Der FC Luzern wartet auch nach elf gespielten Runden auf den ersten Vollerfolg. Gegen den FC Sion setzt es für die Luzerner trotz zwischenzeitlicher Führung eine 1:3-Niederlage. Damit gerät FCL-Trainer Carlos Bernegger immer stärker unter Druck.
Nur 6'500 Zuschauer fanden sich im Stade de Tourbillon ein, um das Duell der zwei Tabellenschlusslichter zu sehen. Schliesslich gingen die Gastgeber nach zuletzt fünf Niederlagen in Folge als Sieger vom Platz. Insbesondere in der zweiten Halbzeit zeigte der FC Luzern eine schwache Leistung und verlor schliesslich verdient mit 1:3.
Dabei hatte das Spiel blendend begonnen für die Luzerner. Bereits nach fünf Minuten war es Topscorer Schneuwly, der nach einem Jantscher-Freistoss per Kopf zum 1:0 verwandelte. Danach liess der FC Luzern einige gute Chancen liegen, die Führung auszubauen. Lezcano per Kopf und Wiss per Flachschuss scheiterten aber am glänzend aufgelegten Sion-Torhüter Deana.
Im Verlaufe des Spiels kamen die Gastgeber immer besser in die Partie. Nachdem Kanoté in der 37 Minute einen Kopfball an den Pfosten setzte, machte er es eine Minute später besser und verwertete eine Hereingabe von Pa Modou zum Ausgleich für Sion.
Die Schlüsselszene ereginete sich in der 50 Minute. FCL-Verteidiger Lamas leistete sich einen fürchterlichen Abwehrschnitzer, so dass Kanoté alleine auf Bucchi losziehen konnte. Der FCL-Torhüter parierte zwar den Schuss des Sion-Stürmers, gegen den Nachschuss von Carlitos war er dann aber machtlos.
Eine Viertelstunde vor Schluss kam der FC Luzern nach einem Fehlpass von Vanczak nochmals zu einer guten Ausgleichschance, Schneuwly setzte den Ball allerdings an die Latte. Schliesslich war es dann Perrier, der nach einem Konter zum vorentscheidenden 3:1 für die Walliser einnetzte.
Damit wird die Luft für FCL-Trainer Carlos Bernegger immer dünner. Der FCL liegt noch immer auf dem letzten Rang, mit bereits vier Punkten Abstand zum neuntplatzierten Vaduz. Nach der Länderspielpause kommt es in zwei Wochen zum Schlüsselspiel gegen die Lichtensteiner in der Swissporarena.
Ob sie in Luzern auch nach dieser Niederlage an Trainer Carlos Bernegger festhalten, scheint höchst fraglich. Zwar beteuerte Sportchef Alex Frei auch im Stade de Tourbillon, man stehe unabhängig der Resultate zum Trainer. Aber auch er konnte nicht verschweigen, dass in den nächsten Tagen «sehr wichtige Sitzungen» anstehen. Präsident Ruedi Stäger richtete aus seinen Ferien in der Türkei aus, die Geduld des Publikums sei nicht endlos strapazierbar.
Simon Wolanin / Luzernerzeitung.ch; si
6500 Zuschauer (Saisonminusrekord). - SR Schärer. - Tore: 5. Schneuwly (Freistoss Jantscher) 0:1. 38. Konaté (Pa Modou) 1:1. 50. Carlitos (Vidosic) 2:1. 79. Perrier (Pa Modou) 3:1.
Sion: Deana; Rüfli, Vanczak, Lacroix, Pa Modou; Carlitos, Ndoye, Kouassi; Christofi (46. Perrier), Konaté (90. Léo), Vidosic (72. Akolo).
Luzern: Bucchi; Sarr, Affolter, Lamas (56. Rabello), Thiesson (78. Bozanic); Doubai (72. Mobulu) Wiss; Lezcano, Freuler, Jantscher; Marco Schneuwly.
Bemerkungen: Sion ohne Wüthrich (gesperrt) sowie Vanins, Assifuah und Ferati (alle verletzt), Luzern ohne Lustenberger (gesperrt) und Rogulj (verletzt). 37. Kopfball von Konaté an den Pfosten. Verwarnungen: 31. Vanczak. 55. Lamas. 76. Mobulu. 78. Wiss (alle wegen Fouls).