Mit einem Arbeitssieg gegen Fortitudo Gossau sicherte sich der HC Kriens-Luzern zwei goldene Punkte im Kampf um die Finalrunde. Beim 34:30-Auswärtserfolg bestand der HCK den Stresstest – auch wenn dem Sieg der Glanz fehlte.
Keine Frage: Zwei Punkte sind zwei Punkte. Ob diese jetzt glanzvoll eingespielt oder zäh erkämpft wurden. Schon in wenigen Wochen wird das niemanden mehr interessieren, wenn der Kampf um die Finalrunden-Plätze in die entscheidende Phase geht.
Deshalb war das Ziel des HC Kriens-Luzern bei diesem Auftritt am späten Sonntag in der Oberbürer Thurzelg-Halle (die Gossauer Heimhalle wird gerade einem Facelifting unterzogen) klar: Zwei Punkte.
Bis dieses Ziel erreicht war, hatte der HCK aber zu beissen. Mehr als angenommen und gewünscht – und doch irgendwie wie erwartet. Denn die Ostschweizer kämpfen zwar in der hinteren Tabellenhälfte schon heute mehr um den Ligaerhalt als um die Finalrundenteilnahme. Doch viele der Niederlagen im bisherigen Meisterschaftsverlauf waren knapp. Mit Bruno Kozina und dem ex-Altdorfer Christoph Piske hatten sie sich effizient verstärkt.
Nicht die beiden aber wurden im Spiel gegen den HC Kriens-Luzern zur Schlüsselfigur, sondern (einmal mehr) Goalie Holger Hug. Der 32jährige Deutsche wurde vom HCK mit wenig überzeugenden Abschlüssen geradezu warmgeschossen und hatte schon nach 15 Minuten nicht weniger als 3 Siebenmeter der Zentralschweizer abgewehrt. Am Schluss hatte sich Hug 19 Saves gutschreiben lassen. Eine zweifellos starke Leistung, wenngleich die HCK-Angreifer da mit viel Goodwill mithalfen.
So blieb das Spiel bis zur 56. Minute spannend. Der HCK lag – speziell auch dank effizientem Überzahlspiel - eigentlich auf Siegeskurs. Doch die Gossauer liessen nicht locker und schienen in der Schlussphase auf gutem Weg, favorisierten Zentralschweizer vom Favoritenthron zu stürzen. Umso mehr, als diese nach der 43. Minute auf Deckungsturm Dani Fellmann verzichten mussten, nachdem dieser mit 3 Strafen (und der folgenden roten Karte) frühzeitig zum Zuschauen verdammt war.
Mit 5 Toren lag der HCK da vorne. Und weil die Krienser weiterhin grosszügig umgingen mit ihren Chancen, die Gossauer aber jetzt zu leichteren Toren kamen, wurde die Partie noch einmal eng. Mit einer Doublette von Luca Spengler hatten die Zentralschweizer aber die richtige Antwort bereit, als Gossau 4 Minuten vor Schluss zum 29:30 verkürzen konnte. Der Rest war dann Nerven behalten – und Routine.
34:30 siegte der HCK am Schluss. Verdient, weil erkämpft. Verdient aber auch, weil der HCK über die gesamte Spielzeit das bessere Team stelle. Spengler und Stojanovic waren mit je sieben Treffer beste Krienser Werfer. Ein starkes Spiel zeigte zum Tobi Baumgartner, der in wichtigen Phasen Tore erzielte – und vorallem wenig Fehler machte. Ein Lob verdient auch Keeper Roman Schelbert. Dessen insgesamt 13 Paraden in wichtigen Phasen enorm viel halfen – die aber bei 19 Saves des Gossau-Keepers fast etwas untergingen.
Im Kampf am Finalrundenstrich hat der HCK für etwas Ruhe gesorgt. Fünf Punkte beträgt der Abstand auf Konkurrent BSV Bern Muri inzwischen. Deren drei sind es auf die Playoff-Plätze. Dass da noch einiges möglich sein wird, wenn man erst mal die Finalrunde geschafft hat, zeigt diese Meisterschaftsrunde. Denn St. Otmar bezwang Kadetten 25:22, und Suhr Aarau rang Wacker Thun ein 28:28 ab. Das könnten spannende Wochen sein in der Finalrunde, für die sich jetzt im Kampf um den Finalrundenplatz jeder Aufwand lohnt.
TSV Fortitudo Gossau - HC Kriens-Luzern 34:30 (16:17)
Oberbüren SH Thurzelg.
Spielverlauf: 0:2, 3:2, 4:3, 7:6, 8:7, 9:8, 11:9, 12:9, 12:12, 13:14 (23.), 14:15, 15:17, 16:17; 16:19, 18:24, 21:24, 23:25, 23:28, 26:28, 29:30 (57.), 29:31, 30:33, 30:34.
Fortitudo Gossau: Hug/Meier (1 Penalty); Loyd, Wirz (2), Ham (3), Christ (3), Dedaj (5), Monn, Strässle, Neff (2), Würth (2), Bösch (2), Piske (5/2), Kozina (6).
HC Kriens-Luzern: Schelbert/Portmann (n.e.); Fellmann (1), Mühlebach (1), Blättler, Spengler (7), Stojanovic (7/5), Baviera (1), Stankovic (5/1), Baumgartner (6), Schramm (3), Hofstetter (3).
Bemerkungen: Strafen, Kriens ohne Tominec (Bänderverletzung). Hug wehrt Penalties ab von Stojanovic (3., 0:2), Stankovic (12., 8:7 sowie 15., 9:7). 29. Piske verschiesst Siebenmeter ((16:17). Strafen: Gossau 2, Kriens 5x2 Minuten (rote Karte Fellmann nach 3x2 Minuten, 41.
Benedikt Anderes / HC Kriens-Luzern