Das Spiel der Entscheidungen zwischen Luzern und Thun endete mit einem 4:0-Kantersieg der Innerschweizer. Der FC Luzern hat den Ligaerhalt definitiv geschafft, während die Berner Oberländer absteigen müssen.
Es waren Bilder der Emotionen: Nach dem Schlusspfiff liessen sich die Luzerner Spieler geschlossen von den Fans feiern, während sich auf der anderen Seite ein paar vereinzelte Thuner Spieler beim mitgereisten Anhang tapfer für die Unterstützung bedankten.
Thun hat den letzten Strohhalm nicht packen können und muss nach sechs Jahren in der obersten Spielklasse den Weg in die Challenge League antreten. Bitter für Thun-Trainer René van Eck: Noch vor zwei Jahren stieg er auf der Allmend mit den Luzernern glorios in die Super League auf – nun muss er an gleicher Stelle den Weg in die Gegenrichtung antreten.
Thuns allerletzte Chance
Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar: St. Gallen hatte gegen Sion mit 1:2 verloren. Damit war der FC Luzern schon vor dem Ankick definitiv gerettet, während die Thuner eine weitere Chance auf den Ligaerhalt bekamen. Dazu musste gegen Luzern allerdings nichts weniger als ein Sieg her.
Das war von Anfang an ein schwieriges Unterfangen, denn die Luzerner spielten von der ersten Minute an befreit auf. Die guten Resultate und den Ligaerhalt im Rücken, lancierten sie selbstbewusst Angriff um Angriff. Der Führungstreffer nach 39 Minuten durch El Idrissi, der den Ball mit dem Aussenrist aus spitzem Winkel herrlich unter die Latte schoss, war die zwingende Folge der Spielentwicklung zuvor.
Denn die Luzerner verpassten das Tor gleich in Serie: Bättig, Chiumiento (zweimal) und der bis dahin glücklose Lustrinelli (viermal) konnten beste Chancen nicht nutzen. Der vierte Saisontreffer von El Idrissi und die Luzerner Halbzeitführung waren deshalb mehr als verdient. Die drei besten Chancen für Thun vergaben Rama, Ferreira und der Pole Zakrzewski, der in der 35. Minute den verletzten Rama ersetzte.
Thuns Verzweiflung - Luzerns Konter
Thun-Trainer René van Eck ging nach der Pause aufs Ganze: Er brachte zwei zusätzliche Stürmer aufs Feld – Thun spielte damit mit einem Drei-Mann-Sturm. Das brachte vor allen Dingen eines: Konterchancen für Luzern. El Idrissi vergab mit einem Schuss aus 20 Metern knapp (53.) und Lustenberger scheiterte eine Minute nach einem energischen Rush noch knapper.
Dann fiel die Entscheidung in dieser einseitigen Partie: El Idrissi – wer sonst – knallte einen Freistoss aus 23 Metern aufs Tor, Thuns Ersatzgoalie Stulz wehrte auf die Seite ab und der heranstürmende Roland Schwegler schoss zum 2:0 ein. Das Spiel war entschieden.
Luzerns plötzliche Torlaune
Es begann die Kür der Luzerner. So unbeschwert sah man den FCL selten spielen und kombinieren. Davide Chiumiento – der grosse Techniker auf der Allmend – bewies seine Spielfreude mit einem herrlichen Fallrückzieher, der allerdings knapp am Tor vorbeistrich.
Dann kam Lustrinelli doch noch zu seinem 13. Saisontreffer, als er in der 78. Minute den Ball aus elf Metern über Thuns Goalie zum 3:0 ins Tor hob. Und als Zugabe durfte sogar der Chinese in den Reihen der Luzerner sein erstes Tor schiessen: Drei Minuten nach seiner Einwechslung traf Shi Jun mit einem herrlichen Schuss unter die Latte zum Schlussresultat von 4:0.
Es war der höchste Sieg des FC Luzern in dieser Meisterschaft. Am Ende feierten die Luzerner Fans – dankbar für die vielen Tore, dankbar für den Sieg und vor allem dankbar, ihren Lieblingsklub ein weiteres Jahr in der höchsten Fussballiga der Schweiz spielen sehen zu können.
Gusti Gretener / Zisch
Luzern - Thun 4:0 (1:0).
Allmend. - 7117 Zuschauer. - SR Wildhaber. - Tore: 39. El Idrissi 1:0. 55. Roland Schwegler 2:0. 78. Lustrinelli 3:0. 85. Shi Jun 4:0.
Luzern: Zibung; Roland Schwegler, Bader, Diarra (73. Diethelm), Claudio Lustenberger; El Idrissi, Seoane, Bättig, Kukeli (60. Lambert); Chiumiento; Lustrinelli (82. Shi Jun).
Thun: Stulz; Gerber, Nyman, Calapes, Andrist (46. Lüthi); Gavatorta (46. Iaschwili); Dosek, Scarione, Ferreira, Burgmeier; Rama (35. Zaki).
Bemerkungen: Luzern ohne Wiss (gesperrt) sowie Tchouga und Veskovac (beide verletzt), Thun ohne Bettoni (gesperrt) sowie Guldan, Di Fabio, Zahnd (alle verletzt). Verwarnung: 27. Chiumiento (Foul).