FUSSBALL: Acht Spielsperren gegen FCL-Spieler Dario Lezcano

Die Disziplinarkommission der Swiss Football League (SFL) hat den FCL-Stürmer Dario Lezcano für eine Tätlichkeit am Schiedsrichter hart bestraft: Er wird für acht Spiele gesperrt.

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Luzerns Dario Lezcano, rechts, attackiert am 13. September Schiedsrichter Fedayi San im Super League Spiel zwischen dem FCL und GC Zürich. (Bild: Philipp Schmidli / Neue LZ)

Luzerns Dario Lezcano, rechts, attackiert am 13. September Schiedsrichter Fedayi San im Super League Spiel zwischen dem FCL und GC Zürich. (Bild: Philipp Schmidli / Neue LZ)

Die SFL schreibt: «Dario Lezcano hat bereits zwei Suspensionen verbüsst. Einem allfälligen Rekurs entzog die Disziplinarkommission die aufschiebende Wirkung.» Das heisst: Ein zu erwartender Rekurs des FCL gegen dieses Urteil würde nicht die übliche Wirkung haben, dass Lezcano im nächsten Meisterschaftsspiel gegen den FC Zürich am Sonntag (16.00, Swissporarena) spielen könnte.

Das Urteil und eine ausführliche Begründung hat der FC Luzern am Donnerstagnachmittag erhalten. «Die Beweggründe werden wir sorgfältig studieren. Für einen allfälligen Rekurs haben wir fünf Tage Zeit», so der FCL in einer Mitteilung. Bis zu einem Entscheid der Disziplinarkommission werde der FC Luzern keine weitere Stellungnahme abgeben.

Lezcano war für das Cupspiel auswärts gegen Xamax (4:2) und die Ligapartie in Vaduz (2:1) vorerst provisorisch gesperrt gewesen. Er bleibt also gemäss dem SFL-Urteil für weitere sechs Pflichtspiele gesperrt. Demnach ist er erst wieder nach den beiden Auswärtsspielen gegen St. Gallen (am 28. Oktober im Cup-Achtelfinal und am 1. November in der Liga) am 8. November im Meisterschaftsspiel in Sion spielberechtigt. Somit kann er bestenfalls noch die letzten vier Partien der Vorrunde bestreiten.

Wie der FC Luzern am Donnerstagnachmittag in einer Mitteilung schreibt, werde man das Urteil und die Begründung sorgfältig studieren und einen allfälligen Rekurs erwägen. Bis dahin sei vom Verein keine weitere Stellungnahme zu erwarten.

Erstes Aufgebot für Paraguay

Im Wissen um diese Sanktion ist das erste Aufgebot für Paraguays Nationalteam für Lezcano derzeit wohl nur ein Trost. Die überragenden Leistungen beim FC Luzern sind auch in Dario Lezcanos südamerikanischer Heimat wahrgenommen worden: Der derzeit beste Torschütze der Super League (9 Treffer) ist
von Paraguays Nationaltrainer Ramon Diaz für die beiden WM-Qualifikationsspiele am 8. Oktober auswärts gegen Venezuela in Puerto Ordaz und am 13. Oktober zu Hause in Asuncion gegen den zweifachen Weltmeister Argentinien aufgeboten worden.

Im Duell mit Argentinien hat Lezcano vielleicht sogar die Gelegenheit, gegen den vierfachen Weltfussballer Lionel Messi (FC Barcelona) zu spielen. Lezcano hat schon immer die Nationalmannschaft zu einem seiner wichtigsten sportlichen Ziele erklärt. «Ich freue mich enorm über dieses Aufgebot. Für mich geht ein Traum in Erfüllung, das Trikot meines Heimatlandes tragen zu dürfen», sagte der FCL-Stürmer am Donnerstag noch vor der SFL-Urteilsverkündung.

dw./nop

«Ungleich höher zu sanktionieren»

si.Lezcano war im Super-League-Spiel vom 13. September gegen die Grasshoppers in der 88. Minute von Schiedsrichter Fedayi San wegen Reklamierens und einer Unsportlichkeit mit der Gelb-roten Karte des Feldes verwiesen worden. Im Anschluss versetzte der Paraguayer dem Unparteiischen einen leichten Kopfstoss und schubste ihn gegen die Brust.

Die Diszi plinarkommission taxiert Lezcanos Handlungen als inakzeptabel und den Kopfstoss als Tätlichkeit gegen den Referee. «Der Respekt gegenüber dem Schiedsrichter ist ein fundamentales Element des Spieles. Eine Tätlichkeit gegenüber einem Schiedsrichter ist somit ungleich höher zu sanktionieren als eine Tätlichkeit gegenüber einem Mitspieler», begründete die Disziplinarkommission das Strafmass.