Der EV Zug funktioniert wie eine gut geölte Maschine

Die Botschaft der Zuger Spieler nach dem Finaleinzug war klar: Das ist schön, aber wir wollen mehr. Erst einmal ist jedoch Erholung angesagt – gerade mental ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Sascha Fey
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Zuger Jubel nach dem fünften Spiel und geschaffter Final-Qualifikation gegen Lausanne. (Bild: Daniela Frutiger/Freshfocus, Zug, 4. April 2019)

Zuger Jubel nach dem fünften Spiel und geschaffter Final-Qualifikation gegen Lausanne. (Bild: Daniela Frutiger/Freshfocus, Zug, 4. April 2019)

Die Freude über den fünften Einzug in einen Playoff-Final war bei den Zuger Spielern zwar riesig. Der Fokus richtete sich aber gleich nach vorne. Schliesslich ist jedem bewusst, wie gross die Chancen auf den zweiten Meistertitel nach 1998 sind. «Wir haben ein weiteres Etappenziel erreicht, es fehlen jedoch noch vier Siege», sagte Reto Suri, zweifacher Torschütze beim entscheidenden 5:2-Sieg gegen Lausanne.

Der EVZ spielt aktuell wie eine gut geölte Maschine, die Zahnrädchen greifen ineinander. «Wir haben uns das durch die ganze Saison erarbeitet», so Captain Raphael Diaz. «Wichtig war, dass wir uns immer pushten, auch während den Trainings.» Extrem gut gefällt Diaz der Teamgeist und dass die Mannschaft nicht von ein, zwei Blöcken abhängig ist. Alle 14 in den Playoffs eingesetzten Stürmer haben mindestens einen Skorerpunkt erzielt, einzig Fabian Schnyder und Yannick Zehnder reihten sich nicht unter die Torschützen ein. Zwei und mehr Treffer gelangen zehn Stürmern. Das unterstreicht die Breite und wie unberechenbar die Mannschaft für die Gegner ist. «Das macht es aus und hilft bezüglich der Energie», urteilte Diaz. Tatsächlich ist die Frische ein grosses Plus der Zentralschweizer. Nach dem 4:0 im Viertelfinal gegen Lugano genossen sie eine zehntägige Pause, nun bleibt ihnen bis zur ersten Partie im Final eine Woche Zeit, die Batterien wieder aufzuladen. Das ist gerade im mentalen Bereich ein nicht zu unterschätzender Faktor. «Es ist eine ähnliche Situation wie nach dem Viertelfinal. Wir wissen deshalb, wie wir damit umzugehen haben», erklärte Diaz.

Konzentration auf den Moment

Mit den starken Auftritten steigen selbstredend die Erwartungen. Waren die Zuger im Final vor zwei Jahren gegen Bern (2:4) noch der Aussenseiter, sind sie diesmal zu favorisieren, egal ob erneut Bern oder Biel der Gegner ist. Überhaupt ist eine grosse Sehnsucht nach dem Ende der 21 Jahre dauernden Durststrecke zu spüren. «Wir sahen, welche Euphorie nach dem Cup-Sieg ausgebrochen ist», so Diaz. «Der ganze EVZ, der ganze Kanton Zug und die Umgebung sind giggerig.»

Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass sich das Team davon verrückt machen lässt, dafür wirkt es zu gefestigt. «Wir müssen uns auf den Moment konzentrieren», sagte Diaz. «Wenn wir zu weit nach vorne schauen, dann kriegen wir eine Ohrfeige. Es kann dermassen viel passieren.» Zwar sind das viel bemühte Floskeln, doch funktioniert der Sport genau so. Nur wer alles rundherum ausblenden und sich auf den nächsten Einsatz fokussieren kann, feiert Erfolge. Und schliesslich gibt es auch für die Zuger noch Raum zur Steigerung, wie Suri betonte.

Playoff-Halbfinal (Best of 7): 6. Runde, Samstag 20.00 (SRF 2): Biel – Bern; Stand 2:3.