FCL-Coach Celestini formt seine Mannschaft weiter

Auch vor dem sonntäglichen Heimspiel gegen Basel (16 Uhr, SRF 2) überzeugen die Trainingseindrücke beim FCL.

Daniel Wyrsch
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FCL-Trainer Fabio Celestini (Bildmitte) gibt die Richtung vor.

FCL-Trainer Fabio Celestini (Bildmitte) gibt die Richtung vor.

Bild: Eveline Beerkircher (Kriens, 3. Januar 2020)

Schaut man die Punkteausbeute von Fabio Celestini in den ersten fünf Spielen mit dem FC Luzern an, gibt es wahrlich keinen Grund, den 44-jährigen Romand zu tadeln. Die 13 Punkte sind der klare Ligaspitzenwert in der Rückrunde – und bringen Celestini aktuell einen Schnitt von 2,6 Punkten pro Match.

Der Start übertrifft die kühnsten Erwartungen. Vier Siege zum Auftakt hat vor Celestini noch kein FCL-Trainer geschafft. Das Unentschieden am Samstag in Thun ist kein Rückschlag, sondern die Fortsetzung einer Erfolgsserie.

Der Trainer definiert sich über Fleiss und Empathie

Abgesehen von den positiven Resultaten, die gerade im Fussball fast alles bedeuten, überzeugt der Trainer und Mensch Fabio Celestini. Bei seinem sympathischen Auftritt am letzten Sonntag im «Sportpanorama» des Schweizer Fernsehens bestätigte er die Eindrücke zu seiner Person, die man von ihm seit dem Stellenantritt in Luzern am 3. Januar gewinnen konnte.

Celestini schaffte als Spieler immerhin 35 Einsätze in der Schweizer Nationalmannschaft, er nahm an der Europameisterschaft 2004 in Portugal teil, war Captain des französischen Topvereins Marseille, absolvierte für Getafe und Levante 146 Partien in Spaniens höchster Liga. Dazu feierte er mit seinem Stammklub Lausanne-Sport einen Cuptitel. Dieser Celestini erklärte anhand seines Werdegangs als Spieler: «Ich glaube nicht, dass ich wahnsinnige Qualitäten mitbrachte. Aber die mentale Einstellung hat bei mir gestimmt, ich habe immer 120 Prozent gegeben.»

Genau diese Mentalität fordert Fabio Celestini seit knapp zwei Monaten von seinen Schützlingen beim FCL. Man kann sich vorstellen, wie hoch seine Glaubwürdigkeit ist. Die Spieler verinnerlichen jedes seiner Worte. Vor allem, weil er auch als Trainer nichts von seinem enormen Arbeitsfleiss eingebüsst hat. Wahrscheinlich ist er noch detailversessener als früher in der Profizeit. Das bringt die Aufgabe des Teamchefs mit sich.

Ein Augenschein gestern Donnerstag beim Training im Krienser Kleinfeld bestätigt den guten Eindruck, den der Coach von Anfang an abgegeben hatte. Er ist ein fordernder, menschlich zugänglicher Übungsleiter. Immer wieder spricht er mit den Spielern, tauscht sich mit ihnen aus.

Pressing, Spielauslösung, Intensität und Härte

Die Mannschaft scheint unter Celestini noch einmal einen recht grossen Schritt gemacht zu haben. Darauf lassen mindestens die Beobachtungen während der Einheit schliessen. Im internen Match elf gegen elf über das halbe Spielfeld sind das hohe Pressing mit Anlaufen wie das gepflegte Hintenherausspielen zentrale Übungselemente. Was zudem auffällt, ist die hohe Intensität bei allen Spielern. Das Einsteigen geht gar so weit, dass Ryder Matos einen Schlag auf den Fuss erwischt und erst nach einer Dosis Kühlspray weiterspielt. Auch der talentierte Jungprofi Lorik Emini bekommt auf die Socken. Nicht dabei sind Captain Christian Schwegler, der seit dem Match in Thun muskuläre Probleme beklagt, und Ibrahima Ndiaye. Gemäss FCL hat der Senegalese aus «persönlichen Gründen» nicht trainiert. Ein Abgang des Turboflügels sei aber ausgeschlossen.

Geht’s um Ligapunkte, sind die Fortschritte punkto Engagement, Mentalität und mannschaftliche Geschlossenheit zu erkennen. Zur Spielweise sagt Celestini: «Ich kann nicht sagen, dass das Team so spielt, wie ich es mir wünsche.» Nach so kurzer Zeit könne er das von seinen Spielern nicht verlangen. Gegen den FC Basel – mit vier Zählern in der Rückrundentabelle auf Platz 8 (!) – hat Luzern mit einer Willensleistung Siegeschancen wie schon Mitte Dezember (2:1).

Lucas Alves hat bis 2022 verlängert

Celestini und Meyer setzen auf den Innenverteidiger

Abwehrspieler Lucas Alves hat beim FC Luzern vorzeitig einen neuen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2022 unterschrieben. Seit Anfang 2017 spielt der 27-jährige Brasilianer bei den Innerschweizern. Mit einer Grösse von 1, 93 Metern und 90 Kilo Wettkampfgewicht gehört der Innenverteidiger nicht nur äusserlich zu den grossen Figuren bei den Blau-Weissen, sondern «hat sich bei uns enorm entwickelt», wie FCL-Sportchef Remo Meyer feststellt.

Lucas ist in der Vorsaison zum Luzerner Leistungsträger aufgestiegen. Seine Weiterverpflichtung ist die logische Folge, gerade weil der neue Trainer Fabio Celestini in den höchsten Tönen von den Auftritten und dem Arbeitsethos des Südamerikaners schwärmt. Er ernannte Lucas zum Vize-Captain. (dw)

Einwurf vor dem Heimspiel gegen den FC Basel: