Handball: Spono Eagles ringen Brühl nieder und stehen im Cupfinal

Die Spono Eagles bezwingen den LC Brühl im Cup-Halbfinal mit 26:24 nach Verlängerung und stehen damit einen Schritt vor der erfolgreichen Titelverteidigung. Die Partie war nicht hochklassig, aber hart umkämpft und sehr emotional.

Stephan Santschi
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Entschlossen: Gianna Calchini (Mitte) kommt zum Abschluss. Bild: Nadia Schärli (Nottwil, 1. Februar 2019)

Entschlossen: Gianna Calchini (Mitte) kommt zum Abschluss. Bild: Nadia Schärli (Nottwil, 1. Februar 2019)

«Finale! Finale! Spono Eagles!» Der Speaker und mit ihm viele der 450 Zuschauer schrien am Freitag kurz nach 22 Uhr ihre Erleichterung in die SPZ-Halle hinaus. Die Spono Eagles gewannen den Cup-Halbfinal gegen den LC Brühl mit 26:24 nach Verlängerung. Ein dramatisches Kopf-an-Kopf-Rennen während 70 Minuten nahm damit ein glückliches Ende für die Gastgeberinnen. «Nach diesem Spiel ist es nur fair und korrekt, dass wir gesiegt haben. Dreimal lagen wir in der Schlussphase vorne, dreimal kassierten wir völlig absurde Zweiminutenstrafen», redete sich Trainer Carlos Lima nach Spielschluss in Rage.

Die erste Halbzeit hatte noch mit klaren Vorteilen für die Spono Eagles geendet, mit der 13:10-Führung nach 30 Minuten waren sie schlecht bedient gewesen. Ivana Ljubas und Pascale Wyder zogen im Rückraum die Fäden, die Verteidigung arbeitete kompakt, Goalie Lea Schüpbach wuchs mit einer 50-Prozent-Abwehrquote über sich hinaus. Und hätte Wyder ihren Penalty kurz vor dem Halbzeitpfiff verwertet, hätte Spono sogar eine Differenz von fünf Treffern herstellen können.

Spono im Angriff zunehmend ratlos

Nach der Pause glich sich das Geschehen immer mehr aus. Brühl verteidigte aggressiver und liess fast gar nichts mehr zu, Spono wurde zunehmend ratlos. Bis zur 44. Minute hielten die Luzernerinnen zwar den Dreitorevorsprung aufrecht (19:16), dann aber folgte eine zwölfminütige Phase ohne eigenen Torerfolg. Trainer Lima nahm in der Offensive nun viele Wechsel vor, vielleicht waren es zu viele, Stilsicherheit stellte sich jedenfalls keine ein.

«Calchini und Ljubas brauchten eine kurze Pause», erklärte Lima seine Massnahmen. Da auch die St. Gallerinnen viele Unzulänglichkeiten offenbarten, gelang ihnen die Wende nicht, sie schafften sogar erst fünf Sekunden vor Schluss den Ausgleich zum 21:21-Remis – es kam zur Verlängerung.

Spono, das am Ende der regulären Spielzeit arg ins Taumeln geraten war, fand nun auch im Angriff wieder zurück zu seinem Spiel. Sabrina Amrein, die überragende Ivana Ljubas, und Neli Irman waren mit drei erfolgreichen Abschlüssen für die 24:21-Führung besorgt, Ersatzgoalie Laila Troxler parierte den Penalty von Goricanec. Zwar brachte Nottwil auch diesen Vorsprung nicht ohne zu Zittern über die Distanz, letztlich war ihm der Einzug in den Cupfinal aber nicht mehr zu nehmen. Für Brühl war es dabei die erste Niederlage der Saison.

«Wir siegten, weil wir den Erfolg mehr wollten als der Gegner», resümierte Lima eine Partie, die zwar nicht hochklassig, jedoch hart umkämpft und sehr emotional geführt worden war. Nun, das versteht sich von selbst, wollen die Adler vom Sempachersee auch den Cupsieg. Am 17. März kämpfen sie im Endspiel um die erfolgreiche Titelverteidigung, Gegner ist entweder RW Thun oder GC Amicitia Zürich – der zweite Halbfinal wird am Sonntag ausgetragen. In einer schwierigen Saison rückt für die Nottwilerinnen also doch noch ein Pokal in greifbare Nähe.

Spono – Brühl SG 26:24 (21:21, 13:10) n.V.

SPZ. – 450 Zuschauer. – SR Capoccia/Jucker. – Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Spono, 3-mal 2 Minuten gegen Brühl. – Spono Eagles: Schüpbach/Troxler (für 2 Penalties); Irman (2), Calchini (4), Wyder (5/1), Ljubas (10), Amrein (3), Smitran (1), Ramseier; Hauptlin (1), Marku, Aselmeyer, Schenk. – LC Brühl SG: Schlachter; Tomasini (1), Altherr (1), Goricanec (3/3), Fudge (8), Murer (3), Ussia (2); Schnyder, Özcelik (2), Olsovska (2), Kündig (2), Hostettler, Albrecht. – Bemerkungen: Schlachter pariert Penalty von Wyder (30./13:9), Troxler pariert Penalty von Goricanec (65./23:21).