KADERPLANUNG: Die grosse Ruhe vor dem Sturm

Der FC Luzern testet einen Offensiv­spieler, aber ein klassischer Stürmer ist nicht in Sicht. Trainer Ciriaco Sforza will nichts erzwingen. Und Davide Chiu­miento ist noch immer in Luzern.

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Funkstille mit Hajduk Split - Davide Chiumiento ist noch immer Luzerner. (Bild Keystone)

Funkstille mit Hajduk Split - Davide Chiumiento ist noch immer Luzerner. (Bild Keystone)

In 16 Tagen eröffnet der FC Luzern gegen Aufsteiger FC Vaduz die Saison 2008/09. Er wird dies mit einer defensiven Abteilung tun, die das gleiche Gesicht hat wie in der vergangenen Meisterschaft.

Sforza wird auf ein Mittelfeld bauen, das mit Michel Renggli, Nelson Ferreira und Djamel Mesbah um drei bestandene Super-League-Fussballer erweitert worden ist.

Wer schiesst die Tore?
Bleibt also die Offensivreihe. Und die entscheidende Frage: Wer soll nach dem Abgang von Mauro Lustrinelli die Tore schiessen? Einer der neuen Stürmer heisst Goran Karanovic, ein zweiter Jacopo Ravasi, ein dritter Janko Pacar. Keiner von ihnen hat Super-League-Erfahrung. Hoffnung haben sie in Luzern, dass Jean-Michel Tchouga nach seinem Achillessehnenriss doch früher als erwartet und vor allem in alter Stärke sein Comeback gibt.

Nur: Reicht die Qualität, um wettbewerbsfähig zu sein?
Trainer Ciriaco Sforza sagt: «Ich kann mir vorstellen, dass wir mit dem bestehenden Kader in die neue Saison steigen. Ich habe aus der Vergangenheit gelernt. Wenn ich von einem Spieler nicht überzeugt bin, verzichten wir lieber. Von der Verpflichtung eines Stürmers sind wir derzeit weit weg. Ich wüsste wirklich nicht, wer eine Alternative für uns sein könnte.»

Er gibt den Jungen eine reelle Chance: «Sie haben bis jetzt sehr gut gearbeitet und mein Vertrauen verdient.» Sportchef Bruno Galliker antwortet: «Wir haben drei nominelle Stürmer. Ich habe absolut keine Bedenken. Es bieten sich genügend Varianten an.»

Milan Gajic im Probetraining
Seit gestern befindet sich ein weiterer Proband im Training, einer allerdings, der nicht als klassischer Stürmer gilt. Milan Gajic heisst der 21-jährige Serbe, der eine Verbindung zu Dusan Veskovac hat. Mit dem FCL-Innenverteidiger spielte Gajic bei Krusevac zusammen.

Gajic, der zuletzt bei Krusevac spielte und zuvor in Portugal bei Boavista Porto unter Vertrag war, bekommt am Samstag in der Testpartie gegen Erstligist Schötz (18 Uhr in Schüpfheim) eine Bewährungschance.

Paquito zurück beim FCL – vorerst
Zum FCL zurückgekehrt ist der Brasilianer Paquito, der die letzte Saison auf Zypern bei Enosis Neon Paralimni verbrachte. Der Brasilianer besitzt in Luzern einen gültigen Vertrag bis 2009. Ob er noch einmal ausgeliehen wird, ist ungewiss.

Im Training ist auch Davide Chiumiento, was nicht selbstverständlich ist. Hajduk Split warb heftig um den 23-jährigen Mittelfeldspieler. Inzwischen ist der Kontakt aus Kroatien in die Schweiz abgebrochen. Sportchef Galliker hat seit über einer Woche nichts mehr vom Interessenten gehört. Daraus schliesst er nun, dass Chiumiento dem FCL erhalten bleibt.

Trainer Sforza erwartet von ihm eine professionelle Einstellung: «Ich habe ihm klargemacht, dass er sich für den FCL einbringen muss, solange er mit uns trainiert und spielt.»

Peter Birrer/Alex Trunz