BEACHVOLLEYBALL: Erfolgsstory hofft auf ihre Fortsetzung

Spannende Spiele und über 40 000 zufriedene Zuschauer kennzeichnen das 1. World Tour Open in Luzern. Weitere Spitzenturniere sollen folgen.

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Einsatz total: Die Schweizer Nico Beeler (am Boden) und Alexei Strasser (hinten) im Spiel um Rang drei. (Bild: Pius Amrein / Neue LZ)

Einsatz total: Die Schweizer Nico Beeler (am Boden) und Alexei Strasser (hinten) im Spiel um Rang drei. (Bild: Pius Amrein / Neue LZ)

Sie haben sich durchgebissen: Die Italiener Marco Caminati (rechts) und Alex Ranghieri holten sich Gold dank dem Sieg über das niederländische Gespann Brouwer/Meeuwsen. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
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Silber ging an Alexander Brouwer (links) und Robert Meeuwsen aus den Niederlanden. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Das Publikum macht mit: Eine Welle geht durch die Ränge. (Bild: Pius Amrein (Neue LZ))
Die Siegerinnen der Damen, die Deutschen Karla Borger (Brille) und Britta Büthe. (Bild: Pius Amrein / Neue LZ)
Ob ihnen die Begeisterung der Zuschauer gilt? (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Sie zeigt an, wohin gespielt werden soll: Die Deutsche Karla Borger. (Bild: Pius Amrein / Neue LZ)
Mats Kovatsch (CH) überprüft die Netzspannung. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Im Halbfinal trifft Alexei Strasser (CH, links) auf den späteren Sieger Marco Caminati. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Absprache im Schweizer Team: Nico Beeler (rechts) hört sich den Tipp von Alexei Strasser an. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Nico Beeler holt sich einen Ball. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Spiel um Platz drei mit dem Schweizer Alexei Strasser gegen die Türkei. (Bild: Pius Amrein / Neue LZ)
Die Schweizer Nico Beeler, im Hintergrund Alexei Strasser. (Bild: Pius Amrein / Neue LZ)
Alexei Strasser (rechts) blockt erfolgreich einen Ball der Italiener. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Tanja Goricanec (CH, Mitte) und Tanja Hueberli (CH) im hart umkämpften – und gewonnenen Spiel gegen die Russinnen (im Bild Ekatarina Birlova). (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Isabelle Forrer (CHG, links) und Teamkollegin Anouk Verge-Depre feiern einen Punkt gegen die Finninnen Erika Nystroem und Emilia Nystroem. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Das Finalspiel der Frauen entscheidet das Deutsche Team Borger/Büthe gegen die Holänderinnen Meppelink/Van Iersel für sich. Im Bild für scheitert Karla Borger (rechts) an Madelein Meppelink. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Barbara Hansel (AUT, links) haut den Ball rein. Zusammen mit Stefanie Schwaiger erreicht sie Rang vier, das kanadische Team Valjas/Broder (im Bild Kristina Valjasi) landet auf Rand drei. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)
Stimmungsbild vom Center Court an der Beach Volley World Tour im Lido Luzern. (Bild: Boris Bürgisser / Neue LZ)

Sie haben sich durchgebissen: Die Italiener Marco Caminati (rechts) und Alex Ranghieri holten sich Gold dank dem Sieg über das niederländische Gespann Brouwer/Meeuwsen. (Bild: Keystone / Urs Flüeler)

Theres Bühlmann

Es wurde gekämpft, gelitten, gelacht und geschwitzt. Ab und zu auch getrunken, dies war nicht nur der Hitze geschuldet, sondern der eine oder die andere genehmigte sich in gemütlicher Runde ein Bierchen, auch auf das Wohl der Schweizer insbesondere auf jenes von Nico Beeler/Alexei Strasser, welche Rang 4 belegten (siehe Kasten). Ihr Auftritt und jener der Finalisten liessen gestern wiederum viele Fans auf die Luzerner Lidoanlage pilgern, so um die 10 000 dürften es gewesen sein. Jedenfalls musste der 2500 Plätze umfassende Center Court kurz nach 12 Uhr geschlossen werden – alle Sitze waren besetzt.

Grosse Zuschauerresonanz

Überhaupt stiess diese World Tour in Luzern und dieser Anlass macht sich in der Leuchtenstadt mehr als gut – auf sehr grosse Zuschauerresonanz, teilweise war eine veritable Völkerwanderung zu beobachten. Familien mit Kindern, inklusive Puppen und Hund pilgerten während der sieben Tage an die Gestade des Vierwaldstättersees. Die Grossen erfreuten sich an den Beachvolleyball-Spielen, die Kleinen an Glace, sie nahmen die Aussenanlagen als überdimensionierten Sandkasten in Beschlag, oder die Wiese wurde flugs in einen Picknickplatz umfunktioniert.

Viel dazu beigetragen haben das schöne Wetter, die optimale Lage und die tolle Atmosphäre bei den Spielen. Nur die Kalte Sophie, die letzte der Eisheiligen, liess am Freitag die Temperaturen und die Zuschauerzahl (auf etwa 1000 Hardcorfans) abstürzen. Alles in allem konnte das hochgesteckte Ziel von 40 000 Zuschauern erreicht werden Spieler, Besucher und Offizielle waren voll des Lobes für die Luzerner Organisatoren.

Das Kompliment aus Eschenbach

So auch die 24-jährige Tanja Köpfli aus Eschenbach. Explizit wegen des Beachvolleyballs war sie zwar nicht nach Luzern gefahren. «Ich mag aber das Drumherum und die Stimmung, die war schon sehr gut», sagte die kaufmännische Angestellte, nachdem sie das Schweizer Duo im Kampf um die Bronzemedaille angefeuert hatte. «Sollte in Luzern erneut Beachvolleyball gespielt werden, ich komme sofort wieder.» Als schöner Nebeneffekt ihres Abstechers nach Luzern traf sie sogar noch auf einige Kolleginnen.

Und so zog Marcel Bourquin, Präsident und Initiant des Turniers, mehr als zufrieden sein Fazit: «Es war uns ein Anliegen, auch Zuschauer anzusprechen, welche diese Sportart wenig kennen. Dank den Tagessponsoren und den damit verbundenen Gratiseintritten konnten wir das Vorhaben umsetzen.»

Die geglückte Hauptprobe

Mehr noch, die Hauptprobe für die U-21-WM vom nächsten Jahr im Frühsommer in Luzern, ist geglückt. «Wir müssen», sagt er, «im Bereich Sicherheit das Personal aufstocken, denn wir wurden vom Zuschaueraufkommen teilweise doch überrascht.»

Die WM im nächsten Jahr wird mit der gleichen Crew wie bei der World Tour bestritten, also auch mit dem Berliner Siegbert Brutschin als Turnierdirektor einer der Erfolgsgaranten.

Die U-21-WM wird vielleicht nicht der letzte Grossanlass in Sachen Beachvolleyball in Luzern sein, denn die World Tour könnte eine Fortsetzung erfahren. «Wir haben die mündliche Zusage des Weltverbandes, diese Tour 20172020 wieder zu organisieren», so Bourquin. «Nun warten wir auf die schriftliche Bestätigung und auf die Einwilligung des Schweizer Verbandes.»

Bereits gestern wurde mit dem Abbau der Anlagen begonnen, bis am Freitag sind dann die «Spuren im Sand» nicht mehr sichtbar.

Apropos Sand: Die über 1000 Tonnen, welche von Frankreich und Süddeutschland nach Luzern importiert wurden, bleiben in der Schweiz und werden verkauft. Abnehmer sind unter anderem Gemeinden, Badeanstalten, Vereine mit Beachvolleyfeldern und die Luzerner Stadtgärtnerei. Eine Win-win-Situation also. Das 1. Beachvolleyball World Tour Open in Luzern darf man ohne Wenn und Aber als Erfolgsgeschichte betrachten.