Die Niederlagenserie des FCL weist Parallelen zum FC St. Gallen in der letzten Saison auf. Marc Zellweger, das Ostschweizer Urgestein, rät den Luzernern zur Besonnenheit.
Ein Fehlstart, wie ihn die Luzerner hingelegt haben, muss für den weiteren Saisonverlauf nicht zwangsläufig negative Folgen haben. Gerade der FCL lieferte in den letzten Jahren dafür gleich mehrere positive Beispiele. 2005 unter Trainer René van Eck gelang nach drei Startniederlagen gar der Aufstieg in die Super League, 2006 unter Ciriaco Sforza fing sich das Team trotz drei verlorenen Spielen und schaffte es gar in den Cupfinal, und auch 2007 reichte es nach missratenem Saisonauftakt schliesslich noch auf Rang 6.
Das 1:2 gegen Vaduz hat Spuren hinterlassen
Dass eine Baisse zu Beginn einer Meisterschaft allerdings nicht immer glimpflich abläuft, erlebte zuletzt der FC St. Gallen. Einer, der den Fehlstart, die vielen Wirren im Verein, den Trainerwechsel und am Ende den bitteren Abstieg miterlebt hat, ist Verteidiger Marc Zellweger. Der 34-Jährige, der seit 1994 das Dress des FCSG trägt, ist das Urgestein des St. Galler Vereins.
Ursprung der St. Galler Krise war damals das blamable Scheitern im UI-Cup-Rückspiel (0:1 und Niederlage im Penaltyschiessen) vor eigenem Publikum gegen den moldawischen Aussenseiter Chisinau. Dann kam das 0:2 im Startspiel gegen GC mit dem Ausfall von Goalgetter Alex Tachie-Mensah mit einem Fussbruch. Beim FCL war es das unerwartete 1:2 gegen Aufsteiger Vaduz, das in den Köpfen der Spieler offenbar doch mehr Spuren hinterlassen hatte, als zunächst angenommen.
«Sforza machte einen Super-Job»
Dennoch hält Zellweger es für vermessen, jetzt schon Vergleiche zwischen der Situation des FCL und jener des FC St. Gallen vor einem Jahr anzustellen. «Bei Luzern sind es bisher erst drei, bei uns dagegen waren es letzte Saison doch gleich fünf Startniederlagen in Serie. Für Panik in Luzern ist es also noch viel zu früh», betont er.
Und auch für die Diskussion um den Trainer bringt er überhaupt kein Verständnis auf. «Was soll das? Es sind doch erst drei Spiele gespielt», rechnet der St. Galler Routinier vor, «zudem machte Sforza in den letzten beiden Jahren in Luzern einen Super-Job. Und als Spieler hat er doch so viele Erfahrungen gesammelt, dass er genau weiss, auf was es in einer solchen Situation ankommt.»
Eine Parallele zwischen St. Gallen 2007 und Luzern 2008 stellt Zellweger allerdings nicht als unbedeutend hin. St. Gallen fehlte nach der Verletzung von Tachie-Mensah ein Goalgetter. Und ein verlässlicher Skorer fehlt im Moment auch dem FC Luzern. «Die Schwierigkeit dabei ist», sagt Zellweger, «dass jede Mannschaft gute Stürmer sucht. Und das war letzte Saison auch unser grosses Problem.»
Alex Trunz
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