HANDBALL: HC Kriens-Luzern fordert den Titelanwärter

Gut gewehrt - ganz am Schluss aber trotzdem hauchdünn verloren. Der HC Kriens-Luzern wehrt sich beim Auswärtsspiel gegen Ligakrösus Kadetten Schaffhausen sehr gut.

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Mit 7 Treffern erfolgreichster Krienser Schütze: Nicolas Raemy. (Archivbild Philipp Schmidli)

Mit 7 Treffern erfolgreichster Krienser Schütze: Nicolas Raemy. (Archivbild Philipp Schmidli)

Die Erkenntnis von HCK-Coach Heiko Grimm bringt die Leistung des Teams auf den Punkt: «Mit der Deckung bin ich zu 90 Prozent zufrieden. Und im Angriff haben wir gesehen, wo wir Potential haben. Auf den positiven Trends lässt sich aufbauen. Aber der Weg für die kommenden Spiele stimmt.»

Der HC Kriens-Luzern musste bei Titelanwärter Kadetten Schaffhausen ohne den angeschlagenen Boris Stankovic antreten. Der Linkshänder war nach seiner Muskelverletzung zwar auf der Bank, konnte aber auch das Warmup in Schaffhausen nicht beschwerdefrei mitmachen. Beim HCK liess man deshalb «Plan A» bestehen und schonte den Serben für kommende, möglicherweise richtungsweisende Einsätze.

Umso mehr, als sich das Team auch ohne den Topskorer sehr gut schlug und lange Zeit am Favoriten dranblieb. Eine fehlerhafte Phase Mitte der zweiten Halbzeit schien die Innerschweizer in die gewohnt hohe Niederlage gegen den international besetzten Gegner zu treiben. Die Mannschaft bewies aber Moral, steckte nicht auf, kämpfte weiter - und wurde fast dafür belohnt. Kurz vor Schluss glückte Tobi Baumgartner der 22:23-Anschlusstreffer. Der Ball wurde auch für die routinierten Schaffhauser plötzlich sehr heiss.

Die ganz grosse Wende wollte dem HCK letztlich aber dann doch nicht gelingen. Es blieb bei der 22:23-Niederlage. So blieb Coach Heiko Grimm die Erkenntnis: «Freuen kann man sich ja nie nach einer Niederlage. Und dennoch ist dieses Ergebnis kein Beinbruch. Wir blieben dabei, kamen zurück - und haben gesehen, woran wir noch arbeiten müssen.»

So zeigte der HCK in der Schaffhauser BBC-Arena einen insgesamt sehr guten Auftritt. Dass es nicht zu einem Punkt gereicht hat, lässt sich auf die Schwächehase nach der Pause reduzieren. Da legte der Favorit einen 7-Tore-Vorsprung zwischen sich un den Gegner. Dass er danach kurz zurücksteckte, mag stimmen. Aber er musste sich am Schluss mächtig strecken, um den Sieg doch noch in der eigenen Halle zu behalten. Schon das alleine ist doch ein Kompliment, das sich die Krienser Handballer mit viel Herz und einem spürbar guten Teamspirit erarbeitet haben. Und das für die kommenden Spiele durchaus positiv stimmt.

Kadetten Schaffhausen - HC Kriens-Luzern 23:22 (9:7)
BBC Arena Schaffhausen. 410 Zuschauer. SR Brunner/Salah.
Strafen: Kadetten 2, Kriens 2 x2 Minuten.
Spielverlauf: 2:0, 2:2, 4:2, 4:3, 5:3, 5:5, 8:5, 9:7; 12:8, 14:8, 15:9, 16:10, 19:11, 20:13, 21:14 (50.), 22:20 (57.), 23:20, 23:22.
Kadetten Schaffhausen: Vaskevicius/Maier; Cvijetic (3), Kukucka, Emrich (4), Göpfert (3), Graubner (3), Pendic (5), Straczan, Stojanovic, Heer, Jurca (2), Muggli (2), Tominec (1).
HC Kriens: Schelbert/Portmann; Fellmann, Mühlebach (1), Raemy (7), Spengler (3), Stojanovic (3), Baviera (1), Stankovic, Baumgartner (5/1), Schramm (2), Hofstetter.
Bemerkungen: Kriens setzt Stoaknovic nicht ein (angeschlagen), ohne Hess und Buholzer (1. Liga-Einsatz). 6. Roman Schelbert hält Penalty von Jura (2:0), 43. Portmann hält Penalty von Pendic (18:11)

Benedikt Anderes / HC Kriens-Luzern