Bei garstigen Bedingungen sichert sich der FC Luzern den ersten Heimsieg des Jahres. Der Matchwinner heisst Martin Frydek, sein sehenswerter Freistoss war der langersehnte Befreiungsschlag gut 20 Minuten vor Spielende.
Luzern – Grasshoppers 1:0 (0:0)
Auch heute hütet der 19-jährige Pascal Loretz das Tor der Luzerner. Es ist bereits der vierte Super-League-Einsatz für den Krienser. Sowohl Marius Müller wie auch Vaso Vasic sind nach wie vor nicht einsatzfähig. Verletzungsbedingt fehlen auch Marco Burch sowie Jakub Kadak. Der FCL startet somit mit der gleichen Startelf in die Partie wie bereits vor einer Woche gegen St. Gallen.
Asumah Abubakar wird kurz vor der Strafraumgrenze regelwidrig zu Fall gebracht. Beim anschliessenden Freistoss haut Martin Frydek die Kugel in die Maschen.
Es ist garstig auf der Luzerner Allmend, zum Anpfiff tanzen leichte Schneeflocken durch die Luft und es weht ein rauer Wind. Doch mit Rekordmeister GC ist ein Gegner zu Gast, der wohl das Herz manch eines FCL-Fans erwärmt. Seit beinahe fünf Jahren haben die Luzerner nämlich gegen die Limmatstädter nicht mehr verloren, wobei aber auch zahlreiche Remis resultierten.
Zumindest auf dem Papier bietet sich für den FC Luzern also eine gute Möglichkeit, um gegen GC den ersten Heimsieg des Jahres einzufahren. Die Ränge in der Swisspor-Arena sind gut besetzt, wobei die Anhänger des FCL bereits vor dem Spiel mit Transparenten und lautstarken Rufen klarmachen, was sie von Bernhard Alpstaeg halten.
Das Spiel dauert noch keine zwei Minuten, als Mohamed Dräger erstmals in den Strafraum der Zürcher flankt – seine Hereingabe kann allerdings nicht verwertet werden. Das Spiel plätschert in den ersten zehn Minuten vor sich hin, wobei die Gäste aus der Limmatstadt die dominierende Mannschaft sind. Nach 13 Minuten sehen wir den ersten Abschluss der Partie, GC-Spieler Bendeguz Bolla versucht es von der Strafraumgrenze für die Gäste.
Nur kurze Zeit später kann sich der 19-jährige Krienser Pascal Loretz in seinem vierten Super-League-Einsatz ein erstes Mal auszeichnen, er pariert einen Abschluss von Renat Dadashov. Beeindruckend: In seinen drei Partien in der höchsten Spielklasse gegen die Berner Young Boys, Lugano und St. Gallen wurde Loretz nicht einmal aus dem Spiel bezwungen – alle vier Gegentreffer resultierten nach einem Penalty.
Auf der anderen Seite kommen die Luzerner in der Folge zu zwei Eckbällen, beide Versuche bleiben jedoch erfolglos. Fazit nach 20 Minuten: Die Luzerner spielen zu ungenau und können in der Offensive kaum Akzente setzen.
In der 27. Minute wird es brandgefährlich im Strafraum der Luzerner: Bolla haut das Leder aus rund 20 Metern mit einem satten Schuss auf das Gehäuse, FCL-Keeper Pascal Loretz lenkt den Ball über den Querbalken. Klasse Reflex von Loretz!
Und plötzlich geht auch etwas auf der anderen Seite: Ismajl Beka kommt nach einem Eckball von Martin Frydek zu einem Abschluss aus guter Position – der Kosovare kann den Ball allerdings nicht im Tor unterbringen. Und noch mehr: Kurze Zeit später schiesst Frydek vom linken Flügel aufs GC-Tor – eine Mischung aus Flankenball und Torschuss, aber definitiv gefährlich!
Die Gefahr der Luzerner hält weiter an. Eine flache Dräger-Hereingabe von Rechtsaussen findet Pascal Schürpf, dieser wiederum scheitert nur knapp und schiebt den Ball am linken Pfosten vorbei. Jetzt ist auch die Luzerner Offensiv-Abteilung definitiv im Spiel angekommen.
Vier Minuten vor der Pause kommt GC-Stürmer Renat Dadashov aus kurzer Distanz zum Abschluss – FCL-Goalie Loretz kann sich aber erneut auszeichnen.
Schiedsrichter Johannes von Mandach pfeift zum Pausentee – die Fans sind jetzt gut beraten, sich mit einem heissen Getränk aufzuwärmen. Das Fazit zur Pause: Beide Mannschaften sind bemüht, die Gäste aus Zürich haben aber über weite Strecken mehr vom Spiel, auch wenn ihr Schlüsselspieler Hayao Kawabe krankheitsbedingt fehlt. Wenn der FCL den ersten Heimsieg des Jahres einfahren will, dann muss in der zweiten Hälfte mehr kommen.
Nach dem Seitenwechsel starten beide Teams vorerst mit unverändertem Personal. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff bringt Pascal Schürpf eine Hereingabe in den Strafraum, seine Flanke findet allerdings keinen Abnehmer – GC-Verteidiger Dominik Schmid kann klären.
53. Minute: Der FC Luzern verliert im Mittelfeld auf ärgerliche Art und Weise den Ball, sofort ziehen die Gäste aufs FCL-Tor los. Meritan Shabani kommt aus kurzer Distanz zum Abschluss und schon wieder glänzt Pascal Loretz mit einer starken Parade. Als Belohnung gibt es Sprechchöre aus der Kurve für den 19-Jährigen.
Auf der anderen Seite kommt es kurze Zeit später zu einem Freistoss aus gut 25 Metern. GC-Keeper André Moreira bekundet allerdings keine Mühe mit dem Flatterschuss von Frydek. Auch bei der nächsten grossen Chance von Pascal Schürpf agiert Moreira tadellos.
Der FCL kommt in der Folge zu zwei weiteren Grosschancen, die Mannschaft von Mario Frick lässt sie allerdings ungenutzt. In der 65. Minute bringt FCL-Trainer Mario Frick Asumah Baubakar ins Spiel, Thibault Kliddje verlässt den Platz.
Das Spiel der Luzerner ist mittlerweile deutlich griffiger geworden als noch in der ersten Halbzeit – die gut 12'500 Zuschauerinnen und Zuschauer haben aber nach wie vor noch kein Tor gesehen. Mario Frick unternimmt einen Doppelwechsel: Dejan Sorgic kommt für Schürpf, Mamad Diambou greift neu für Dräger ins Spielgeschehen ein.
Gut 15 Minuten vor Schluss ist das erste Tor endlich Tatsache. Asumah Abuabkar wird kurz vor der Strafraumgrenze regelwidrig zu Fall gebracht. Beim anschliessenden Freistoss fasst sich Martyn Frydek ans Herz, sein sehenswerter Schuss aus gut 18 Meter Distanz landet halblinks in den Maschen – 1:0 für den FCL!
Jetzt hat der FC Luzern das Spieldiktat an sich gezogen, Torchancen werden deutlich häufiger. In einer attraktiven Schlussphase gelingt es den Gästen aus Zürich nicht mehr, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Der erste Heimsieg des FC Luzern ist Tatsache. Die Fans feiern die Mannschaft – neben Matchwinner Frydek wird auch der erneut starke Pascal Loretz mit Fangesängen eingedeckt.
«Für uns war es ein richtig zähes Spiel mit schwierigen Wetterbedingungen und einem gut eingestellten Gegner.»
«In der letzten halben Stunde haben wir eine äusserst gute physische Präsenz auf den Platz gebracht.»
«Es überrascht uns alle, wie abgeklärt Pascal Loretz spielt.»
Luzern – Grasshoppers 1:0 (0:0)
Swisspor-Arena. – 12’499 Zuschauende. – SR Von Mandach.
Tor: 76. Frydek (Freistoss) 1:0.
Luzern: Loretz; Dräger (75. Diambou), Simani, Beka, Frydek; Jashari; Dorn, Beloko; Max Meyer (85. Chader); Klidjé (66. Abubakar), Schürpf (75. Sorgic).
Grasshoppers: Moreira; Bolla, Seko, Ribeiro, Schmid; Ndenge; Kacuri (69. Pusic), Herc (88. De Carvalho); Shabani (76. Morandi); Schettine, Dadashov (88. Margreitter).
Bemerkungen: Müller, Vasic, Burch, Kadak (alle verletzt). Grasshoppers ohne Kawabe (krank), Abrashi (gesperrt), Momoh und Hara (beide verletzt). – Verwarnungen: 54. Herc, 90. Ndenge (beide Foul).
In der Meisterschaft geht es für den FC Luzern am Samstag weiter. Um 20.30 Uhr gastiert dann der FC Basel in Luzern. An das letzte Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften Ende Januar haben die Luzerner gute Erinnerungen – ein 3:2-Sieg war die Belohnung für eine kämpferische FCL-Leistung.
Während Ardaiz bei Winti seinen dritten Skorerpunkt mit dem 2ten Tor macht, "chrampft" sich der FCL gegen GC zu einem sehr wichtigen 3er. Solche Mittelfeldspiele musst du einfach gewinnen, vor allem zu Hause und das hat die FCL Truppe heute gemacht. War kein gutes Spiel aber ein so schöner Sieg. Bravo und weiter so. Ach ja, bei SRF (Super League Highlights) steht der FCL auf Rang 5 und im Teletext auf Platz 4 (Randnotiz). Bei SRF hat man wohl ein Durcheinander. Am nächsten Samstag gegen Basel muss ein Sieg her, auch wenn sie wieder "chrampfen" müssen. Danke für den versüssten Sonntag. Hopp Lozärn.
Interessant und etwas soziopathisch mutet es schon an: verliert der FCL schreiben hier 10+ Kommentatoren ihren Überdruss, gewinnen sie, dann schreibt kaum jemand. Berichte über Alpstaeg (siehe Bericht) werden von sage und schreibe 27 Kommentatoren diskutiert, wobei keiner von denen je hier zum Sportlichen des FCL etwas geschrieben hätte...verkehrte Welt. Unter dem Motto: was positiv ist, ist als normal einzustufen, das Negative muss kommentiert werden. Zum Spiel: Gerade für ein Heimspiel und das vom Trainer postulierte Credo: "wir gehen von der ersten Minute an" war es in der ersten Halbzeit etwas gar Maumau, in der 2. Halbzeit sehr viel besser und der gezeigte Einsatz magistral. Meyer und Beloko haben geackert, der junge Loretz den Kasten freigehalten und Frydek das nötige goldene Tor erzielt, was will man mehr - Danke an das ganze FCL-Team und den Trainerstaff!