Vier Jahre nach seinem Weggang kehrt Paul Di Pietro nach Zug zurück. Der von den Fans als Kultfigur verehrte Kanadier übernimmt unter anderem Aufgaben im Scouting.
Während 15 Jahren spielte Paul Di Pietro, mittlerweile 45, in der NLA, produzierte in 672 Partien 237 Tore und 368 Assists – und wurde zum gefeierten Nationalspieler, der die Schweiz an den Olympischen Spielen von Turin 2006 zu einem historischen 2:0-Sieg über Kanada führte.
Am meisten Spuren hinterliess Di Pietro beim EV Zug, wo er während elf Spielzeiten zur Kultfigur reifte. Der Zuger Anhang verehrte den kauzigen Kanadier als «Jesus of Hockey», und als die Zuger seinen Vertrag im Winter 2011 nicht mehr verlängern wollten, gab es böses Blut: Di Pietro stellte sich öffentlich gegen den damaligen Sportchef Patrick Lengwiler, inzwischen ist der Zwist aber längst beigelegt.
Di Pietro blieb dem Klub auch dann verbunden, als er weiterzog nach Sierre und Langnau: Zug blieb immer sein Wohnort, und oft war er an den EVZ-Heimspielen anzutreffen. Seine letzte Station als Aktiver war 2014 der EHC Olten, still und heimlich beendete er darauf seine Karriere – er war der letzte noch aktive Profi des Meisterteams der Montreal Canadiens von 1993 gewesen.
Seit dem Ende seiner Aktivlaufbahn hatte Di Pietro eine Beschäftigung gesucht. Nun erhält er eine Anstellung im EVZ, bei dem schon seine Lebenspartnerin auf der Lohnliste steht: Cyndy Kenyon wirkt seit diesem Sommer als Skating-Trainerin. Ihr Engagement steht stellvertretend für eine wachsende Anzahl an Technikcoaches im EVZ: Im Nachwuchsbereich ist beispielsweise der frühere NLA-Spieler Morgan Samuelsson (47) als Schusstrainer engagiert.
Auch Di Pietro, so ist es geplant, soll ab und zu mit Talenten auf dem Eis stehen. Der Sportchef Reto Kläy sagt: «Im Verhalten vor dem gegnerischen Tor und in puncto Bullytechnik können viele Spieler von ihm profitieren.»
Daneben soll Di Pietro Spieler und Spiele beobachten, sowie Video-Sequenzen schneiden.
Di Pietros Arbeitsbeginn ist auf den Donnerstag, 1. Oktober, terminiert, derzeit weilt er in Nordamerika, wo er bei diversen Trainerteams hospitiert.