Die Vielseitigkeit steht im Fokus

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Disziplinen Das Nationalturnen ist wie das Schwingen auch eine der wenigen Sportarten, die exklusiv nur in der Schweiz ausgeübt werden. In der Königskategorie, der A-Klasse, wird ein Zehnkampf aus acht Disziplinen absolviert. Das sogenannte Vornotenprogramm besteht aus sechs Leichtathletikdisziplinen. Dazu gehören Schnelllauf, Weitsprung, Hochweitsprung, Freiübung (Bodenturnen), Stein­stossen und Steinheben. Hinzu kommen die ­beiden Zweikampfdisziplinen Ringen und Schwingen im Sägemehl.

Die Athleten können ihr Programm teilweise selber zusammenstellen. Bei sechs Vornotendisziplinen folgen im Zehnkampf je zwei Ringen und drei Schwingen. Bei fünf Vornoten stehen zwei Duelle im Ringen und drei Schwingen an und bei vier Vornoten vier Kämpfe im Schwingen und zwei im Ringen. Diese Auswahl ermöglicht dem Teilnehmer taktische Varianten. Ein Leichtathlet bevorzugt viele Vornotendisziplinen, ein guter Schwinger mehr Gänge im Sägemehl.

Diese sportliche Vielfalt stellt sowohl im Training als auch im Wettkampf hohe Anforderungen an die Vielseitigkeit, Kondition und die athletische Grundausbildung. Von den Nationalturnern werden neben Sprung- und Schnellkraft auch ein hohes Mass an Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer sowie taktisches und technisches Flair abverlangt.

Bereits seit rund 500 Jahren wird dieser Wettkampf in der Schweiz betrieben. Der Eidgenössische Nationalturnverband (ESV) wurde allerdings erst im Jahr 1933 gegründet und ist in zehn Teilverbände unterteilt. Es gibt rund 500 aktive Turner. Eine Hochburg ist seit vielen Jahren die Zentralschweiz. Der Luzerner Steve Anderhub aus Eschenbach wurde an eidgenössischen Turnfesten dreimal König der Nationalturner. Sein Nachfolger, der Urner Andi Imhof, setzte diese einmalige Serie fort und triumphierte 2007 und 2013. (sige)