Volley Luzern verliert bei Diekirch 2:3, ist aber verdientermassen eine Runde weiter.
Nun, ein Volleyball-Spektakel war es nicht, das Volley Luzern im Rückspiel dieses 1/32-Finals zu offerieren hatte. Das hatte auch niemand gefordert. Aber es war ein entschlossenes Auftreten im Stile einer Mannschaft, die spürte, dass nicht Glamour, sondern solides Handwerk zum Erfolg führen würde.
Liam Sketchers Team nahm die Partie von Beginn weg resolut in den Griff, steckte Rückschläge routiniert weg, korrigierte im Verlaufe des Spiels die hohe Zahl von Eigenfehlern und erfüllte die Vorgabe: Zwei 26:24-Satzgewinne besiegelten nach dem 3:1-Erfolg im Hinspiel vor zwei Wochen die Qualifikation für die nächste Runde, liess die Mannschaft früh jubeln. «Das Spiel war auf der Kippe», gestand Captain Nick Amstutz, «aber es ist eine unserer Stärken, in engen Situation Nervenstärke zu zeigen.» Amstutz wies darauf hin, dass solche Europacup-Herausforderungen für den Reifeprozess einer Mannschaft und ganz besonders von jungen Spielern enorm Bedeutung beinhalte: «Es ist so vieles Neues auf uns zugekommen. Die Reise, die Übernachtung, diese ganz spezielle Europacup-Atmosphäre – das erlebst du als Schweizer Volleyballer nicht oft. Das bringt uns alle weiter.»
Als Volley Luzern die Sätze eins und zwei siegreich unter Dach und Fach gebracht und die Qualifikation für die nächste Runde in Stein gemeisselt hatte, forcierte Trainer Liam Sketcher die junge, zweite Garnitur, die, so betonte Amstutz, «viel Freude bereitet» habe. Luzerns Nachwuchs forderte Diekirchs mit fünf Ausländern bestückte Stammsechs hart, unterlag im vierten Durchgang nur knapp. «Macht’s nichts», resümierte Amstutz, «wichtig ist einzig, dass wir weiter sind.»
Luzerns Kraftakt beim luxemburgischen Meister trägt satten Zins: nächster Gegner in den 1/16-Finals ist Montpellier (Heimspiel 11., Rückspiel 19. Dezember). So viel sei schon jetzt versprochen: Die Franzosen werden hohe Volleykunst in die Bahnhofhalle zaubern. «Das ist ein Hammerlos», sagt Teamchef Josef Wicki, «wir dürfen uns auf eine Volley-Party freuen.» Doch bereits am Samstag, also knapp im Anschluss an die Heimreise mit dem VBL-Flixbus, ist bei den Luzernern wieder Volley-Alltag angesagt: Beim Tabellen-Schlusslicht Lutry ist ein Sieg Pflicht, um die Option auf Rang 4 zu nähren.
Rückspiel: Diekirch – Volley Luzern 3:2. – Hinspiel 1:3. – Volley Luzern trifft in der nächsten Runde auf den französischen Vertreter Montpellier. Hinspiel am 11. zu Hause und Rückspiel am 19. Dezember auswärts.
Diekirch (LUX) – Volley Luzern 3:2
Diekirch. – 200 Zuschauer. – Spieldauer: 114 Minuten. –Sätze: 24:26, 24:26, 25:17, 26:24, 15:9.
Diekirch: Trence, Shmelev, Weber, Wagner, Ney, Pavelka, Glesener, Abreu Lopez, Jacobs, Mather, G. Nadalini, Ginter, Jansen, V. Nadalini.
Volley Luzern: Gautschi, Mladenovic, Widmer, Vonwyl, Ulrich, Amstutz, Köpfli, Fort, Jucker, Perezic, Hepburn, Döös, Buivids.