Finalrunde gesichert, Gossau 31:25 geschlagen, Rang 3 gefestigt: Gleich drei gute Gründe für die NLA-Handballer, auf der Heimfahrt aus dem St. Gallischen Gossau für einen kurzen Siegestrunk.
Zu behaupten, der HCK hätte die Partie in Gossau «mit links» gewonnen, wäre etwas gar mutig - und trifft den Nagel trotzdem auf den Kopf. Die Zentralschweizer mussten gegen Gossau wie erwartet kämpfen um den Erfolg. Insofern war die Partie wie erwartet alles andere als ein Selbstläufer. Speziell vor und nach der Pause war es heikel: Der HCK hatte eben einen Fünftore-Vorsprung aus der Hand gegeben, und musste die Ostschweizer selbst bei doppelter Überzahl unmittelbar nach der Pause auf 1 Tor herankommen lassen. Dann aber gelangen die wichtigen Treffer - und der HCK spielte Routine, Abgezocktheit und nicht zuletzt auch Siegeswille aus.
«Mit links» gewann der HCK die Partie aber trotzdem. Wenigstens ein Stück weit. Oder müsste man sagen: «Ohne links» hätte er sie nicht gewonnen? Die Linkshänder-Fraktion jedenfalls war an diesem Abend in der Buechenwaldhalle fast schon hyperaktiv. Nicolas Raemy (9), Boris Stankovic (8) und Yves Mühlebach (2) waren für 19 der 31 Tore verantwortlich. Und erreichten allesamt eine hohe Abschlusseffizienz.
Gerade dies war an diesem Abend nicht in allen Teamteilen ein Pluspunkt. Gossaus Holger Hug, ein routinierter Torhüter, hatte starke Momente und parierte von der ersten Minute an regelmässig Krienser Schüsse. Das führte dazu, dass die anderen Krienser eher unterdurchschnittliche Quoten aufzuweisen hatten im Abschluss. Letztlich aber ist es die Teamleistung die zählt. Und in der war der HCK «mit Links» halt um (mindestens) sechs Tore besser als der Gegner.
Prunkstück des HCK war aber auch diesmal die Deckung. Wie schon gegen Thun stand das Krienser Bollwerk solide und hatte mit Andy Portmann diesmal den «anderen» Krienser Hexer als festen Wert (12 Paraden, 2 Penalties). Die Blockarbeit, aber auch die Deckung gegen Kreisläufer Benjamin Geisser (immerhin aktueller Torschützenleader) stimmte.
Mit diesen zwei Punkten machte der HCK die Finalrunden-Teilnahme auch rein rechnerisch schon drei Runden vor Schluss fest. In den letzten Partien des Jahres wird es nun bereits darum gehen, für die Mission Playoff wichtige Punkte zu sammeln. Denn auch da kann sich Vorarbeit bereits auszahlen. Auf den aktuellen Tabellenfünften Wacker Thun hat der HCK im Moment fünf Punkte Vorsprung. Und jeder weitere Punkterfolg bietet die Chance, diesen Abstand sogar noch auszubauen. Ein Ziel, das bereits am nächsten Mittwoch ins Zentrum rückt, wenn GC Amicitia in der Krauerhalle gastiert (20.00 Uhr).
Davor aber gab es auf der Rückfahrt aus Gossau Gelegenheit, sich über die frühe Qualifikation für die Finalrunde zu freuen. Bei den Fans macht diese Erfolgswelle der Krienser Handballer zweifellos Appetit auf mehr...
Benedikt Anderes / HC Kriens-Luzern
Fortitudo Gossau - HC Kriens-Luzern 31:25 (9:11)
Buechenwaldhalle, 200 Zuschauer. SR Wyss/Zowa
Spielverlauf: 0:1, 1:1 (4.), 1:3, 2:5, 3:8, 6:9, 6:10, 7:11, 9:11; 10:11 (doppelte Unterzahl Gossau!), 11:14, 11:16, 13:18, 14:21, 16:21, 17:24, 18:25, 19:26, 20:28, 22:30, 24:30, 25:31.
Strafen: 3x2 Minuten Gossau; 5x2 Minuten HCK
Forti Gossau: Hug/Meier; Leslie, Misteli (1), Engeler (2), Ham (3), Dedaj (3), Näf (8), Monn, Usik (4/3), Geisser (3), Bucher, Würth (1), Bösch.
HC Kriens-Luzern: Portmann/Schelbert; Fellmann, Mühlebach (2), Raemy (9), Blättler (5), Spengler (2), Baviera (1), Hess, Stankovic (8/1), Baumgartner (2), Schramm, Hofstetter (2).
Bemerkungen: Kriens ohne Delhees, Buholzer und Stojanovic. Penalties: 4. Portmann hält Penalty von Geisser (0:1), 13. Portmann hält Penalty von Geisser (3:5)