Am Donnerstag, kurz vor 13.30 Uhr, setzt die Chartermaschine mit den Schweizer Handballer an Bord auf dem Flughafen von Kairo auf. Doch die Weiterreise verzögert sich. Erst müssen alle Mitglieder der Delegation getestet werden. Das dauert noch mal eine Stunde. Deshalb fährt die Mannschaft direkt zum Spiel gegen Österreich.
Welch turbulenter Tag. Erst kommt in der Nacht auf Donnerstag die Kunde, dass die Kadetten-Spieler Jonas Schelker und Luka Maros positiv auf Corona getestet wurden. Was zur Folge hat, dass Nationaltrainer Michael Suter auf die beiden Spieler verzichten muss.
Danach verzögert sich der für 8 Uhr geplante Flug nach Ägypten wegen des starken Schneefalls in Zürich um fast zwei Stunden. Kurz vor 13.30 Uhr landen die Schweizer tatsächlich in Kairo, wo noch auf dem Rollfeld Corona-Schnelltests vorgenommen werden. Doch damit nicht genug des nervenaufreibenden Prozederes. Der Bus darf est losfahren, wenn alle Tests negativ sind. Obwohl das schnell abgeschlossen ist, verzögert sich die Weiterreise. Denn die ägyptischen Behörden verlangen nun auch noch von jedem Mitglied der Delegation einen Abstrich für den PCR-Test. Es ist 14.30 Uhr, ehe der Bus losfährt.
Die Zeit drängt: Allein der Transfer ins Teamhotel Marriott Mena House in Gizeh würde etwa eine Stunde. Eigentlich war geplant, dass die Spieler im Hotel einchecken, ihre Einzelzimmer beziehen, etwas essen und danach in die nach Hassan Moustafa, dem Präsidenten des Internationalen Handballverbandes, benannte Halle fahren. Denn um 18 Uhr ist Anpfiff zum Spiel gegen Österreich, das wegweisend ist im Kampf um den Einzug in die Hauptrunde. Denn die drei Ersten jeder Vierergruppe ziehen in die nächste Runde ein. Sprich: Ein Sieg gegen Österreich würde mit grosser Wahrscheinlichkeit bereits reichen.
Doch die Zeit, um vor dem Spiel im Hotel einzuchecken, ist zu knapp. Also fährt die Schweizer Nati direkt vom Rollfeld in die Hassan Moustafa Halle, wo sie sich verpflegen und auf die Partie gegen Österreich vorbereiten.
Im Teamhotel Mariott Mena House in Gizeh sind nicht nur die Schweizer, sondern alle ihre Gegner und auch die Teams der Gruppe A mit Deutschland, Kapverden, Ungarn und Uruguay untergebracht. Sander Sagosen, der Superstar der Norweger, kritisierte kürzlich die Verhältnisse im Hotel: «Bis jetzt ist das alles eine Parodie und Wilder Westen.» Er meint damit die Situation während der Mahlzeiten, wo sich alle Mannschaften begegnen würden, was jedem Schutzkonzept spottet. Aber auch das Verhalten des Hotelpersonals soll punkto Masken-Tragen sehr lasch sein, wie vom deutschen Team zu vernehmen ist.