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Kriens-Luzern verliert gegen Skopje in der zweiten Europacup-Runde mit 24:26. Verloren ist aber noch nichts.
Eigentlich hätte es für die Krienser noch weit besser kommen können. Nach 45 Minuten schien die Mannschaft von Trainer Goran Perkovac den Mazedoniern den Schneid abgekauft zu haben, führte 19:17, spurte scheinbar stilsicher auf Siegkurs ein. Ganz reichten am Schluss die Kräfte nicht, die Routine der bodenständigen Handball interpretierenden Platzherren begann den Krienser Elan zu zermürben, die Fehlschüsse (Rellstab) mehrten sich. «Wir waren zu diesem Zeitpunkt das klar bessere Team», betonte Perkovac, «wir hätten in dieser Phase den Sack zu machen müssen.» Die Mannschaft habe aber den Mut zum Gegenstoss und zu einer konsequenten zweiten Welle nicht hervorgeholt: «Das ist schade, das gehört aber auch zu einem Lernprozess auf internationaler Ebene.»
Der HCK war indes fast über die ganze Spieldistanz das vifere Team, zelebrierte den moderneren Handball, band vor allem auch die Flügelspieler konsequent in seine Aktionen ein (Ramon Schlumpf: 3 Tore aus 3 Versuchen, Wanner (4/6)). Das Team zeigte sich vor allem in der Defensive hartnäckig, gab keinen Zoll Boden preis, trieb die heimischen Angreifer über weite Phasen zur Weissglut. Horvat, den Flügel, bekamen die Krienser allerdings nie wunschgemäss in den Griff, das müsse, fordert Perkovac, im Rückspiel klar besser werden.
Die Hoffnung des Trainers ruht nicht zuletzt auch auf Janus Lapajne, der nach überstandener Verletzung ein bemerkenswertes Comeback feierte und viel Spielkultur in die Angriffsbemühungen seiner Equipe streute. Stark auch der Auftritt von Papez, der auf der rechten Aufbauerposition immer stärker zur Geltung kommt. Aber auch er und Lapajne hätten, wie das ganze Team, noch deutlich Steigerungspotenzial, erklärte Perkovac, und das stimme ihn für das Rückspiel durchaus zuversichtlich. «Metalurg und Kriens: Das sind zwei ebenbürtige Teams», analysierte Perkovac, «in einer Woche werden Details und die Nervenstärke entscheiden. Aber ganz genau deshalb sind Spiele auf internationalem Parkett so wichtig für unsere junge Mannschaft.» Gelingt Kriens in einer Woche der grosse Coup – dann darf die Mannschaft in der Gruppenphase weitere zehn Partien auf höchstem europäischem Niveau bestreiten.
Happig wird es für den HCK in den nächsten Tagen. Heute die weite Heimreise aus Skopje, am Samstag das Duell der beiden aktuell stärksten NLA-Teams gegen Schaffhausen, drei Tage später, am Dienstag in der Zürcher Saalsporthalle, das Rückspiel gegen Metalurg. Ein Sieg mit drei Toren Differenz – und die handballerische Krienser Europa-Reise geht weiter. «Ich glaube daran, dass wir das schaffen», sagt Perkovac.
European League. Qualifikation. 2. Runde. Hinspiele: Metalurg Skopje – Kriens-Luzern 26:24 (14:13). GOG Svendborg (DEN) – Pfadi Winterthur 33:24 (15:12). – Rückspiele am Dienstag, 29. September.
Metalurg – Kriens-Luzern 26:24 (14:13)
Sport Center Jane Sandanski. – Keine Zuschauer. – SR Gubica (SER)/Milosevic (SER) Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Metalurg. 6-mal 2 Minuten gegen Kriens-Luzern.
Kriens-Luzern: Bar/Eicher, Harbuz (2), Wanner (4), Blättler, Piroch (2), Papez (6), Rellstab (1), Gavranovic (2), Oertli, Schlumpf (3), Delchiappo, Lavric, Idrizi, Lapajne (4).