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GC gewinnt nach vier sieglosen Spielen gegen Winterthur erstmals wieder - und verschafft sich etwas Luft

Die Zürcher gewinnen wieder einmal - nach dem 2:1 gegen Winterthur liegen sie fünf Punkte vor dem Barrageplatz.

Dominic Wirth
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Wieder mal gewonnen: Jubel bei den GC-Spielern.

Wieder mal gewonnen: Jubel bei den GC-Spielern.

Keystone

Am Ende müssen die Grasshoppers noch einmal zittern, sie kommen nicht leicht zu diesem Sieg, auf den sie schon lange warten. Ein letzter Freistoss segelt in ihren Strafraum, ein Winterthurer setzt zum Kopfball an. Doch Neftali Manzambi köpfelt am Tor vorbei.

Und dann ist Schluss. Und GC wieder einmal Sieger in einem Super-League-Spiel, zum ersten Mal seit Anfang Februar und erst zum zweiten Mal in diesem Jahr. 2:1 gewinnt der Rekordmeister in diesem kleinen Zürcher Derby gegen Winterthur, den aufmüpfigen Aufsteiger, der an diesem Nachmittag lange gut mithält.

Der Sieg ist wichtig, wegen der schlechten Serie, und auch, weil GC sich damit Luft verschafft in der unteren Tabellenhälfte. Das Team von Trainer Giorgio Contini liegt jetzt fünf Punkte vor Winterthur. Es hat damit ein gewisses Polster geschaffen auf Platz zehn und die Abstiegsbarrage.

GC braucht wieder einen Geistesblitz von Kawabe

In der Anfangsphase ziehen im Letzigrund Rauchschwaden durch das Stadion, aber schlimm ist das für die Zuschauer nicht weiter. Denn zu sehen gibt es nicht viel. Bei Winterthur fehlt gleich eine Reihe von Stammkräften, und so ist es keine Überraschung, dass die Gäste sich zuerst einmal darauf konzentrieren, gut zu verteidigen.

Das gelingt Winterthur so weit, und weil auch GC nicht mit aller Kraft die Offensive sucht, entwickelt sich ein Spiel, das vor allem von seiner Bedeutung im Abstiegskampf lebt. Nach 30 Minuten steht noch keine einzige Torchance zu Buche, und dass nach 41 Minuten dann doch ein Tor fällt in diesem Spiel, liegt vor allem an einem Mann: Hayao Kawabe.

Der Japaner im GC-Mittelfeld war in dieser Saison schon an 13 GC-Toren beteiligt, hat acht selbst erzielt und fünf weitere vorbereitet. Ohne ihn geht bei den Zürchern wenig, und das ist auch an diesem Nachmittag so - bis Kawabe eine Idee hat. Nach 41 Minuten lanciert er Bendeguz Bolla mit einem sehenswerten Pass in die Tiefe, der Ungar legt quer zu Renat Dadashov - 1:0 für GC. Abgezeichnet hat sich das nicht gross.

Die Fans von GC haben für dieses Spiel den Satz «Und jetzt gönd wieder go Sirup trinke» auf ein Banner geschrieben. Das ist eine Anspielung auf die Sirupkurve, eine Kinder-Tribüne im Winterthurer Stadion, und sagen wollen die GC-Fans damit vor allem eines: Wir sind hier die Grossen. Und ihr die Kleinen.

Auf dem Platz ist die Realität indes eine andere, Winterthur kombiniert sich nach der Pause bald einmal sehenswert zum Ausgleich. Francisco Rodriguez vollendet wuchtig, nachdem Roman Buess den Ball clever für ihn durchgelassen hat. Und Remo Arnold, der für den Gast in der Innenverteidigung aushilft, liegt nach dem Spiel nicht falsch, als er sagt: Gefühlt sei das zweite Tor von GC für ihn aus dem Nichts gekommen.

Tatsächlich sind es nach dem Ausgleich eher die Winterthurer, die das Spiel in der Hand haben. Aber dann schüttelt GC den Schock des Ausgleichs nach und nach ab. Und geht in der 63. Minute mit 2:1 in Führung, weil sich Stürmer Dadashov wieder einmal in die Zweikämpfe wirft und so Unruhe stiftet im Winterthurer Strafraum. Am Ende landet der Ball irgendwie beim Brasilianer Guilherme Schettine, der das zweite GC-Tor erzielt. Es ist tatsächlich das erste Mal seit dem 23. Oktober, dass GC in der Super League mehr als ein Tor zustande kriegt.

Guilherme Schettine erzielt den Siegtreffer für die Grasshoppers.

Guilherme Schettine erzielt den Siegtreffer für die Grasshoppers.

Der FC Sion ist Grund zur Hoffnung für Winterthur

Mehr als zwei Distanzschüsse kreieren die Winterthurer danach nicht mehr. Bruno Berner, ihr Trainer, sagt nach dem Spiel, es habe an Überzeugung, Genauigkeit und Präzision gefehlt.

Bei GC sind sie derweil vor allem erleichtert, dass es wieder einmal mit einem Sieg geklappt hat. Die Art und Weise, findet etwa Stürmer Dadashov, sei gerade nicht so wichtig. Weil der FC Zürich in Lugano zum ersten Mal seit Anfang November verliert und der FC Sion in Bern ein weiteres Mal, hat sich die Tabellensituation für GC über das Wochenende merklich verbessert.

Winterthur liegt derweil weiter am Tabellenende, aber es hat zwei Gründe zur Zuversicht. Da sind einerseits die jüngsten Auftritte. Und da ist andererseits der FC Sion, der gleich viele Zähler wie Winterthur hat - und derzeit nicht Punkte, sondern vor allem Niederlagen sammelt. Sein letzter Super-League-Sieg liegt schon fünf Monate zurück.