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Die Krienser NLA-Handballer gewinnen in Basel mit 31:22 und stehen nach Verlustpunkten neu auf Platz eins.
Am Ende schien es, als hätte er das Tor zugenagelt. Der Krienser Goalie Paul Bar parierte Ball um Ball, 50 Prozent aller Würfe wehrte er ab, und so kam sein Team in Basel doch noch zu einem standesgemässen 31:22-Sieg. «Ich spiele derzeit einfach befreit auf, den Grund dafür kenne ich eigentlich gar nicht. Ich bin einfach happy, dass ich in dieser Saison verletzungsfrei bin. In der Vergangenheit war ich immer wieder angeschlagen», kommentierte Bar seine konstant starke Form. So zuverlässig wie er treten im Moment nicht alle Krienser auf. Auch wenn sie in Basel den siebten Sieg in Serie einfuhren und nie um die beiden Punkte bangen mussten, so war es doch erneut kein Auftritt für die Galerie.
Basel war lange ein hartnäckiger Gegner, obwohl ihm mit Spielmacher Aliaksei Khadkevich (verletzt), dem linken Aufbauer Dennis Krause (geschont) und dem rechten Flügel Severin Ramseier (abwesend) drei wichtige Akteure fehlten. Aufgrund der Personalsorgen im Rückraum spielten die Basler im Angriff mit zwei Kreisläufern und fanden in der 3:2:1-Defensive der Krienser immer wieder grosszügige Räume vor. «Das war keine super Leistung in der Deckung», bemerkte der Krienser Trainer Goran Perkovac – im Wissen, dass er in entscheidenden Spielen nicht mit dieser Formation gegen eine Offensive mit zwei Kreisläufern antreten würde. Perkovac erklärte:
«Wir übten etwas für die Zukunft, allzu viele Möglichkeiten werden wir dazu nicht mehr erhalten.»
Die Kommunikation, die in diesem offensiveren Verteidigungssystem besonders wichtig ist, funktionierte nicht optimal, die Abstimmung beim Übergeben der Gegenspieler war mangelhaft. Dass der HC Kriens-Luzern nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit immerhin mit einer 14:12-Führung in die Pause gehen konnte, war ebenfalls bereits vor allem einem Torhüter zu verdanken. Kayoum Eicher, die Nummer zwei zwischen den Pfosten, stand für einmal in der Startformation und konnte sich gleich mehrmals gegen völlig freistehende Angreifer auszeichnen.
Rankhof. – SR Keiser/Rottmeier. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Basel, 5-mal 2 Minuten gegen Kriens-Luzern.
Basel: Willimann (5 Paraden)/Kühner (2); Engler, Karvatski (4 Tore), Buob (4), Spende (9/2), Berger, Esono (3); Stamenov, Voskamp (1), Basler (1/1).
Kriens-Luzern: Eicher (8 Paraden)/Bar (10); Idrizi (5 Tore), Piroch (1), Oertli (2), Harbuz (7/2), Schlumpf (1), Gavranovic (2), Lavric; Blättler (3), Delchiappo (1), Papez (6), Lapajne (2), Rellstab (1).
Bemerkungen: Basel ohne Khadkevich (verletzt), Krause (geschont), Ramseier (abwesend), Kriens-Luzern ohne Wanner (verletzt). Bar lenkt Penalty von Spende an den Pfosten (17./7:9). Spende wirft Penalty an den Pfosten (39./15:19). Bar pariert Penalty von Basler (51./19:25),
Nach dem Seitenwechsel stellte Perkovac wieder auf die bewährte 6:0-Abwehr um. Die Basler fanden nun kaum mehr ein Durchkommen und als sich mit Kreisläufer Björn Buob und dem rechten Aufbauer Arthur Karvatski zwei weitere Akteure mit Blessuren abmeldeten, gingen Qualität und Kraft in ihrem Spiel zunehmend verloren. Bis zur 54. Minute und dem Skore von 21:26 hielten sich die Gastgeber noch einigermassen im Spiel. Dann aber machte Bar den Laden dicht und vorne zeigte der rechte Aufbauer Jernei Papez, was ansonsten eher vermisst wurde – Zug aufs Tor und Konsequenz im Abschluss. «Wir haben doch noch hoch gewonnen und alle Spieler kamen zum Einsatz», stellte Perkovac die positiven Aspekte in den Vordergrund. Da Pfadi Winterthur gleichentags in Schaffhausen 33:30 gewann, sind die Krienser nach Verlustpunkten zudem der neue Tabellenführer.
Blenden lassen, darf sich der HC Kriens-Luzern von der Erfolgsserie indes nicht. Nur einer der sieben Siege errang er gegen ein Team aus den Top 5 der Liga, der Rest kam gegen Konkurrenz aus der unteren Ranglistenhälfte zu Stande. Perkovac weiss:
«Wir müssen uns in allen Belangen steigern, nun wird es schwieriger.»
Am nächsten Samstag gastiert das formstarke Suhr Aarau in Kriens, am darauffolgenden Donnerstag steht die Reise zu Schweizer Meister Schaffhausen auf dem Programm.