Kantonsrat will Veranstaltern finanziell helfen

Der Zuger Kantonsrat will künftig Veranstalter von Grossereignissen bei den Kosten für Extrabusse und -züge finanziell unterstützen. Die Vorlage stiess am Donnerstag in erster Lesung auf Zustimmung. Davon profitieren würde in erster Linie der Eishockeyclub EV Zug.

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Dank dem sogenannten EVZ-Ticket könnten Zuschauer gratis zum Spiel und zurück fahren. (Bild: Stefan Kaiser/Neue ZZ)

Dank dem sogenannten EVZ-Ticket könnten Zuschauer gratis zum Spiel und zurück fahren. (Bild: Stefan Kaiser/Neue ZZ)

Mit dem so genannten EVZ-Ticket können Zuschauer gratis zum Spiel und zurück fahren. Die Kosten für diese Dienstleistung betragen derzeit 65'000 Franken und werden seit der Saison 2010/11 vollumfänglich durch den Eishockeyclub EV Zug getragen.

Mit der jetzt angestrebten Vorlage würde der Kanton Zug 40 Prozent, oder 26'000 Franken übernehmen. Der Kantonsratsbeschluss betreffend der Beiträge an die Veranstalter von Grossveranstaltungen stiess am Donnerstag im Parlament auf mehrheitliche Zustimmung.

Aus streng liberaler Sicht seien wohl gewisse Zweifel angebracht, ob der Kanton sich an der Finanzierung von Extrabussen für kommerzielle Grossveranstaltungen beteiligen solle, sagte aber etwa ein SVP-Sprecher.

Aus Sicht der SP ist die Lösung nicht nur ökonomisch und ökologisch sinnvoll, sondern auch, weil sie die Sicherheit erhöhe, wie ein Sprecher sagte. «Matchbesucher werden dadurch so rasch wie möglich nach dem Spiel in ihre Heimatgemeinden zurückgebracht.»

CVP: EVZ muss Volksinitiative zurückziehen

Die CVP knüpfte ihre Zustimmung zur Vorlage an die Forderung, der EVZ müsse die von verschiedenen Sportvereinen lancierte Volksinitiative betreffend Sicherheitskosten zurückziehen. Diese verlangt, dass an Veranstaltungen ein Grundangebot von 24 Polizisten gratis zur Verfügung gestellt wird.

Das kürzlich verabschiedete Polizeigesetz sieht einen Kostenschlüssel von 60 Prozent (Veranstalter) und 40 Prozente (Kanton) vor. Der Zuger Sicherheitsdirektor Beat Villiger (CVP) erklärte im Anschluss an die Sitzung, der EV Zug trage sich mit dem Gedanken, die Volksinitiative nicht einzureichen.

Volkswirtschaftsdirektor Matthias Michel (FDP) sagte: «Wir haben den Puck gut angenommen und müssen ihn nun nur noch im Tor unterbringen, bevor die Eishockeysaison vorbei ist.» Ende Oktober findet die zweite Lesung statt. Sagt der Kantonsrat ja, würde der neue Kostenschlüssel zwischen dem Kanton und dem EV Zug rückwirkend ab September 2012 gelten.

sda