HANDBALL: Altdorf zieht Kopf aus der Schlinge

Im Cup hat sich der KTV Altdorf nur mit viel Mühe gegen den Erstligisten Chênois durchgesetzt. Zum Meisterschaftsauftakt braucht es nun gegen Baden eine deutliche Leistungssteigerung.

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Starker Auftritt von Altdorfs Flügelspieler Pascal Aschwanden. (Bild: Urs Hanhart (26. April 2017))

Starker Auftritt von Altdorfs Flügelspieler Pascal Aschwanden. (Bild: Urs Hanhart (26. April 2017))

Urs Hanhart

urs.hanhart@urnerzeitung.ch

Der erste Ernstkampf der neuen Saison endete beinahe mit einer Blamage für den NLB-Vertreter Altdorf. Letztlich kam der vermeintliche Overdog jedoch mit einem blauen Auge davon und konnte den Kopf buchstäblich in letzter Sekunde doch noch aus der Schlinge ziehen. Das im Rahmen des Cup-Sechzehntelfinals absolvierte Gastspiel in der Calvin-Stadt beim Erstligisten Chênois Genf begann eigentlich ganz gut für die Urner. Sie wirkten in der Verteidigung sattelfest und kamen zu diversen Kontermöglichkeiten, die fast allesamt in Tore umgemünzt wurden. Nach 25 Minuten lagen die Gäste recht komfortabel mit 16:12 in Führung. Dann war aber plötzlich der Wurm drin, wodurch die Platzherren den Abstand bis zur Pause auf nur noch zwei Längen (16:18) verkürzen konnten.

In der zweiten Halbzeit unterliefen der KTV-Truppe viele technische Fehler. Zudem liess auch die Chancenauswertung zu wünschen übrig. Der Aussenseiter war drauf und dran, für eine Cup-Überraschung zu sorgen. Vier Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit lagen die Romands mit 26:24 in Front. Doch der Höherklassige gab nochmals Gegensteuer und erzwang mit einem sehenswerten Schlussspurt doch noch eine Verlängerung. Dies allerdings nur deshalb, weil Rückkehrer Martin Betschart in letzter Sekunde nervenstark einen Siebenmeter verwertete und damit das Skore zum 27:27 ausglich.

Starker Auftritt der Flügelspieler

In der zehnminütigen Overtime brachen die Hausherren dann richtiggehend zusammen, weil sie durchgehend in Unterzahl agieren mussten. Altdorf setzte sich schliesslich mit 36:30 durch. Im Cup-Achtelfinal bekommen es die Urner mit dem TV Steffisburg zu tun. Dieses Duell zweier NLB-Vereine wird voraussichtlich am 9. oder 10. September ausgetragen.

Anzufügen ist noch, dass der KTV Altdorf beim Gastspiel in Genf bei weitem nicht in Bestbesetzung antreten konnte. Im Aufgebot fehlten unter anderen Topskorer Marko Koljanin (rekonvaleszent nach Knieoperation) sowie die neu verpflichteten Spieler Edvin Vorobjovas und Roland Szabo. Am stärksten agierten die beiden Flügelspieler Pascal Aschwanden und Fabian auf der Maur, die zusammen 17 Tore warfen und durch eine tolle Abschlusseffizienz überzeugten. Einen starken Auftritt hatte auch Goalie Jan Dittli, der 8 von 17 Geschossen parierte und so eine starke Abwehrquote von 48 Prozent erzielte.

Harte Nuss zum Meisterschaftsauftakt

Morgen gilt es nun auch in der Meisterschaft ernst. Altdorf trifft in der Startrunde in der heimischen Feldli-Arena auf den STV Baden. Diese mit Spannung erwartete Partie wird um 18 Uhr angepfiffen. Klar ist, dass sich die Urner im Vergleich zur Darbietung in Genf deutlich steigern müssen, wenn sie etwas reissen wollen. Baden ist nämlich ein ganz anderes Kaliber als Chênois. Die Aargauer mischten in der letzten Saison in der zweithöchsten Spielklasse ganz vorne mit. Zudem sind sie augenscheinlich bereits wieder sehr gut im Schuss. Im kürzlich ausgetragenen Cup-Sechzehntelfinal fegte Baden den Zweitligisten BSV Sursee in dessen eigener Halle brutal mit 38:14 vom Platz. Beim letzten Kräftemessen zwischen Altdorf und Baden vor rund vier Monaten behielt das Team aus dem «Städtli» übrigens mit 34:29 die Oberhand. Die Urschweizer gerieten damals schon früh weit ins Hintertreffen und hatten in der Folge keine Chance mehr, den Spiess umzudrehen. Morgen ist also ­Revanche angesagt. Allerdings gehört Baden zu den Aufstiegsanwärtern und ist deshalb sicherlich leicht zu favorisieren.