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Ein Weltklasse-Sommer: Der Schweizer Torhüter Yann Sommer stellt gegen Bayern München zwei Rekorde auf

Dank einem herausragenden Yann Sommer holt Borussia Mönchengladbach auswärts gegen Bayern München ein 1:1 und bleibt in der Bundesliga ungeschlagen. Der Schweizer Torhüter zeigt 19 Paraden und macht sein 266. Spiel für die Borussia - zwei Mal Rekord!

Stefan Wyss
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Ein Bild mit Symbolcharakter in München: Yann Sommer hält den Ball.

Ein Bild mit Symbolcharakter in München: Yann Sommer hält den Ball.

Matthias Schrader / AP

Ein Sommer-Märchen in München! Das Wortspiel ist so flach, wie es aber eben doch auch richtig ist nach diesem Bundesliga-Spiel zwischen Leader und Meister Bayern München und Borussia Mönchengladbach. 1:1 endete es am Samstag, und danach mussten sich die Gladbacher tatsächlich wie in einem Märchen fühlen. Denn eigentlich hatten sie keine Chance. 35:5 Torschüsse für die Bayern zählten die Statistiker. Ein Spiel auf ein Tor war es. Auf das Tor von, eben, Yann Sommer.

Nur einmal liess sich der Schweizer Nationaltorhüter bezwingen. Sieben Minuten vor dem Ende überwand ihn Leroy Sané mit seinem Flachschuss aus zwölf Metern zum 1:1. Ansonsten wehrte Sommer alles ab. Ein erstes Mal nach 40 Sekunden den Kopfball von Dayot Upamecano nach einem Corner. Ein letztes Mal in der 96. Minute den Schuss von Matthijs De Ligt von der Strafraumgrenze.

Am Ende hatte Sommer 19 Paraden gezeigt und damit einen Bundesliga-Rekord aufgestellt. Die bisherige Bestmarke hielt der heutige Schalke-Goalie Alexander Schwolow mit 14 Paraden, realisiert in der letzten Saison für Hertha Berlin gegen Bayern.

Dank Sommer stellte Gladbach den Bayern ein weiteres Mal ein Bein. Die letzte Heimniederlage kassierten die Münchner im Januar gegen Gladbach. Im Cup verloren sie im vergangenen Jahr sogar 0:5. In den letzten fünf Saisons hat die Borussia immer mindestens einmal gewonnen gegen den Rekordmeister.

Und fast immer war Sommer einer der Protagonisten. «Wie immer spielt Yann Sommer gegen uns hervorragend», so Bayerns Trainer Julian Nagelsmann. Hervorragend, herausragend. Bei den Gladbachern gingen sie noch einen Schritt weiter und bezeichneten Sommer sogar als Weltklasse. «Hier brauchst du einen Torhüter, der auch mal die unhaltbaren Dinger hält. Das war Weltklasse», sagte Sportdirektor Roland Virkus.

Schweizer Rekord: Sommer überholt Sforza

Der Umschwärmte selbst liess sich zu seiner Leistung wenig entlocken. Gegenüber dem ZDF sagte Sommer: «Es war hart. Wir haben gut verteidigt, aber es ist klar, dass man gegen eine solche Mannschaft nicht alles abwehren kann. Ich bin froh, dass mir eine gute Leistung gelungen ist.» Diese zeigte Sommer in einer ganz speziellen Partie. Mit 266 Spielen ist er nun Schweizer Bundesliga-Rekordspieler. Er hat Ciriaco Sforza überholt, der zwischen 1993 und 2005 für Kaiserslautern und Bayern München 265-mal aufgelaufen war.

Für Sommer könnten es in den nächsten Jahren noch ein paar Bundesliga-Spiele mehr werden. Nachdem vor der Saison über einen Transfer zu Nice oder Manchester United spekuliert worden war, deutete Sommer am Samstag an, dass in den nächsten Tagen die Vertragsverlängerung mit Gladbach kommuniziert werden dürfte. «Wir sind in laufenden Gesprächen und werden uns in den nächsten Tagen nochmals zusammensetzen. Dann gibt es vielleicht etwas zu informieren.»