Der EV Zug bezwingt Fribourg-Gottéron mit 6:3 und feiert den dritten Sieg im dritten Saisonspiel. Die Zuger Defensive kann bis 2023 auf Dominik Schlumpf zählen.
Beim HC Fribourg-Gottéron herrscht Baustellenbetrieb. Rund um das Stadion stehen Gerüste, die Arena wird modernisiert. Deshalb findet der feuerspuckende Drache, durch den die Spieler vor Spielbeginn auf die Eisfläche stürmen, keinen Platz mehr. Eine Plastikimitation muss nun für diesen Zweck herhalten, was bei heimischen Fans für viel Spott sorgt: «Mit diesem Drachen werden wir nie Schweizer Meister.» Das wurden die Freiburger auch mit dem Originaldrachen bisher nie. Und in dieser noch neuen Saison scheint sich einmal mehr eine sportliche Baustelle aufzutun – zwei Spiele, insgesamt 2:8-Tore gegen Lausanne und Genève-Servette.
Und auch der Start in diese dritte Partie gegen den EV Zug misslang gründlich: Nach etwas mehr als 13 Minuten führten die Gäste mit 2:0. Yannick-Lennart Albrecht lenkte einen Schuss von Reto Suri zum 1:0 ab (8.). Wenig später schloss Carl Klingberg eine doppelte Überzahl ab. Kurz danach verkürzte Kilian Mottet nach einem Konterangriff auf 1:2. Das Heimteam bekam daraufhin Oberwasser, was dem EVZ-Coach Dan Tangnes gar nicht ins Konzept passte. Er nahm bei exakter Spielhälfte sein Time-out, das seine Wirkung nicht verfehlte: 99 Sekunden später stellte Santeri Alatalo in Überzahl den alten Abstand wieder her – 3:1. Die Vorentscheidung folgte in der 43. Minute: Raphael Diaz umkurvte das Freiburger Tor und vollendete mit einem sogenannten Buebetrickli. Trotzdem kam nochmals kurz Spannung auf.
Fribourg verkürzte innert 91 Sekunden nochmals zum 3:4 (49./50.). «Das waren glückliche Rebounds. Wir machten unser Spiel weiter und hatten danach wieder alles unter Kontrolle», sagte Center Sven Leuenberger, der seinen Meisterschaftseinstand im NLA-Team der Zuger gab. «Es lief gut in diesem Spiel, auch wenn ich mich an das höhere Tempo gewöhnen musste. Aber es ist ein grosser Erfolg, dass ich diese Chance erhalten habe und wir Jungen so herangeführt werden», schloss der 19-jährige Zürcher.
Auch setzte Tangnes diesmal Sandro Aeschlimann, seinen zweiten Torhüter, an Stelle von Tobias Stephan ein. Er kam auf eine gute Fangquote von 90,62 Prozent, wobei er sein Gegenüber Reto Berra klar ausstach (78,26). Die Rotation lässt sich auch insofern erklären, weil die Zentralschweizer mit dem Spiel in Fribourg eingerechnet innert acht Tagen viermal anzutreten haben.
Beim EVZ fehlte Dominik Schlumpf noch immer wegen einer Verletzung. Diese Woche wird er aber aufs Eis zurückkehren. Und noch wichtiger: Sportchef Reto Kläy konnte diese Personalie klären und den auf dem Schweizer Markt begehrten 27-jährigen Verteidiger bis im Frühjahr 2023 an die Zentralschweizer binden. Kläy sagte zu diesem Schritt: «Dominik erfüllt alle Voraussetzungen, die ein Führungsspieler haben muss. Zudem ist er erst 27 Jahre jung und hat immer noch Entwicklungspotenzial. Deshalb mussten wir nicht zweimal überlegen, ihm diesen langfristigen Vertrag zu geben.»
Bei diesem happigen Programm sind die baldige Rückkehr verletzter Spieler gute Nachrichten für den EV Zug. Auch David McIntyre dürfte nach seinem Ausfall im Spiel gegen Lugano bald wieder einsatzfähig sein. Beim EVZ sind im Moment keine sportlichen Baustellen auszumachen.
Fribourg-Gottéron - EV Zug: Das Spiel von Minute zu Minute im Liveticker
Fribourg-Gottéron - Zug 3:6 (1:2, 0:1, 2:3)
5402 Zuschauer. - SR Müller/Salonen, Duarte/Borga. - Tore: 8. Albrecht (Suri, Morant) 0:1. 14. Klingberg (Roe, Stalberg/Ausschlüsse Abplanalp, Schilt) 0:2. 16. Mottet (Bykow) 1:2. 32. Alatalo (Lammer/Ausschluss Vauclair) 1:3. 43. Diaz 1:4. 49. (48:27) Marchon (Abplanalp) 2:4. 50 (49:58) Vauclair (Miller) 3:4. 54. Simion (Roe) 3:5. 60. (59:07) Stalberg 3:6. - Strafen: je 3mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Walser; Zryd.
Fribourg-Gottéron: Berra; Stalder, Furrer; Holös, Chavaillaz; Schneeberger, Schilt; Abplanalp; Miller, Slater, Mottet; Sprunger, Bykow, Birner; Rossi, Walser, Marchon; Holdener, Schmutz, Vauclair; Marco Forrer.
Zug: Aeschlimann; Thiry, Alatalo; Diaz, Stadler; Zgraggen, Zryd; Morant; Lammer, Roe, Stalberg; Klingberg, Albrecht, Suri; Martschini, Leuenberger, Simion; Schnyder, Senteler, Haberstich; Widerström.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Meunier, Zug ohne McIntyre, Schlumpf und Fohrler (alle verletzt). Pfostenschuss Schilt (39.). Timeouts Zug (30.) und Fribourg-Gottéron (54./Coaches Challenge). Fribourg-Gottéron von 57:08 bis 59:07 ohne Torhüter.