Zwei starke Luzerner, ein Modellschwinger aus dem Thurgau, ein Zuger Aufsteiger und ein Schwyzer Routinier: Das sind die Favoriten auf den Sieg am Innerschweizer Schwingfest am Sonntag in Ibach.
Eine (nicht ganz überraschende) Erkenntnis des letzten Wochenendes: Joel Wicki ist der Mann, den es zu schlagen gilt. Am Stoos-Schwinget zeigte er souveräne Siege gegen Eidgenossen wie Matthias Aeschbacher, Christian Schuler und Sven Schurtenberger. Er ist explosiv wie in seiner Paradesaison 2019. Am Sonntag trifft er im ersten Gang auf Samuel Giger – es ist wohl das beste Duell, das die junge Saison zu bieten hat.
Beeindruckend, wie er am Stoos-Schwinget nach seinem unerwarteten Taucher gegen den nominell schwächeren Berner Jan Wittwer zurückkommt und unbeirrt Richtung Schlussgang zieht. Da und dort wird Schurtenberger wegen seines brachialen Schwingstils getadelt. Doch der Erfolg gibt ihm recht. Er ist immer vorne in der Rangliste zu finden. Seit 2016 war er an einem Innerschweizer Schwingfest nie schlechter als Rang 4 klassiert.
Der Nordostschweizer Gast ist der erfolgreichste Schwinger der bisherigen Saison. Zwei Kranzfeste hat er absolviert, zweimal hat er gewonnen. Sein Körper (194 cm/114 kg) scheint für den Schwingsport konzipiert zu sein. Auch gross gewachsene Gegner können den explosiven Kurz kaum verteidigen. Schwingerkönig Stucki hat er schon zweimal gebodigt. Die Innerschweizer sind gewarnt: Beim letzten Isaf 2019 gab es einen Gästesieg (Nick Alpiger).
Marcel Bieri ist in der Innerschweiz der Aufsteiger der letzten Jahre. Aus dem sportlichen Erfolg ergaben sich neue Partnerschaften, es kam ein Manager hinzu, und seit Herbst 2019 hat er einen eigenen offiziellen Fanklub. Der Zuger gehört mittlerweile zur Spitze. Beim Stoos-Schwinget belegte er gemeinsam mit Schlussgang-Verlierer Schurtenberger den zweiten Rang. Bieri will in dieser Saison öfters selbst im Schlussgang stehen.
Auch wenn der Schwyzer zu den älteren Athleten gehört, darf man ihn auf der Rechnung haben. Wenn ein Innerschweizer Schwingfest ansteht, ist er immer bereit. 2019, beim letzten Mal, schaffte er es in den Schlussgang, konnte den Sieg des Aargauers Nick Alpiger aber nicht verhindern. 2018 gewann er das Fest zusammen mit Joel Wicki und Christian Stucki. 2016 war er alleiniger Sieger. Sein Palmarès macht ihn zum Mitfavoriten.
Auf www.luzernerzeitung.ch halten wir Sie mit unserem Liveticker auf dem Laufenden. Tele 1 überträgt das ganze Fest ab 7.45 Uhr. SRF sendet ganztags via Livestream. SRF 2 zeigt den Wettkampf um 13.50 und um 18.00 Uhr den Schlussgang in einer Aufzeichnung. Der Veranstalter bietet unter www.isaf2021.ch Livestreams von allen sechs Plätzen an.