Medien.

Martin Meienberger / freshfocus

Das Interesse an den ersten offiziellen Äusserungen von FCB-Verantwortlichen seit dem Communiqué, das die Trennung von Alex Frei publik machte, war gross. Nur selten finden sich so viele Medienschaffende zu einer Vorschau-Pressekonferenz ein und es war auch allen im Raum klar, dass das Spiel gegen Sion nur offiziell Hauptthema sein würde.

So erteilte Medienchef Simon Walter das Wort auch gleich Heiko Vogel mit der Bitte, die Gründe der Trennung von Frei zu erläutern. Das Wichtigste was darauf folgte, lässt sich in den nachfolgenden sechs Punkten zusammenfassen.

Der Vorgänger von Heiko Vogel

Vogel, neu Sportchef und Interimstrainer in Personalunion, beschrieb das vergangene Wochenende, als die Entscheidung zur Trennung von Alex Frei fiel, als das «schlimmste Wochenende» seiner bisherigen Karriere im Fussball. Frei sei ein guter Freund, was die Entscheidung für ihn persönlich noch schwerer machte. Doch es ginge um die Interessen des FCB und ohnehin «würde es nicht für diese Freundschaft sprechen, wenn sie nun in die Brüche gehen würde».

Vogel weiter: «Die Resultatkrise ist der Grund für diesen Entscheid, es war eine Niederlage zu viel», begründet Vogel. «Mit den anstehenden Aufgaben und den englischen Wochen, sind wir überzeugt, dass es der richtige Zeitpunkt ist, um einen Impuls zu setzen.»

Die Geschäftsbeziehung zwischen Heiko Vogel und Alex Frei ist beendet. Die Freundschaft bleibt womöglich bestehen.

Die Geschäftsbeziehung zwischen Heiko Vogel und Alex Frei ist beendet. Die Freundschaft bleibt womöglich bestehen.

Toto Marti / Blick/freshfocus

Die Rolle von Heiko Vogel

Vogel machte an der Pressekonferenz deutlich, dass er Interimstrainer und definitiv keine dauerhafte Antwort auf die Trainerfrage sei. Deshalb ist die Suche nach einem neuen Trainer auch sehr präsent. «Ich glaube, dass ein Trainer sich auf ein Spiel besser vorbereiten kann als das bei mir jetzt der Fall (in der Doppelfunktion, Anm.d.Red.) war.»

Der Nachfolger von Heiko Vogel

Der FCB habe ein klares Anforderungsprofil für den neuen Trainer. Allerdings mochte Vogel dazu nichts Genaueres bekannt geben. Es hätten sich viele Interessierte auf die Stelle beworben, «den genauen Überblick habe ich längst verloren, sicherlich über 50», aber natürlich gehe man passende Optionen aktiv an. Ziel sei es «schnellstmöglich» einen neuen Trainer vorstellen zu können. Man sehe sich aber nicht unter Druck aufgrund der anstehenden englischen Wochen mit Spielen alle drei Tage, sondern werde sich Zeit lassen, bis eine ideale Lösung gefunden werden konnte. Aufgrund der finanziellen Situation des Vereins ist der Handlungsspielraum aber begrenzt.

Das Sportliche unter Heiko Vogel

Vogel hat eine «intensive Woche» auf dem Trainingsplatz verbracht und nimmt einem allfälligen «positiven Effekt durch den Trainerwechsel» gerne mit. Einen Tabellenplatz als Ziel zu definieren, werde er sich hüten. Vielmehr muss der FCB «nun von Spiel zu Spiel schauen». Vogel wollte sich aber nicht in die Karten schauen lassen und gab lediglich Preis, «den Fussball nicht neu erfinden» zu wollen.

«Die Routiniers können sicherlich wertvolle Erfahrung einbringen» , ob sie dazu aber in prominenterer Rolle auf dem Platz die Gelegenheit erhalten, liess Vogel, wie so vieles, noch offen.

Was nicht offen bleibt, ist der aktuelle Stand bezüglich der verletzten Spieler: Weiter fehlen Liam Millar, Darian Males und Jean-Kévin Augustin. Arnau Comas trainiert wieder mit der Mannschaft, für ihn kommt ein Einsatz gegen Sion aber noch zu früh. Aus gesundheitlichen Gründen spricht auch nichts gegen einen Einsatz von Taulant Xhaka, der diese Woche wieder bei Kräften war und voll trainieren konnte. Ebenfalls klar machte Vogel, dass der FCB aus seiner Sicht «sicher kein Torhüterproblem» hat.

Ob die Routiniers um Fabian Frei und Taulant Xhaka zu mehr Spielzeit kommen, liess Heiko Vogel offen. Xhaka ist genesen und einsatzbereit.

Ob die Routiniers um Fabian Frei und Taulant Xhaka zu mehr Spielzeit kommen, liess Heiko Vogel offen. Xhaka ist genesen und einsatzbereit.

Urs Lindt/Freshfocus

Das Arbeitsumfeld von Heiko Vogel

Nach Alex Frei mussten auch Chefscout Max Legath und Kaderplaner Philipp Kaufmann ihre Büros räumen. In Bezug auf Legath äusserte sich Vogel, dass man sich personell anders aufstellen möchte. «Die Anforderungen an das Scouting haben sich mit der Digitalisierung verändert.» Eine Aussage die erstaunt, gehört Legath doch einer jungen Generation an Scouts an und trat seine Stelle erst im Januar 2022 an. Die Stelle von Kaufmann hingegen sei einer Umstrukturierung zum Opfer gefallen und werde nicht neu besetzt.

Auf die Frage, wieso nicht Martin Andermatt als Co-Trainer eine durchaus valable und naheliegende Option gewesen sei und die Mannschaft ad interim übernommen habe, entgegnet Vogel lediglich, dass sie sich «dagegen entschieden» haben.

Die Vorgesetzten von Heiko Vogel

Alle Fragen bezüglich der Nicht-Kommunikation seitens des Verwaltungsrats um David Degen wurden von Vogel nicht beantwortet.

2 Kommentare
Manuel Jordi

Eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit dieses zur Zeit unsägliche FCB-Regime zu stürzen, indem man sich von diesem Club ganz abwendet. Dieser ehemals grosse Fussballclub wird  von D. Degen und Co. mit Vollgas an die Wand gefahren. Dem FCB wird schlussendlich nur geholfen, wenn man sich von  dieser Clubpolitik vollkommen distanziert.