Mit Brian Flynn hat der EV Zug einen neuen Stürmer in seinen Reihen, der sowohl als Center wie auch als Flügel eingesetzt werden kann.
Zum Anforderungsprofil eines Sportchefs gehört, mit kühlem Kopf zu handeln und mit grosser Geduld gesegnet zu sein. Reto Kläy, Sportchef im EV Zug, bringt diese Eigenschaften mit. Das wird in den vergangenen sieben Wochen durchaus hilfreich gewesen sein, als er sich nach der Halswirbelverletzung des schwedischen Stürmers Carl Klingberg nach einem neuen Ausländer umsehen musste. Mit rund 20 Kandidaten hat sich Kläy genauer befasst in einem Markt, der mitten in der Saison ziemlich ausgedünnt ist. Kläy sagt: «Ich bin oft enttäuscht worden.»
Nun ist er aber doch noch fündig geworden: Der US-Amerikaner Brian Flynn wechselt mit einem Vertrag bis Saisonende zum EVZ. Der 30-jährige Rechtshänder wird am Donnerstag in Zug eintreffen und am Freitag gegen die ZSC Lions seinen Einstand geben, sofern bis dahin alle Formalitäten erledigt sind.
Flynn hat zwischen 2012 und 2017 für die NHL-Organisationen Buffalo Sabres und Montreal Canadiens 282 Spiele bestritten. Auf die laufende Saison hin wurde er zu den St. Louis Blues transferiert, die ihn umgehend ans Farmteam San Antonio Rampage abschoben. In 21 AHL-Partien verbuchte er ein Tor und acht Assists. Laut Kläy passt Flynn ins Zuger Profil: Der 1,85 m grosse und 84 kg schwere Stürmer kann als Center und Flügel eingesetzt werden. Das kommt dem EVZ gegenwärtig äusserst gelegen, zumal neben Flügel Klingberg auch der kanadische Mittelstürmer David McIntyre mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat. Ausserdem gilt Flynn als versierter Bullyspieler, was Zug ebenfalls gut gebrauchen kann. Die Zentralschweizer gewinnen nur 46,87 Prozent der Anspiele, lediglich Biel weist in der National League einen schlechteren Wert auf. Sportchef Kläy sagt: «Flynn ist ein flexibler Spieler, der sowohl im Powerplay als auch im Boxplay eine Bereicherung sein kann.»
Mit der Verpflichtung des Nordamerikaners löst der EV Zug bereits seine siebte Ausländer-Lizenz ein. Bleibt noch eine Lizenz übrig – und die soll verwendet werden, wenn Handlungsbedarf auf der Goalie-Position besteht. Womit wir bei Tobias Stephan wären, der seinen gestrigen 35. Geburtstag nicht unbeschwert feiern konnte. Der Zuger Stammkeeper war am vergangenen Freitag beim 4:1-Heimsieg gegen Biel von Marco Pedretti umgefahren worden und zog sich eine Beinverletzung zu. Eine MRI-Untersuchung soll Aufschluss darüber geben, wie schwerwiegend die Verletzung ist. Im Heimspiel heute gegen Genf wird wohl wieder Backup Sandro Aeschlimann zwischen den Pfosten stehen.