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Enttäuschende Krienser verlieren zum Abschluss der Qualifikation bei Suhr Aarau 22:26. Gegner im Playoff-Viertelfinal ist Wacker Thun.
Zwei Auftritte, so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Kriens-Luzern zeigte fünf Tage nach dem brillanten 37:26-Heimsieg gegen Schaffhausen ein ganz anderes, ein blasses Gesicht. Zum Abschluss der Qualifikation der QHL verloren die Zentralschweizer auswärts gegen Suhr Aarau mit 22:26. «Alle technischen Fehler, die wir gegen Schaffhausen nicht gemacht haben, unterliefen uns dreifach. Wir haben nicht Handball gespielt, wir versuchten es mit der Brechstange», monierte Trainer Goran Perkovac. Kurz: «Es war nicht zum Zuschauen.»
Ganz offensichtlich fand bei den Krienser Handballern ein Spannungsabfall statt. Drei grosse Siege waren ihnen zuletzt gelungen, in der Meisterschaft auswärts gegen das nun als Qualifikationssieger feststehende Pfadi Winterthur und zu Hause gegen Ligakrösus Schaffhausen. Im Cup schaffte die Mannschaft gegen B-Ligist Chênois Genève sogar den erstmaligen Einzug in den Final. «Es war Kopfsache, ja», sagte Perkovac, doch schönreden wollte er den Flopp in Aarau nicht: «Wir hätten mit einem Sieg Zweiter werden können, sogar Platz eins war noch möglich. Da sollten eigentlich alle bis in die Zehenspitzen motiviert sein.»
Gegen Suhr Aarau passte in der ersten Halbzeit für einmal überhaupt nichts zusammen. Zwar glückte Kriens-Luzern ein Blitzstart, nach drei Minuten führten die Gäste mit 3:0. Bald aber wurden eklatante Konzentrationsmängel offensichtlich, mit Ausnahme des sich in Hochform befindenden Flügelspielers Adrian Blättler rief kein Akteur sein Potenzial ab.
Die Abwehr liess sich mit einfachen Pässen ausspielen, Goalie Paul Bar bekam kaum einen Ball zu fassen und im Angriff tat man sich erneut mit der aggressiven 5:1-Deckung der Aargauer schwer. Perkovac stellte fest:
«Die Ausstrahlung hat von der ersten Sekunde an nicht gestimmt.»
Symptomatisch für die fahrige Leistung war die Szene in der 21. Minute, als sein Team für einen Wechselfehler eine Zweiminutenstrafe kassierte. Zur Pause lagen die Krienser mit 8:15 zurück – so wenig Tore in den ersten 30 Minuten haben sie in den letzten beiden Jahren nie geschossen. «Ein Angriffsspiel war nicht vorhanden», so Perkovac.
In der zweiten Hälfte vermochte Kriens-Luzern immerhin den sportlichen Kollaps zu verhindern, eine Kanterniederlage konnte vermieden werden. Die Aarauer sind damit der einzige Kontrahent, den die Luzerner in dieser Saison nicht bezwingen konnten, alle drei Spiele gingen gegen sie verloren. Die Qualifikation beenden sie dennoch auf dem guten dritten Platz. In den am 5./6. Mai beginnenden Playoff-Viertelfinals trifft der HC Kriens-Luzern als Favorit auf das sechstrangierte Wacker Thun, das er 2020/21 in allen drei Duellen geschlagen hat.
Suhr Aarau – Kriens-Luzern 26:22 (15:8)
Schachen. – 50 Zuschauer. – SR Brunner/Salah.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Suhr Aarau, 4-mal 2 Minuten gegen Kriens-Luzern.
Suhr Aarau: Marjanac (8 Paraden)/Grazioli (1); Poloz (3 Tore), Da Silva (4), Muggli, Aufdenblatten, Reichmuth (4), Slaninka (2); De Abreu (7), Parkhomenko (1), Zehnder (2/2), Strebel (1), Willecke (1), Attenhofer (1).
Kriens-LU: Bar (9 Paraden)/Eicher (2): Idrizi, Piroch (5 Tore), Lapajne, Harbuz (4), Blättler (5), Delchiappo, Lavric; Oertli (1), Wanner (3), Rellstab (3), Schlumpf, Gavranovic (1).
Bemerkungen: Suhr Aarau ohne Laube (verletzt), Kriens-Luzern ohne Papez (Rücktritt). Marjanac pariert Penalty von Harbuz (16./6:6). Grazioli pariert Penalty von Lapajne (45./20:14).