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Keine Tore in Winterthur: Aber der SC Kriens holt sich mit dem 0:0 einen angenehmen Zustupf.
Der SC Kriens befindet sich weiterhin im Abstiegskampf, präsentiert sich aber in guter Form, ist seit drei Spielen ungeschlagen und demonstriert in aller Deutlichkeit, dass er nicht gewillt ist, auf den letzten Rang, den Abstiegsplatz abzurutschen. Auf das 0:0 daheim gegen Aarau und das 2:0 daheim gegen Chiasso folgt im Nachtragsspiel in Winterthur wieder ein 0:0. Der Punktevorsprung auf das letztplatzierte Chiasso beträgt nun sieben Punkte.
Gegen ein verunsichertes, ja zumeist belangloses Winterthur wäre für Kriens allerdings mehr zu holen gewesen. Die Zürcher hatten zuletzt in der Challenge League viermal hintereinander verloren und vermochten diese Negativserie nun mit dem Remis zu stoppen. Aber wie nur hatte dieses Winterthur letzte Woche im Cup den FC Basel mit 6:2 bezwingen können? In der Meisterschaft scheint beim FCW die Luft draussen zu sein – nach vorne ist der Zug abgefahren, von hinten droht keine Gefahr.
Kriens seinerseits bot wie schon in den letzten beiden Partien eine läuferisch und kämpferisch hervorragende Leistung, machte im Mittelfeld den Raum für die Winterthurer sehr eng. Für einen Krienser Sieg wäre allerdings ein Exploit, eine individuelle Sonderdarbietung nötig gewesen. Dazu war auf der ackerähnlichen Winterthurer Schützenwiese kein Krienser in der Lage, dazu waren die Pässe auf dem Weg in Richtung Winterthur-Strafraum zu unpräzise. Die besten Krienser Möglichkeiten: Dario Ulrich nach einer halben Stunde mit einem Schuss aus naher Distanz, aus der Drehung und aus dem Gedränge heraus; Patrick Luan in der 64. Minute mit einer Fast-Kopfballschance; Anthony Bürgisser in der 78. Minute, nachdem sich Kriens eine Druckphase vor dem Strafraum des Gegners erarbeitet hatte, mit einem Schuss übers Tor. Das Kampfspiel blieb, wohl zu Recht, torlos. «Diesen Punkt nehmen wir gerne mit», sagte SCK-Chef Bruno Berner später in der Garderobe.
«Unser Kollektivspiel hat funktioniert, meine Mannschaft hat mit Herz gekämpft.»
Als sich die Krienser nach 93 Minuten gegenseitig zum Punktgewinn gratulierten, stand es andernorts zwischen Aarau und Neuchâtel Xamax 4:0. Das Resultat ist deshalb erwähnenswert, weil Xamax am Freitag nach Kriens kommt.
Die Krienser haben sich in den letzten Partien zweikampfstark, wuchtig und kräftig im Kampf um den Ballbesitz gezeigt. Es ist spürbar, dass jeder Einzelne als Teamplayer den SCK vor dem Abstieg retten will. Das soll auch am Freitagabend gegen die Neuenburger so sein. Nur die Torproduktion, die muss verbessert beziehungsweise wiederbelebt werden. Berner: «Das ist unser Manko, wir wissen es und arbeiten daran.» Ausser den beiden Penaltytreffern gegen Tabellenschlusslicht und «Abstiegsfavorit» Chiasso gelang dem SC Kriens in den letzten drei Spielen kein Treffer. Das, bitteschön, soll sich gegen den taumelnden Super-League-Absteiger Xamax gefälligst ändern ...
Winterthur – Kriens 0:0
Schützenwiese. – 5 Zuschauer. – SR Huwiler.
Winterthur: Marzino; Isik (46. Wittwer), Lekaj, Kamberi, Omerovic (46. Gantenbein); Pepsi, Kriz; Ltaief (77. Ramizi), Alves (77. Mahamid), Ballet (86. Schüpbach); Buess.
Kriens: Brügger; Urtic, Alessandrini, Kryeziu, Costa; Ulrich (87. Mistrafovic), Bürgisser, Selasi (73. Kukeli), Aliu (84. Yesilçayir); Marleku (73. Djorkaeff), Luan (84. Mulaj).
Bemerkungen: Winterthur ohne Callà, Arnold, Spiegel, Gonçalves, Costinha, Dakaj, Nezaj, Muci und Roth; Kriens ohne Busset, Follonier und Sadrijaj (alle verletzt). Verwarnungen: 15. Ulrich, 27. Isik, 35. Omerovic, 40. Selasi, 51. Kryeziu (Fouls).