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Ein Supereffort zum richtigen Zeitpunkt: Der SC Kriens landet einen unerwarteten Auswärtssieg – 2:1 (1:0) bei Stade Lausanne-Ouchy.
Der SC Kriens macht einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt: Die Mannschaft von Trainer Bruno Berner hat sich mit diesem 2:1-Sieg in Lausanne gegen Ouchy um fünf Punkte vom Tabellenende entfernt. Kriens hat nun 34 Punkte auf dem Konto; Chiasso nach dem 0:2 in Thun weiterhin 29; und Neuchâtel Xamax mit dem 1:0-Sieg in Winterthur 33 Punkte.
Kriens schuftete auch in der Westschweiz mit «Beton», gemischt mit dem zuletzt bewährten Konterfussball. Der brachte ziemlich schnell, nämlich in der 14. Minute, den Führungstreffer: Liridon Mulaj tanzte an der Linie Ouchy-Verteidiger Lavdrim Hajrulahu aus, und Helios Sessolo schob in der Strafraummitte Mulajs Hereingabe zum 1:0 ins Tor der Lausanner. Klar, Kriens musste nun auf dem regendurchnässten Pontaise-Rasen vor allem Defensivarbeit leisten, Beton mischen eben.
Und das gelang recht gut, ziemlich fehlerlos. Bis die Stunde wortwörtlich schlug: Da bekam der Krienser Beton einen tiefen Riss, vermochte Ouchy-Captain Raffidine Abdullah mit einem Flachschuss in die Ecke das 1:1 zu erzielen (60.). Es war eine Summierung von Unaufmerksamkeiten und Unzulänglichkeiten im SCK-Strafraum, welche das Heimteam nutzte und ausgleichen liess.
Jetzt schien der SC Kriens zu wanken, schien auch der Gewinn des einen Punktes schwer in Frage gestellt. Das siegesgewisse Stade Lausanne-Ouchy (SLO) drängte und stürmte nach vorne. Kriens-Torhüter Pascal Brügger musste in der 75. Minute mit einer Parade retten, und auch in der 85. Minute hatte das Berner-Team nochmals viel Glück.
Aber: Der SCK-Coach hatte zuvor schon, in der 69. Minute, die zwei richtigen Joker gezogen. Und zwar mit der Einwechslung von Stürmer Patrick Luan sowie Mittelfeldkoordinator Burim Kukeli. Letztgenannter spielte in der 88. Minute nach einer Balleroberung schnell nach vorne, schickte Luan alleine vors Lausanner Tor. Der Brasilianer umdribbelte Torhüter Justin Hammel und drehte den Ball auch noch am herbeistürzenden Christopher Routis vorbei. 2:1 für Kriens!
Die Lausanner warfen nun nochmals alles in den Angriff, reklamierten in der 93. Minute Penalty. Der Pfiff blieb aus, Kriens rettete diesen enorm wertvollen Sieg über die Zeit.
«Die Freude ist gross», sagte Kriens-Sportchef Bruno Galliker auf der Heimfahrt von Lausanne nach Kriens. Und Trainer Bruno Berner schickte hinterher:
«Wir haben um jeden Zentimeter gekämpft. Das war ein richtiger Exploit.»
Und ... ist es womöglich schon der vorzeitige Ligaerhalt für den SC Kriens? Galliker sagt: «Nein, ist es noch nicht.» Rechnerisch sowieso nicht. «Ich habe immer gesagt und wiederhole mich, es braucht 36 Punkte für den Ligaerhalt.»
Jetzt hat Kriens 34.
Telegramm
Stade Lausanne-Ouchy – Kriens 1:2 (0:1)
Pontaise. – 100 Zuschauer. – SR Kanagasingam.
Tore: 14. Sessolo 0:1. 60. Abdullah 1:1. 88. Luan 1:2.
Lausanne-Ouchy: Hammel; Efendic, Hajrulahu (73. Routis), Rüfli, Tavares; Bamba
(58. Gaillard), Abdullah; Ndongo (58. Qarri), Amdouni, Ajdini (86. Gazzetta); Mbenza
(73. Schneuwly).
Kriens: Brügger; Urtic, Berisha, Kryeziu, Costa; Ulrich (73. Aliu), Selasi, Mistrafovic (69. Kukeli), Mulaj (86. Djorkaeff); Sessolo (86. Bürgisser); Marleku (69. Luan).
Bemerkungen: Lausanne-Ouchy ohne Albizua (gesperrt), Da Silva, Dalvand, Laugeois, Perrier (alle verletzt). Kriens ohne Alessandrini (gesperrt).
Verwarnungen: 46. Rüfli (Unsportlichkeit), 75. Sessolo, 77. Mulaj,
79. Kryeziu, 91. Tavares, 92. Schneuwly (Fouls), 93. Abdullah (Reklamieren).