EISHOCKEY: Verteidiger Livio Stadler glaubt weiter an seine Chance

Livio Stadler (19) ist Verteidiger der EVZ Academy in der Swiss League. Die Gene zum Eishockeysport wurden dem Steinhauser in die Wiege gelegt.

Michael Wyss
Drucken
Livio Stadler kommt vorwiegend im Academy-Team zum Einsatz. (Bild: Christian H. Hildebrand (Zug, 14. Januar 2018))

Livio Stadler kommt vorwiegend im Academy-Team zum Einsatz. (Bild: Christian H. Hildebrand (Zug, 14. Januar 2018))

Michael Wyss

sport@zugerzeitung.ch

«Eishockey, das ist mein Leben», sagt Livio Stadler. Dass der 19-Jährige Eishockeyspieler wurde, kann nicht verwundern: Sein Vater Peter verteidigte ab 1982 während elf Saisons (105 Partien) für den EV Zug. «Ich war drei Jahre alt, als mich mein Mami ins Hertistadion zu einem Spiel von Papi mitnahm. Ich wollte nicht mehr aus dem Stadion, wie mir meine Eltern später sagten. Ich war derart fasziniert von diesem Sport», sagt Stadler mit einem Lachen. Sportlich war auch seine Schwester Janine (21). Bis zu ihrem Biologiestudium war sie eine leidenschaftliche Reiterin.

Aufgewachsen und wohnhaft ist der 19-Jährige in Steinhausen. Die Freude zum Eishockey entdeckte der Verteidiger (1,83 Meter, 83 Kilogramm) im EVZ. Den Zugern hielt er immer die Treue, bis auf einen kurzen Abstecher nach Schweden. «Ich war in der Saison 2016/17 für ein Jahr in Schweden in Lulea. Es war eine Lebensschule für mich. Das Leben dort bei minus 35 Grad zu meistern, ohne jegliche Sprachkenntnisse und in einer eigenen Wohnung, haben mich in meiner Entwicklung weitergebracht.» Gespielt hatte der Steinhauser vorwiegend in der U20-Mannschaft von Lulea. Es gab aber auch zwei Einsätze für ihn in der SHL, Schwedens-Eliteliga. «Ich habe in Schweden auch die besten Freundschaften knüpfen können. Ich habe mit vielen Freunden heute täglich Kontakt über Social Media.»

Nicht geplante Rückkehr

Sein Abenteuer in Schweden hätte Stadler gerne noch um eine weitere Saison verlängert. Nach dem verletzungsbedingten längeren Ausfall von National-League-Verteidiger Santeri Alatalo wurde Stadler im EVZ mit einem Profi-Vertrag bis Ende Saison ausgestattet. «Ich musste nicht lange überlegen – diese Chance wollte ich packen.»

Bis heute brachte es der Verteidiger auf 17 Partien in der höchsten Liga. Nach der Verpflichtung von Larri Leeger (31) im November kommt er aber vorwiegend in der EVZ Academy zum Einsatz. Ist Stadler enttäuscht darüber? «Nein, ich werde meine Chancen in der National League wieder bekommen. Wir haben ein super Team in der Academy und mit Stefan Hedlund und Janick Steinmann zwei ausgewiesene Trainer an der Bande. Es macht mir grossen Spass, in dieser Equipe zu spielen.» Und mit der Academy hat Stadler ein grosses Ziel vor Augen: «Wir wollen in die Playoffs. Das ist zu realisieren. Es wird ein harter Kampf bis am Schluss, doch wir haben die Qualität, um den achten Rang zu erreichen.» Nach dem jüngsten Sieg gegen den Direktkonkurrenten GCK Lions ist dieses Ziel nähergerückt (siehe Box).

Stadlers Highlights sind international

Zu seinen schönsten Erlebnissen zählen drei Nachwuchs-WM-Teilnahmen: «Ein Highlight war die U20-WM 2017 in Toronto. Aber auch die Heim-WM in Zug 2015 mit der U18 war ein Erlebnis für mich.» Unvergessen bleibt auch die U18-WM in North ­Dakota 2016. Stadler führte das Schweizer Nationalteam als ­Captain an.

Gab es auch Enttäuschungen? «Ja, klar. Ich überstand am 22. Dezember 2017 den letzten Cut für die U20-WM nicht. Ich wäre zwischen Weihnachten und Neujahr gerne nach Buffalo gereist.» Doch auch das steckte Stadler inzwischen weg, denn er ist ein Kämpfer und positiv denkender Mensch. «Der Weg ist das Ziel», sagt er.