Die Luzerner von Trainer Fabio Celestini sind offensiv das bessere Team und gewinnen den Cupfinal gegen St. Gallen verdient mit 3:1. Die Torschützen für den FCL heissen Ndiaye, Wehrmann und Schürpf.
FC St. Gallen vs. FC Luzern 1:3
Auf los gehts los: Nach etwas mehr als einer Minute prüft Nicolas Lüchinger mit einem Distanzschuss den FCL-Keeper Marius Müller. In der vierten Minute spielen sich die Luzerner ein erstes Mal sauber in die Offensive: Die Flanke von Martin Frydek bringt Ibrahima Ndiaye aber nicht auf das Tor. Die nächste Chance hat wieder St. Gallen: Nach einem Eckball köpft Thody Elie Youan ins Aussennetz. Das Spiel bietet weiterhin Szenen in den Strafräumen. Nach 13 Minuten flankt Jordy Wehrmann schön auf Pascal Schürpf – dessen Kopfball fliegt über das Tor.
Es bleibt eine ausgeglichene Angelegenheit: Beide Teams spielen mutig nach vorne. In der 23. Minute ein Versuch von Youan – Müller wehrt den Flachschuss mit dem Fuss ab. Der FCL ist wieder dran und trifft zur Führung: Filip Ugrinic behauptet sich stark, spielt mit dem Absatz auf Schürpf, der mit dem perfekten Pass vor das Tor, wo Ndiaye vollstreckt.
Die Luzerner legen sofort nach: Louis Schaub mit einem seiner Geniestreiche. Sein Chip in den Strafraum findet Wehrmann, der einen Verteidiger düpiert und auf 2:0 für den FCL erhöht.
Wehrmann dann kurz vor der Pause mit dem Fehlpass in der eigenen Hälfte. So kann Youan losziehen, schiesst und Müller kann nur zur Seite abwehren. Adamu steht bereit und schiebt zum Anschlusstreffer ein. Der FC Luzern bringt die St. Galler so selber wieder zurück in diesen Cupfinal.
Danach ist Pause: Der FCL führt, aber das ist noch ein langer Weg.
St.Gallen-Trainer Peter Zeidler setzt ein Zeichen: Er bringt für Verteidiger Lüchinger für die zweite Halbzeit den Offensivspieler Jérémy Guillemenot. Die erste Chance nach der Pause gehört aber den Luzernern: Ugrinic mit einem präzisen Freistoss auf Schürpf, der den Ball aber am Tor vorbei köpft.
Plötzlich Aufregung: Frydek im Zweikampf mit Youan. Die Hand des FCL-Verteidigers ist an der Schulter des FCSG-Angreifers, dieser fällt. Schiedsrichter Lionel Tschudi pfeift nicht und auch der VAR greift nicht ein.
In der 56. Minute ist es dann soweit: Celestini bringt seinen Edeljoker Varol Tasar für den Torschützen Ndiaye.Der FC Luzern im Anschluss mit einem schönen Durchspiel und Schaub flankt in die Mitte, der Ball wird vor die Füsse von Frydek abgewehrt. Der Tscheche drückt ab, doch sein Schuss wird zur Ecke abgefälscht. Die Luzerner suchen das dritte Tor: Wehrmann versucht es mit einer Direktabnahme nach rund einer Stunde – er trifft den Ball nicht wie gewünscht.
Die Ostschweizer müssen den Torwart wechseln: Lawrence Zigi hat sich verletzt, für ihn kommt Lukas Watkowiak ins Spiel. Dazu neu auf dem Feld beim FCSG ist Euclides Cabral für Leonidas Stergiou. Es sind aber die Luzerner die hier das dritte Tor schiessen: Sorgic in der 69. Minute mit einem super Ball in die Tiefe, Schürpf zieht alleine auf Watkowiak los und schiesst ein. Sein Jubellauf endet auf der Tribüne bei David Zibung, der seine Karriere nach diesem Spiel beendet.
Die Partie scheint entschieden, doch sie wird ruppiger, die Emotionen kommen langsam raus. Die St. Galler können offensiv nicht reagieren, die Luzerner haben das Geschehen im Griff. Schürpf in der 84. Minute noch mit einer Chance, der Ball kullert der Linie entlang am Tor vorbei. Tasar eine Minute später alleine vor dem FCSG-Hüter – scheitert.
Es bleibt beim 3:1-Sieg für den FC Luzern. Die Innerschweizer sind Cupsieger 2021 – Prost!
Christian Schwegler: «Das ist ein Märchen, ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Unglaublich, dass ich so meine Karriere beenden kann. Ich freue mich für alle Leute, die ein Herz für den FC Luzern haben. Es ist grossartig. Wir waren besser, wir wollten diesen Sieg unbedingt. Vor dem Spiel und in der Pause haben wir uns voll motiviert. Wir haben jetzt das Spiel vollgas gegeben, nun geben wir auch bei der Party vollgas.»
David Zibung: «Ich gönne der Mannschaft den Erfolg. Für mich gibt es nichts schöneres, als mit einem Titel die Karriere zu beenden. Das Gegentor vor der Pause war unnötig, aber wir haben uns nicht aus der Ruhe lassen bringen. Es zeichnet diese Mannschaft aus, dass sie solche Rückschläge wegsteckt. In der zweiten Halbzeit spielten wir souverän. Die Entwicklung dieser Mannschaft in den letzten 12 Monaten war enorm, und sie ist noch nicht abgeschlossen.»
Marco Burch: «Es ist schwierig, meine Gefühle in Worte zu fassen. Vieles wird dann wohl klarer bei der Fahrt nach Luzern, wenn ich noch etwas Zeit habe, das alles zu verarbeiten. Es ist mega schön, unbeschreiblich. Vor dem Final war es sehr wichtig, dass die erfahrenen Spieler wie Schwegler und Zibung die richtigen Worte fanden.»
Trainer Fabio Celestini: «Wir wissen: Jetzt ist in Luzern Fasnacht im Mai.»
St. Gallen – Luzern 1:3 (1:2)
Wankdorf. – 100 Zuschauer. – SR Tschudi.
Tore: 27. Ndiaye (Schürpf) 0:1. 31. Wehrmann (Schaub) 0:2. 42. Adamu (Youan) 1:2. 69. Schürpf (Sorgic) 1:3.
St. Gallen: Zigi (65. Watkowiak); Lüchinger (46. Guillemenot), Stergiou (65. Cabral), Fazliji, Muheim; Quintillà; Görtler, Stillhart; Ruiz; Youan (74. Duah), Adamu (74. Babic).
Luzern: Müller; Schwegler, Burch, Knezevic, Frydek; Ndiaye (55. Tasar), Wehrmann, Ugrinic, Schürpf; Schaub (87. Grether), Sorgic.
Bemerkungen: St. Gallen ohne Kräuchi (verletzt). Luzern ohne Schulz, Ndenge, Alabi und Binous (alle verletzt). Verwarnungen: 44. Ndiaye (Foul). 81. Guillemenot (Foul). 82. Knezevic (Reklamieren).