Der EV Zug geht nach einem 5:1-Heimsieg gegen den Tabellenletzten Rapperswil-Jona Lakers als Leader ins neue Jahr. Sven Senteler und Goalie Sandro Aeschlimann sind die Matchwinner.
Die Zuger mussten sich die Feiertage hart verdienen. Die Partie gegen die Lakers, der Gegner im Cupfinal am 3. Februar, war für sie die vierte Begegnung innert sechs Tagen. Am Vortag hatten sie noch in Genf gespielt und dort 2:3 nach Verlängerung verloren. Dementsprechend kurz war die Erholungsphase. Insbesondere im ersten Drittel machten sich beim EVZ denn auch einige Konzentrationsmängel bemerkbar. Dennoch lagen die Zentralschweizer nach 20 Minuten 1:0 in Führung, auch weil der Rapperswiler Verteidiger Cédric Hächler in der 3. Minute aus bester Position am Pfosten scheiterte. Das Tor erzielte in der 7. Minute Captain Raphael Diaz, der Lakers-Goalie Noël Bader in der nahe Ecke erwischte. Letzterer stand bei den St. Gallern zum ersten Mal von Beginn zwischen den Pfosten. Das war im doppelten Sinn speziell. Einerseits hatte Bader auf diese Saison hin von Zug an den Obersee gewechselt. Anderseits hilft er ab heute der EVZ Academy aus, da deren Torhüter Gianluca Zaetta und Luca Hollenstein die Schweiz an der U20-Weltmeisterschaft in Vancouver vertreten. Bader machte seine Sache ordentlich.
Thomas Thiry mit seinem zweiten Treffer in der National League und Garrett Roe erhöhten im Mittelabschnitt innert 210 Sekunden auf 3:0. Überhaupt hatten die Zuger die Partie nach der ersten Pause im Griff und waren nicht wirklich gefordert. Sie überstanden selbst eine zweiminütige doppelte Unterzahl schadlos. Sven Senteler krönte in der 56. Minute mit dem 4:0 einen starken Auftritt. Der 26-jährige Stürmer hatte bereits bei den ersten beiden Toren den Stock im Spiel gehabt. «Wir zeigten nicht unser bestes Eishockey, agierten aber über 60 Minuten solid», sagte Senteler. Zu Beginn merke man die Müdigkeit schon etwas, während der Partie vergesse man sie aber. Ein kleiner Wermutstropfen aus Zuger Sicht war das 1:4 von Casey Wellman, der nur zwölf Sekunden nach dem 0:4 den ersten Shut-out für Sandro Aeschlimann in der höchsten Schweizer Liga verhinderte. Aeschlimann hatte zwar nicht sehr viel zu tun, wenn er aber gebraucht wurde, war er zur Stelle und strahlte er eine grosse Sicherheit aus. In der 40. Minute beispielsweise rettete er spektakulär gegen Corsin Casutt. Als Lohn wurde er zum besten Spieler seines Teams gewählt und von den Fans ausgiebig gefeiert. Überhaupt ist Aeschlimann, der am 26. Dezember seinen 24. Geburtstag feiert, in dieser Saison für die Zentralschweizer in der Meisterschaft ein Erfolgsgarant: sechs Einsätze, sechs Siege.
Somit beendeten die Zuger eine starke erste Saisonhälfte standesgemäss. Da Verfolger Bern bei Ambri-Piotta 1:4 verlor, kann der EVZ heute nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden und geht somit als Leader ins neue Jahr. Die Leistungen gewinnen noch an Wert, als das Team von Trainer Dan Tangnes bei den Ausländern einiges Verletzungspech beklagte. So kam der Schwede Pontus Widerström, der eigentlich für die EVZ Academy verpflichtet worden war, in 21 von 27 Meisterschafsspielen zum Einsatz. Für Senteler ist die Defensive der Schlüssel dafür, dass der EVZ Erster ist. «Wir stehen sehr kompakt, verfügen über ein gutes System.» Im Vergleich zur letzten Saison sind die Zuger «überall aggressiver. Wir versuchen, den Puck möglichst rasch zurückzugewinnen. Das liegt uns. Wichtig ist, dass alle kämpfen. Dann können wir jeden besiegen.» Zunächst aber geniesst die Mannschaft vier freie Tage. Sie hat es sich verdient.
7016 Zuschauer. - SR Ströbel/Urban, Cattaneo/Kovacs. - Tore: 7. Diaz (Senteler) 1:0. 24. Thiry (Senteler, Lammer) 2:0. 27. Roe (Stadler) 3:0. 56. Senteler (Suri) 4:0. 56. Wellman (Schlagenhauf, Kristo) 4:1. 59. Martschini (Everberg, Alatalo/Auschluss Knelsen) 5:1. - Strafen: 4mal 2 plus 10 Minuten (Everberg) gegen Zug, 2mal 2 plus 10 Minuten (Profico) gegen Rapperswil-Jona Lakers. - PostFinance-Topskorer: Martschini; Kristo.
Zug: Aeschlimann; Schlumpf, Alatalo; Diaz, Stadler; Zgraggen, Zryd; Thiry, Morant; Martschini, McIntyre, Simion; Widerström, Albrecht, Suri; Zehnder, Roe, Everberg, Lammer, Senteler, Schnyder.
Rapperswil-Jona Lakers: Bader; Iglesias, Schmuckli; Gähler, Profico; Helbling, Berger; Hächler, Maier, Aulin, Knelsen, Casutt; Kristo, Schlagenhauf, Wellman; Mosimann, Mason, Spiller; Hüsler, Ness, Lindemann.
Bemerkungen: Zug ohne Leuenberger (U20) und Klingberg, Rapperswil-Jona Lakers ohne Schweri (beide verletzt) und Gilroy (krank). - Pfostenschuss Hächler (3.). - Timeouts: Zug (48.); Rapperswil-Jona Lakers (27.).