ZÜRICH - LUZERN 1:0: Aegerters Sonntagsschuss ins Zürcher Glück

Nach fünf Spielen ohne Niederlage verlor der tapfer kämpfende FC Luzern gegen den FC Zürich mit 0:1. Das goldene Tor zum verdienten Zürcher Sieg schoss Silvan Aegerter in der letzten Minute mit einem satten Schuss unter die Latte.

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Silvan Aegerter mit dem späten Tor zum Sieg für den FCZ

Silvan Aegerter mit dem späten Tor zum Sieg für den FCZ

Für einmal ist die Rechnung für die Luzerner nicht aufgegangen. Was ihnen in den letzten fünf Partien gelang, schien auch auf dem Letzigrund zu gelingen - nämlich dank Disziplin und Wille ohne Gegentor zu bleiben.

Traumtor beendet Zibungs meisterliche Serie
90 Minuten waren bereits gespielt und Torhüter David Zibung seit 585 Minuten ohne Gegentreffer, als FCZ-Verteidiger Stahel eine 30-Meter-Flanke in den Luzerner Strafraum schlug. Der junge Schönbächler hebelte darauf die gesamte Abwehr mit einem Kopfball zur Mitte aus und Silvan Aegerter – der Berner in den Zürcher Reihen – knallte den Ball volley unter die Latte in den Netzhimmel. Ein Tor des Monats.

Nun war es geschehen. Nun war das fast schon unglaubliche Luzerner Bollwerk wieder einmal geschlagen. Das Tor war natürlich die Entscheidung. Der 1:0-Sieg für den FC Zürich absolut verdient.

El Idrissis Geschoss - Luzerns Highlight
Die Torchancen in diesem über weite Strecken einschläfernden Spiel waren einseitig verteilt. Insgesamt gab es an diesem sommerlich warmen Sonntagnachmittag zehn heikle Szenen: acht für Zürich, zwei für Luzern. Die beste Möglichkeit der Zentralschweizer hatte – einmal mehr – Fayçal El Idrissi: Nach 42 Minuten hämmerte er einen Freistoss aus 30 Metern in die rechte untere Torecke. FCZ-Goalie Johnny Leoni konnte den Ball nur mit Mühe und Not um den Pfosten drehen.

Die zweite Luzerner Chance bot sich dem wiederum überragenden Davide Chiumiento in der 85. Minute: Sein Freistoss vom rechten Spielfeldrand wurde immer länger und länger. Goalie Leoni unterlief den Ball, doch Bader kam am langen Pfosten einen Schritt zu spät. Das wars auch schon aus der Sicht der Luzerner.

Titelverteidiger Zürich seinerseits hatte bereits in der ersten halben Stunde vier Torchancen. Zweimal verpasste Alphonse (13. und 17.), dann schoss Stahel aus 15 Metern ins Aussennetz (27.) und nur eine Minute später köpfte Tihinen knapp übers Tor.

Luzerns Rumpfteam hielt lange dicht
Die nach dem hartumkämpften Fight in Bern arg dezimierte Luzerner Mannschaft (Diarra und Lustenberger gesperrt – Veskovac und Kukeli verletzt) hielt lange gut mit – ohne selbst spielbestimmend zu sein.

Erst nach gut einer Stunde begann der FC Zürich zu dominieren. El Idrissi rettete nach Tihinens Kopfball für den geschlagenen Zibung auf der Linie (67.) und nur zwei Minuten später setzte Almen Abdi, der beste Spieler auf dem Platz, einen Freistoss an die Latte. Das wars an klaren Chancen für die Zürcher. Bis eben zu der letzten Minute in diesem Spiel, die dieser durchschnittlichen Begegnung doch noch einen Sieger bescherte.

Aus Zürich: Gusti Gretener / Zisch

Zürich - Luzern 1:0 (0:0)
Letzigrund. - 8600 Zuschauer. - SR Busacca. - Tor: 91. Aegerter 1:0.

Zürich: Leoni; Stahel, Barmettler, Tihinen, Lampi (69. Rochat); Aegerter, Abdi, Tico, Schönbächler; Silvio (88. Kondé), Alphonse.

Luzern: Zibung; Lambert, Bader, Schwegler, Diethelm; Makuka (55. Shi Jun), Seoane, Wiss, El Idrissi (82. Sharbini); Chiumiento; Lustrinelli (76. Souto).

Bemerkungen: Zürich ohne Chikhaoui, Djuric, Eudis, Guatelli, Hassli, Stanic, Staubli, Stucki (alle verletzt) und Tahirovic (diszipliniarisch). Luzern ohne Diarra, Lustenberger (beide gesperrt), Bättig, Kukeli, Tchouga und Veskovac (alle verletzt). 51. Tihinen-Kopftor wegen Abseits nicht anerkannt. 67. El Idrissi klärt nach Tihinen-Kopfball auf der Linie. 70. Abdi-Freistoss an Lattenunterkante. Verwarnungen: 55. Tihinen (Foul), 68. Wiss (Foul).