EV Z glaubt an die Jungen Spieler

Der EV Zug verfügt dank der EVZ Academy über einen grossen Talentpool. Dies soll auch am Dienstag in der Champions League gegen Kometa Brno (Bossard-Arena, 19.45 Uhr) ersichtlich werden.

Daniel Gerber
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Eine der Zuger Nachwuchshoffnungen: Stürmer Sven Leuenberger. (Bild: Urs Flüeler/Keystobe (Zug, 7. September 2018))

Eine der Zuger Nachwuchshoffnungen: Stürmer Sven Leuenberger. (Bild: Urs Flüeler/Keystobe (Zug, 7. September 2018))

«Die Organisation hat viel in die EVZ Academy investiert», sagt der Zuger Headcoach Dan Tangnes. Die jungen Spieler zu fördern, sei ein grosser Teil der Philosophie. Er selbst habe schon bei seinen früheren Aufgaben mit jungen Talenten gearbeitet und passe somit gut ins Gefüge und die Pläne des Zentralschweizer Hockeyunternehmens.

Es sei eine dankbare Aufgabe als Coach, «der Drive und die Leidenschaft der Jungen motiviert und inspiriert einen. Sie wollen täglich etwas verbessern.» Das Zuger Farmteam ist mittlerweile in seiner dritten Saison, «und es zahlt sich jährlich mehr aus», analysiert Tangnes. «Wir sehen die jungen Spieler auf dem Eis und im Gym. Sie spielen das gleiche System wie wir. Wenn sie dann in der ersten Mannschaft sind, ist nicht mehr alles neu, ausser dass es schneller und smarter ist.»

Anzahl Lizenzen ist begrenzt

Luca Hollenstein (18) ist einer der vier Zuger Torhüter in der National League und der Swiss League. «Als das Team in der Champions League nach Berlin reiste, konnten drei von uns mit. Das ist spannend», sagt er. Hollenstein war bereits im Duell gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers zweiter Goalie. «Es ist gut für uns Junge, wenn wird jeweils mit dem ersten Team mittrainieren können.»

Der EVZ steht bereits als Gruppensieger in der Champions League fest. Zudem bestreitet die Mannschaft innerhalb von zehn Tagen nicht weniger als sechs Spiele. Das birgt auch eine gewisse Verletzungsgefahr; oder die Chance, vermehrt talentierte Nachwuchskräfte einzusetzen. «Es ist die Möglichkeit, unsere jungen Spieler mehr einzusetzen. Allerdings gibt es in der Champions League nur eine limitierte Anzahl Lizenzen», sagt Trainer Tangnes. Doch Spieler wie Dominik Volejnicek (20), Sven Leuenberger (19) oder Janis Elsener (21) dürften auch gegen die Tschechen eingesetzt werden. Sie wie beispielsweise auch die jungen Verteidiger Livio Stadler (20) und Thomas Thiry (21) «spielen nicht einfach bei uns, damit sie ein paar Minuten Eiszeit haben. Sie sind da, damit sie einen Unterschied machen.» Neben den Academy-Spielern, die bereits international eingesetzt worden sind, dürften also weitere dazukommen. «Wir haben bis Wettbewerbsende noch vier freie Lizenzen», rechnet EVZ-Sportchef Reto Kläy vor. «Alle werden wir noch nicht einlösen.» Falls zum Beispiel ein weiterer Ausländer verpflichtet wird, sollte dieser schliesslich auch eingesetzt werden können.

Oejdemark: «Nur drei Meter entfernt»

Bereits viermal war Victor Oejdemark (20) in der Champions League mit dabei. «Es ist gut, dass wir uns zeigen können, und wir sehen, dass das Unternehmen an uns glaubt. Ich will so viel mit der ersten Mannschaft spielen wie möglich, egal ob in der Liga, im Cup oder der CHL.» Für junge Spieler bedeute die Academy einen grossen Vorteil: «Die beiden Garderoben sind nur drei Meter voneinander entfernt», so

Oejdemark. Auch dank der Academy stellt der EVZ das zweitjüngste Team der Liga, dies mit einem Altersschnitt von unter 26,50 Jahren. Nur Davos (24,86) ist noch jünger. Die ältesten Equipen finden sich in Fribourg (29,00), Bern (28,12) und Rapperswil (28,00).

Die jungen Spieler aus dem Farmteam erhalten bereits jetzt mehr Eiszeit als im vergangenen Jahr. «Das hat auch mit den Verletzten zu tun. Wir könnten traurig wegen der Verletztenliste sein», sagt Tangnes. Aber das sei auch eine Chance für die jungen Spieler. «Sie sind hier, weil wir an sie glauben. Wir sagen ihnen nicht, dass es in der National League schwieriger und härter ist, sondern dass sie eine Chance haben.» Von den Verletzten wird am Dienstag im Heimspiel gegen Kometa Brno einzig Stürmer Dario Simion retour kommen. Tangnes dürfte mit vier Linien durchspielen lassen, um einen guten Kräftehaushalt für die Parade-Formationen zu gewährleisten.