Die Grasshoppers gehen früh in Führung, der FC Luzern gleicht spät aus: Dank dem 1:1 holen sich die Luzerner nach vier Niederlagen in Serie immerhin einen Punkt.
GC Zürich : FC Luzern 1:1 (1:0)
Überraschungen auf dem Matchblatt: Das junge Talent Noah Rupp kommt im Mittelfeld zum ersten Einsatz von Beginn an beim FCL. Dazu spielt auch Tsiy Ndenge von Beginn an. In der Innenverteidigung läuft Marvin Schulz neben Dauerläufer Marco Burch auf. Holger Badstuber, Patrick Farkas und David Domgjoni stehen nicht im Aufgebot.
Die Swiss Football League (SFL) hat entschieden, dass bis zum Ende der Vorrunde die Gästesektoren in den Stadien der Super League leer bleiben. Gästefans sind also keine erwünscht. Das ist rund 200 FCL-Fans egal: Sie marschieren kurz vor Spielbeginn geschlossen auf die Tribüne neben dem leeren Stehplatz-Sektor.
4. Minute: Die Grasshoppers treten in der Person von Christian Herc einen Freistoss von links in die Mitte. Die Luzerner Abwehr ist schlecht sortiert und so kann Leo Bonatini am ersten Pfosten mit dem Kopf ins Tor verlängern.
79. Minute: Ein weiter Ball auf Nikola Cumic. Der Serbe schüttelt einen Gegenspieler ab, dribbelt sich vors Tor und schiesst zum 1:1 ein. Danach zieht er beim Jubel sein Trikot aus, sieht die zweite gelbe Karte und muss unter die Dusche.
4. Spielminute, Freistoss für GC und die Zürcher führen gegen den FC Luzern. Herc mit dem Standard auf den ersten Pfosten, dort verlängert Bonatini ohne Bewachung mit dem Kopf. Der erneute Fehlstart für den FCL ist Tatsache. Dieser braucht danach einige Minuten, bis er den Tritt wieder findet. Das Spiel gestaltet sich danach ausgeglichen. FCL-Goalie Müller spielt die Bälle im Vergleich zu den vorherigen Spielen vermehrt hoch nach vorne. Oftmals gewinnen die Zürcher das erste Kopfballduell, aber immerhin landen die zweiten Bälle hin und wieder bei einem Luzerner Akteur.
In der Viertelstunde vor der Pause gibt's noch zwei gute Torchancen auf jeder Seite zu vermelden und eine Rangelei am Spielfeldrand. Zuerst hält Müller nach einem Ablenker von Bonatini stark und lenkt den Ball mit dem Fingerspitzen um den Pfosten. Danach vergibt Filip Ugrinic für Luzern die Chance auf den Ausgleich: Dejan Sorgic flankt nach einem Ballgewinn zur Mitte, wo Ugrinic frei steht, jedoch den hohen Ball nicht wunschgemäss an GC-Goalie Moreira vorbei bringt. Zum Gerangel: GC-Stürmer Sene legt sich bei einem Einwurf mit FCL-Verteidiger Marvin Schulz an. Sogar Pascal Schürpf nimmt anschliessend von der Bank aus an der Rudelbildung teil. Fazit: Gelb für Schulz, Sene und Lenjani.
Kurz vor der Pause fast das Déjà-vu für den FCL: Erneut wird es nach einem Freistoss von links gefährlich, aber Tsiy Ndenge kann in extremis klären. Mit der 1:0-Führung für GC gehen die beiden Teams vom kalten Letzigrund-Rasen in die warmen Kabinen.
Das Heimteam nimmt nach der Pause das Spielgeschehen in die Hand, die Luzerner haben kaum Zugriff. Nach 50 gespielten Minuten braucht es erneut eine Abwehr von FCL-Goalie Müller gegen den abgelenkten Schuss von Herc. In der 57. Spielminute bringt FCL-Trainer Chieffo mit einem Doppelwechsel neue Offensivspieler aufs Feld: Ibrahima Ndiaye kommt für Rupp, und Nikola Cumic für Varol Tasar.
Ndiaye bringt sich über links gleich gut ein: Er spielt einen Pass an die Strafraumgrenze wo Ugrinic etwas Platz hat, jedoch mit seinem linken Fuss verzieht. Der FCL kommt wieder besser auf, die Offensivleute treffen aber bei den Angriffen oft die falschen Entscheidungen. Der eingewechselte Cumic bleibt mit seinem Dribbling hängen, anstatt dass er den in die Tiefe laufenden Dejan Sorgic lanciert.
Der nächste FCL-Doppelwechsel nach 70 Minuten: Pascal Schürpf für Sorgic, Jordy Wehrmann für Ndenge. Damit geht noch mal ein Ruck durch das Team. Der FC Luzern versucht, aber Torchancen bleiben aus. Bis in die 79. Minute: Cumic dribbelt sich nach einem langen Ball durch die GC-Abwehr und schiesst trocken zum Ausgleich ein – und muss danach unter die Dusche. Warum? Der Serbe zieht beim Torjubel sein Trikot aus. Cumic sah vor dieser Aktion bereits die gelbe Karte und wird für seinen Torjubel von Schiedsrichter Luca Piccolo mit der gelb-roten Karte vom Platz gestellt. Der FCL war also für die letzten zehn Minuten in der Unterzahl.
GC drückt auf den Siegtreffer, doch die Luzerner lassen keinen weiteren Gegentreffer zu. Es bleibt beim 1:1 und der FCL holt so nach vier Niederlagen in Serie einen Punkt im Letzigrund.
«Wir wollten im Block verteidigen und GC keine Räume lassen. Beim frühen Rückstand war die Zuteilung beim Freistoss schlecht. Danach fand ich hat meine Mannschaft super reagiert.»
«In der zweiten Halbzeit wollten wir mit zunehmender Spieldauer mehr vorne draufgehen. Nach dem Tor dachte ich, jetzt geht nochmals ein Ruck durch die Mannschaft. Die Dummheit von Cumic hat die Ausgangslage dann aber direkt wieder geändert.»
«Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen für den Punktgewinn.»
Grasshoppers – Luzern 1:1 (1:0)
Letzigrund. – 4375 Zuschauer. – SR Piccolo.
Tore: 4. Bonatini (Freistoss Herc) 1:0. 79. Cumic 1 :1
Grasshoppers: Moreira; Arigoni, Loosli, Gomes; Schmid, Abrashi (72. Diani), Herc, Lenjani (87. Da Silva); Kawabe (84. Campana); Bonatini (72. Demhasaj), Sène.
Luzern: Müller; Grether, Schulz, Burch, Frydek; Tasar (57. Cumic), Gentner, Ndenge (71. Wehrmann), Ugrinic; Rupp (57. Ndiaye); Sorgic (71. Schürpf).
Bemerkungen: GC ohne Margreitter (gesperrt) und Morandi (verletzt). Luzern ohne Alabi, Campo und Monney (alle verletzt). – Gelb-rote Karte: 80. Cumic (Trikot abgezogen beim Torjubel).
Verwarnungen: 17. Frydek (Foul). 39. Sène, Lenjani und Schulz (alle Unsportlichkeit). 47. Kawabe (Ballwegschlagen). 74. Cumic (Foul).
Luzern spielt mit Trauerflor im Gedenken an den verstorbenen Ex-Goalie Pavel Karpf.
Zum Abschluss der Vorrunde spielt der FC Luzern am kommenden Samstag zuhause gegen Servette Genf. Die Grenats spielen eine starke Saison und schlugen kürzlich den Meister aus Bern.